Seifenblasen kuesst man nicht
erstaunt. »Ich denke, deine Familie kommt aus Korea.«
» ãã¥ã¬ã½ã±ã¥ã¨ããããã¥ã½ã «, antwortete Laura, hob die aneinandergelegten Handflächen und verbeugte sich leicht.
»Nun denn, streng dich an, dass es was wird mit dem Abi.«
» Hai. Sayonara .«
»Sayonara «, wiederholte Frau Krispell verblüfft.
»Ich wusste gar nicht, dass du nach Kyoto willst.« Coralie und Laura gingen gemeinsam zum Bus. »Wie willst du das machen?«
»Es gibt Stipendien. Ich hab vor ein paar Wochen mal ein paar Zeichnungen aus Spaà hingeschickt. Erinnerst du dich? Und sie haben gesagt, ich soll mich auf jeden Fall im nächsten Jahr melden.«
»Warum hast du mir davon nichts gesagt?«
Laura spielte mit Lala herum. »Du hattest nur das Tanzen im Kopf. Da wollte ich nicht mit meinem Kram dazwischenkommen.«
»Dein Kram? Aber das ist dein Leben! Das ist eine Wahnsinnsentscheidung! Du hättest mit mir darüber reden können.«
»Nein, konnte ich nicht. Immer, wenn ich mit meinen Mangas angefangen habe, hast du mich abgewürgt.«
»Das stimmt nicht!«
»Doch. Khaled hier, Wanda da. Moves und Dances und Choreos und Schritte ⦠Ich versteh ja, wie wichtig es dir ist. Und ich wollte es für mich behalten, bis ich eine Antwort gekriegt hätte.«
»Aber â¦Â« Coralie spürte immer noch den Stich, den ihr Lauras Offenbarung in der letzten Unterrichtsstunde versetzt hatte. »Dann hättest du mich unterbrechen sollen.«
»Das ging nicht, und wenn man es mit Gewalt machen muss, ist es irgendwie blöd.«
»Ja.« Coralie war enttäuscht. Von Laura, von sich, und dann wieder von Laura, die sie mit der Nase auf ihren Tunnelblick gestoÃen hatte. »Klar, ist blöd.«
»Ich wollte es dir sagen!«
»Wann?«
»Irgendwann. Nach London. Wenn du mal wieder klar im Kopf bist und auch an andere Dinge denken kannst als an deinen Battle gegen Jasmin und David und deinen Tanz-Tick.«
»Tanz-Tick?«
»Ich meine das nicht so. Ich weià nur nicht, wohin du eigentlich willst.«
»In den Workshop von Khaled.« Der Stich tat jetzt richtig weh. »Dahin will ich. Ich dachte, du wüsstest, was er mir bedeutet.«
»Klar. Weià ich doch. Ich weià nur nicht, warum. Du tanzt toll. Du bist wirklich erste Klasse. Wahnsinn. Und trotzdem â¦Â«
»Trotzdem was?« Coralie hatte das Gefühl, den Boden unter den FüÃen zu verlieren. Was wollte Laura ihr sagen?
»Ich habe die ganze Zeit das Gefühl, du machst es nicht für dich selbst. Du willst irgendwas beweisen. Aber ich weià nicht, was.«
Der Bus bog um die Ecke. Er blieb mit gesetztem Blinker auf der Kreuzung stehen und wartete darauf, dass er zu ihnen abbiegen konnte.
»Ich tanze, seit ich ein kleines Kind bin«, sagte sie mit rauer Stimme. »Es hat nie was anderes gegeben.«
»Das Quad-Fahren, kaum als du neun warst? Die Modellautos, die du noch vor Jahren zusammengebaut hast? Die Fahrräder der ganzen Nachbarschaft, die du repariert hast? Du warst nie eine Tutu-Tussi. Das Tanzen ist groÃartig. Wirklich. Aber ist es wirklich das, was du dir mit ganzem Herzen ersehnst?«
»Ja. Natürlich.«
»Okay. Dann lass uns nicht mehr weiter darüber reden.«
Der Bus fuhr an und hielt an der Haltestelle. Die Türen öffneten sich.
Laura stieg ein und sah sich nach Coralie um. »Willst du nicht mitfahren?«
Coralie schüttelte den Kopf. »Nein. Ich will noch ein paar Schritte gehen. Tschüss.«
»Aber â«
»Tschüss!«
Sie drehte sich um und lief los. Sie wollte nicht, dass Laura sah, wie sie sich fühlte. Die beste, einzige Freundin, die sie hatte, glaubte nicht an sie. Das war bitter. Das war so ziemlich das Schlimmste, was sie sich vorstellen konnte.
»Coco!«
Sie lief schneller. Rannte los. Fegte um die nächste Ecke und verlangsamte erst ihre Schritte, als der Bus auf der HauptstraÃe schon längst vorbeigefahren war.
Noch zwei Wochen. Dann wäre sie in London. Und dann würde sie alle, die an ihr zweifelten, eines Besseren belehren.
19.
Es waren lange zwei Wochen. Dazu verschlechterte sich auch noch das Wetter, es wurde kühl und windig. Wenige Tage vor Coralies Abreise fing es an zu regnen und hörte nicht mehr auf. Nein, es regnete nicht, es schüttete wie au s Kübeln. Coralie
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