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Seidenfpade

Titel: Seidenfpade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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sie ausschließlich auf ihrem privaten PC ab.«
    »Codiert?«
    »Ich weiß nicht.« Boston breitete die Arme aus. »Auf jeden
    Fall schreibt sie alles auf russisch, eine Sprache, der ich nicht mächtig bin.«
    »Kennst du ihren Access Code?« fragte Shane.
    »Wie bitte?«
    »Einige Computer sind so programmiert, daß man sie nur mit einem Schlüsselwort benutzen kann.«
    »Computer selbst sind der reinste Code für mich«, rückte Boston mit der Sprache heraus. »Ich weiß nichts über diese Maschinen, außer dem Namen, den ich Ihrem Vorgesetzten schicken konnte. Das gilt auch für das übrige Personal. Katja ist äußerst umsichtig in diesen Dingen.«
    »Wo befindet sich ihr Computer?« fragte Shane.
    »In ihren Privaträumen.«
    »Weggeschlossen?«
    »Warum etwas wegschließen, wovon ohnehin niemand etwas versteht außer ihr?« fragte Boston. »Der Rechner steht auf einem Schreibtisch im Wohnzimmer ihres Privatflügels. Er ist immer angeschaltet. Sie empfindet große Verachtung für die Arubaner, und ganz besonders für mich.«
    »Oder der Wodka macht ihr allmählich einen Strich durch die Rechnung«, hoffte Shane.
    »So gütig ist der Teufel nicht«, brummte Boston, »und der Herr hat sein korruptes Eden verlassen.«
    Obwohl Bostons Stimme ruhig klang, verriet die Anspannung in seiner Haltung einen Haß, den man wohl nur in der Hölle kannte.
    »Im Privatquartier der Zarin befindet sich ein Safe«, sagte Boston. »Die Kombination habe ich zwar noch nie benutzt, aber ich kenne sie.«
    Dani blickte Shane überrascht an. Sein Gesicht war vollkommen ausdruckslos, aber sie spürte, daß auch er über den Safe und seine Kombination Bescheid wußte.
    »Was ich von Ihnen brauche«, sagte Shane zu Boston, »sind mehr Informationen über dieses Treffen mit den Asiaten. Alles, was Sie zufällig mitbekommen, könnte nützlich für uns sein.«
    »Ich weiß nur, daß Katja schon seit Monaten daran arbeitet. Sie ist besessen von dem Ziel, alle asiatischen Länder in die Harmony mit einzuschließen.«
    »China ist gar kein so schlechter Anfang«, kommentierte Dani trocken.
    »China genügt nicht«, wandte Shane ein. »China ist ein Land, das immer noch zu sehr im neunzehnten Jahrhundert verhaftet ist - gelinde gesagt. Katja braucht Japans ultramodernen Zugang zu den finanziellen Schaltknöpfen am Pazifik.«
    »Sie sollte es mal bei den Vereinten Nationen versuchen.«
    »Warum sich die Mühe machen?« meinte ihr Partner. »Alles, was die tun, ist reden. Und die Mitglieder der Harmony wollen sich immerhin das Blut von den Händen waschen, um neue Deals abzuschließen - bevor sie lästige Mitwisser ausmerzen.«
    Boston lächelte kalt. Dani mußte unwillkürlich an ein Messer denken. In Katjas Rücken.
    »Ich glaube, die von Katja hofierten Japaner sind mächtige Männer in ihrer Heimat«, sagte Boston jetzt, »aber sie haben wohl in jedem einzelnen Fall eine kriminelle Vergangenheit.«
    »Warum?« fragte Dani. »Bloß weil sie sich mit ihr abgeben?«
    »Die Männer hatten allesamt große Probleme, Einreisepapiere für die USA zu erhalten«, erklärte der Arubaner. »Katja hat Tausende von Dollars ausgeben müssen, um den Weg zu ebnen.«
    »Interessant«, murmelte Shane. »Und wo ist die Dame jetzt?«
    »Zu Hause.«
    »Wie steht es mit Kasatonin?«
    »Er hat heute morgen ein Flugzeug genommen.«
    »Gut. Ich würde ungern im Dunkeln über ihn stolpern.«
    »Dagegen bete ich um seine rasche Rückkehr«, sagte Boston. »Ohne ihn ist Katja so umgänglich wie eine rollige Bestie.«
    »Hat Kasatonin irgendwas Ungewöhnliches bei sich gehabt?« fragte Dani. »Ein zirka ein Meter langes Rohr aus Metall oder Glas mit einem Stoff darin?«
    Boston schüttelte den Kopf. »Er kam wie immer, mit nicht mehr als seinem Paß und jeder Menge Bargeld.«
    »Verdammt«, sagte Dani. »Vielleicht hat er es ja am Flughafen deponiert.« »Ich glaube eher, daß er es seit Tibet nicht mehr gesehen hat«, argumentierte Shane. »Das hätte zumindest ich an seiner Stelle gemacht - so viel Distanz wie möglich zwischen mich und das Ding bringen.«
    »Welches Ding?« erkundigte sich Boston.
    Als Dani antworten wollte, schnitt Shane ihr das Wort ab: »Es ist besser für ihn, wenn er nichts darüber weiß!«
    »Aber wenn ich nun einen so seltsamen Gegenstand, wie Sie erwähnten, sehe ...?« bohrte Boston weiter.
    »Dann schnappen Sie ihn sich und machen sich sofort aus dem Staub. Auf der Stelle, hören Sie? Und kontaktieren Sie Risk Limited, sobald Sie können«,

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