Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Seifenblasen kuesst man nicht

Seifenblasen kuesst man nicht

Titel: Seifenblasen kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Herrmann
Vom Netzwerk:
herum.
    Währenddessen zupfte Laura Coralie am Ärmel. »Cool bleiben«, flüsterte sie. »Die lügt doch das Blaue vom Himmel herunter.«
    Jasmin suchte weiter. »Das habe ich gehört.«
    Â»Dann weißt du sicher auch, dass der Workshop noch nicht geschlossen ist«, sagte Coralie.
    Jasmin sah kurz hoch. »Für die zweite Klasse vielleicht. Aber ich bin gesetzt. Hier.« Sie hielt den beiden ihr Telefon unter die Nase. Auf dem Display erschien, verwackelt und grobkörnig, aber trotzdem deutlich genug, um ihn sofort zu erkennen, Khaled.
    Â»Hi, Jasmin!« Seine schwarzen Dreadlocks fielen ihm über die Augen und sein Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen. »Du musst mich nicht jeden Tag mit deinen Mails bombardieren. Wir sehen uns in London! Have a great time there !«
    Noch bevor Coralie den Mund öffnen konnte, hatte Jasmin das Gerät schon wieder in ihrer Clutch versenkt. Sie ließ den Deckel mit einem satten Schnappen zuklappen. »Und jetzt du.«
    Â»O – okay«, stammelte Coralie. »Herzlichen Glückwunsch.«
    Â»Woher weißt du das mit dem Workshop? Hast du dich etwa auch beworben?«
    Coralie wusste, dass es besser wäre, jetzt den Mund zu halten. Aber Jasmins selbstzufriedenes Gesicht war einfach zu viel. »Ja. Und deshalb weiß ich, dass noch gar nichts entschieden ist.«
    Â»Für Khaled schon. Also wenn ich dir einen Rat geben darf: Spar dir den Flug. Du bist Wandas Kandidatin? Dann erst recht.«
    Davids Stimme drang von dem Stehtisch bis zu ihnen durch. »Das könnt ihr mit mir nicht machen!«, rief er.
    Die Männer sprachen beruhigend auf ihn ein, einer legte seine Hand auf Davids Arm. Er schüttelte sie unwillig ab, drehte sich grußlos um und lief aufs Haus zu.
    Â»Oh«, hauchte Jasmin. »Ich glaube, ich muss mich um David kümmern. – War nett, mit euch zu reden.« Sie lächelte Coralie an. »Kein Grund zum Verzweifeln. Versuche es einfach nächstes Jahr noch mal. Dann bin ich schon längst in L.A. «
    Sie drehte ab und verschwand. Coralie glaubte, ihr »David!«-Gerufe noch bis ins Haus zu hören.
    Â»Nicht ärgern.« Laura holte gedankenverloren ein Stück Sushi aus ihrer Handtasche und betrachtete das, was davon übrig war, mit gerunzelter Stirn. »In Ell Äi wird sie ja wohl keinen Schaden mehr anrichten.«
    Â»Die zweite Klasse. Was bildet sie sich eigentlich ein?«
    Â»Dass sie gewinnt? Das machen Boxer vor ihrem Fight doch genauso. Du hättest ihr sagen sollen: Ey, Alte! Willst du Stress? Kriegst du korrekt!« Laura schüttelte rohen Fisch und Reis aus ihrer Tasche in den nächsten Blumenkübel. »Du darfst dich von solchen Leuten nicht stressen lassen.«
    Â»Ach ja? Du hast es doch gesehen. Er hat ihr den Platz gegeben. Noch bevor er mich gesehen hat!«
    Â»â€ºWir sehen uns in London‹, hat er gesagt. Nicht mehr. Ich glaube, sie hat eine kleine Wahrnehmungsstörung. – Oh Mann. Thunfisch im Portemonnaie.«
    Â»Du sollst nicht immer Essen klauen.«
    Â»Die werfen doch sowieso die Hälfte weg. Hast du gesehen? Da hinten steht ein Schokoladenbrunnen!«
    Die Männer am Stehtisch murmelten miteinander und zerstreuten sich dann.
    Coralie sah auf ihre Uhr. »Schon zehn. Ich muss. Wirklich.«
    Â»Jetzt schon? Das ist eine Party! Deine Party! Sogar Asta ist noch fit!«
    Die alte Dame steuerte zielstrebig am Arm eines wesentlich jüngeren Mannes in Richtung Tanzfläche, wo sich das Orchester nach seiner kurzen Pause wieder zusammenfand.
    Â»Ich muss in fünf Stunden aufstehen. Sorry. Aber Thunfisch mit Schokolade ist nicht gerade meine Kombi.«
    Â»Bist du sauer, wenn ich noch bleibe?«
    Coralie schüttelte den Kopf. Sie wollte ihrer Freundin nicht auch noch den Spaß verderben. Warum ließ sie sich nur von ein paar bösen, gemeinen Bemerkungen so herunterziehen? Sie sah sich um, aber weder Jasmin noch David waren zu sehen.
    Â»Ich schleiche mich hinten rum raus. Mach’s gut.«
    Laura hängte sich ihre Tasche wieder um und umarmte Coralie. »He. Lass den Kopf nicht hängen. Du bist die Beste. Das weißt du doch.«
    Eine Rückkoppelung zerschnitt die Geräuschkulisse. Der Dirigent trat ans Mikrofon.
    Â»Wir kommen zum ersten Höhepunkt des Abends. Merken Sie sich diesen Namen, meine Damen und Herren, denn Sie werden von diesem Moment noch Ihren Enkeln erzählen. Bitte

Weitere Kostenlose Bücher