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Sein anderes Gesicht

Sein anderes Gesicht

Titel: Sein anderes Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Aubert
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gut.«
    Mossa.
    »Einfach nur ein alter Idiot, nichts weiter«, entgegnet der  Pastor. »Übrigens hat die Analyse bestätigt, dass die Buchstaben mit dem Blut des Opfers geschrieben wurden.«
    »Aber man weiß nicht, ob sie sie selbst geschrieben hat.«
    »Ja, ich muss ihnen zum Vergleich einige Handschriftproben bringen.«
    Mossas Stimme aus der Ferne:
    »Hier, da hast du einige handgeschriebene Kochrezepte. Was hat denn das Fleisch auf dem Tisch zu suchen? Es vergammelt und stinkt!«
    »Tu es in einen Plastikbeutel. Ich bringe es ins Labor, vielleicht hat der Kerl es ja angerührt.«
    Mossa, diesmal mehr aus der Nähe:
    »Deinetwegen muss ich Überstunden machen .«
    »Dany, dieser Blödmann, hat die Grippe. Vierzig Grad Fieber. Liegt zu Hausse bei seinen drei Gören. Außerdem kennst du das Milieu besser. Besser als ich. Der große Manitu der Sitte, das bist du doch, nicht wahr?«
    »Hör auf, mir Honig um den Bart zu schmieren, ich bin auch so ein Süßer.«
    Der Pastor lacht. Mossa fährt fort:
    »Offenbar stand Maeva mit der Rechtschreibung auf Kriegsfuß. Sieh dir das mal an.«
    Er buchstabiert:
    »Panse o pin. Eigenartige Schreibweise für >Penser au painc, Brot nicht vergessen.«
    »Ja, in Frankreich gibt es mehr als zwei Millionen Analphabeten«, erklärt der Pastor, den das einen feuchten Dreck interessiert. »Nun, was denkst du? Glaubst du, dass wir es auch hier mit dem Hackbeil-Mörder zu tun haben?«
    »Woher soll ich das wissen?«, protestiert Mossa. »Wenn man an die ausgerissene Zunge denkt, wäre es möglich.«
    Ich zucke auf dem Balkon zusammen. Ausgerissene Zunge? Aus-ge-ris-sen?! Das hat der Pastor heute Morgen gar nicht erwähnt. Eine der Informationen, die die Bullen zurückhalten.
    »Ja, scheint mir unwahrscheinlich, dass zwei verschiedene Mörder zwei Opfern die Zunge rausreißen«, stimmt der Pastor zu. »Es kann sich natürlich um einen Nachahmungstäter handeln. Aber wenn man bedenkt, dass in den anderen Fällen die Presse nicht informiert war, verstehe ich nicht, wie er ihn hätte nachahmen sollen.«
    »Aber wenn es derselbe ist, dann sind die Beweggründe nicht dieselben«, erklärt Mossa. »Eine Frau mit dem Hackbeil zu zerstückeln, das verrät Mordlust. Hier scheint es sich hingegen um ein anderes Motiv zu handeln.«
    »Oh, da ist Scotland Yard am Werk! Erklärst du mir deine hochtrabenden Gedankengänge?«
    Ich erkenne Mossas Stimme, der aufzählt:
    »Er hat nicht seine bevorzugte Waffe benutzt. Er hat nicht auf einem Parkplatz zugeschlagen, sondern ist in die Wohnung seines Opfers gekommen. Es war sicher ein Stammkunde oder ein Bekannter, denn sie hat ihn reingelassen. Unterbrich mich, wenn ich Blödsinn erzähle.«
    »Nein, mach weiter. Alles richtig.«
    »Gut, meiner Meinung nach hat er von Jesus Ortega abgelassen, als er bemerkt hat, dass es sich nicht um eine Frau handelt. Leider zu spät für Jesus.«
    »Und das würde bedeuten, dass es sich um einen Triebtäter handelt, der nur Frauen angreift«, ergänzt der Pastor.
    »Maeva war aber keine Frau, und ihre Ermordung war geplant«, fährt Mossa fort. »Also hat der Mord an ihr nichts mit den drei Triebverbrechen zu tun.«
    Der Pastor lacht.
    »Du solltest deine Versetzung zum FBI beantragen. Aber ein geplanter Mord? Das ist leicht gesagt .«
    »Er hat ihr die Kehle durchgeschnitten, sofort nachdem er hereingekommen ist. Hast du das Blut im Eingang gesehen?«
    »Ich weiß .«
    »Verdammt, in Bezug auf den Täter tappen wir wirklich im Dunkel!«, meint Mossa.
    »Kanntest du ihn gut, diesen Maeva?«, erkundigt sich der Pastor.
    »Er ging seit etwa zwanzig Jahren auf den Strich. Keine Drogen. Er sparte, um sich irgendwann operieren zu lassen. Das ist ihr heiliger Gral, die Operation. Eigentlich war sie ein dickes, gemütliches Mottchen, recht nett. Einmal hat sie mich zu einem Kalbsragout in weißer Sauce eingeladen.«
    »Eine weiße Sauce für einen Schwarzen, glaubst du, das war eine rassistische Beleidigung?«
    »Du bist echt zu blöd, Luther.«
    »Und Jesus? Was hältst du von ihm?«
    »Ach . ein Typ, der sich im ewig dunklen Tunnel ohne Ausgang bewegt. Aber kein schlechter Kerl. Sein einziger Erfolg war, Derek das Leben gerettet zu haben.«
    »Ach, woher weißt du das denn?«
    »Marlene hat es mir irgendwann mal erzählt. Es war zu der Zeit, als Derek noch bei der Sitte war.«
    »Also vor meiner Geburt«, grinst der Pastor.
    »Ortega zufolge soll Derek in eine Abrechnung unter Dealern geraten sein. Einer von ihnen soll ihm

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