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Sein Blut soll fließen: Thriller (German Edition)

Sein Blut soll fließen: Thriller (German Edition)

Titel: Sein Blut soll fließen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Hellseher?«
    »Nein, Mr. Reeve, ich studiere nur die Menschen, das ist alles.«
    Reeve blinzelte. »Dulwater?«
    Der Mann deutete eine kleine Verbeugung an. »Ich habe den Haupteingang von CWC drei Stunden lang observiert.«
    »Sie hätten auf einen Kaffee reinkommen sollen.«
    »Ah, Sie waren im Coffeeshop?«
    »Was wollen Sie?«
    »Nun, Sie scheinen zu wissen, wer ich bin. Dann dürften Sie auch wissen, was ich will.«
    »Sagen Sie’s mir trotzdem.«
    Dulwater trat einen Schritt vor. »Ich will wissen, was Sie mit meinem Arbeitgeber angestellt haben.«
    Reeve runzelte die Stirn und bemühte sich, ein verständnisloses Gesicht zu machen.
    Alfred Dulwater lächelte nur. »Darf ich raten?«, sagte er.
    »Nur zu.«
    Dulwater schürzte nachdenklich die Lippen. »Ich glaube, es ist unter dem Namen burundanga bekannt.«
    Reeve bemühte sich, nicht beeindruckt auszusehen.
    »Ich habe davon gehört«, fuhr Dulwater fort, »aber Sie sind der Erste, von dem ich weiß, dass er es tatsächlich verwendet hat.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Mr. Allerdyce hat mich vor einer Stunde telefonisch erreicht. Er hatte eine äußerst seltsame Geschichte zu erzählen. Haben Ihnen die zwei Londoner Detektive meinen Namen verraten?« Reeve sagte nichts, und Dulwater schien nichts anderes erwartet zu haben. »Sie haben das bestritten, aber ich habe ihnen nicht geglaubt.«
    Obwohl Reeve die ganze Zeit Dulwater in die Augen gestarrt hatte, hatte sein peripheres Sehen ganz der Kleidung des Mannes gegolten. Dulwater schien nicht bewaffnet zu sein, und er sah nicht besonders gefährlich aus. Er war groß, einen Kopf größer als Reeve, aber außer einer unbestreitbaren Intelligenz war in seinem Gesicht nichts zu erkennen – keine Gewaltbereitschaft. Reeve schätzte, dass er ihn bei Bedarf hätte außer Gefecht setzen können. Er entspannte sich zwar nicht, fühlte sich aber doch ein wenig besser.
    »Ich weiß, was Sie denken«, sagte Dulwater.
    »Was?«
    »Sie denken an Gewalt. Insbesondere denken Sie an Gewalt, die Sie gegen mich einsetzen könnten. Ich würde diesen Gedanken an Ihrer Stelle nicht weiterverfolgen.« Dulwater lächelte wieder. »Ich habe das psychiatrische Gutachten gesehen.«
    Reeve erinnerte sich, dass Dulwater in seinem Haus gewesen war. Er wusste, wovon der Mann sprach. Er sprach über die Warnung. Noch ein Gewaltausbruch, und Reeve würde die geschlossene Anstalt blühen.
    »Ich meine«, fuhr Dulwater fort, »nach dieser Szene im Pub...«
    »Ihre Männer haben angefangen. Ich habe Zeugen.«
    » Ganz übel zugerichtet, die beiden – und Sie, Mr. Reeve, haben nicht einen Kratzer abbekommen. Apropos, was macht Ihr Fuß? Kaprisky meint, der Eindringling hätte keine Schuhe angehabt, und er wäre ihm mit ziemlicher Wucht auf den Fuß getreten.«
    Reeve fixierte Dulwater ruhig. »Meine Füße sind beide einwandfrei in Ordnung«, sagte er.
    »Freut mich zu hören.«
    »Also, was jetzt?«
    »Jetzt? Jetzt gehen wir irgendwohin und reden. Wissen Sie, wir haben viel gemeinsam. Wir sind beide hinter Informationen über Kosigin her. Und was noch wichtiger ist...«
    »Ja?«
    Dulwater lächelte. »Wir haben beide für Allerdyce nicht viel übrig.«
     
    Sie gingen in eine Bar. Vielleicht war das sogar eine der Stammkneipen seines Bruders gewesen – Reeve konnte sich nicht erinnern. Während Dulwater auf die Toilette ging, rief Reeve noch einmal bei der Polizei an. Diesmal bekam er Mike McCluskey an den Apparat; der Polizist schien etwas außer Atem zu sein.
    »Hey, Gordon«, sagte McCluskey kumpelhaft, »wo stecken Sie?«
    »In der Nähe von San Diego«, antwortete Reeve.
    »Ach ja? Gibt’s irgendeinen Grund dafür?«
    »Ich tue nie etwas ohne einen Grund, McCluskey. Ich will mit Ihnen reden.«
    »Klar, kein Problem. Geben Sie mir eben Ihre...«
    »Heute Nacht.« Eine Kellnerin näherte sich mit den Bieren, die sie bestellt hatten. Dulwater folgte ihr direkt auf den Fersen und rieb sich dabei die Hände. »Sagen wir, Mitternacht.«
    »Mitternacht? Also, das ist eine komische...«
    »La Jolla. Erinnern Sie sich an das Lokal, in dem wir was getrunken haben, nachdem Sie mir die Stelle gezeigt hatten, wo mein Bruder ermordet wurde?«
    »Jetzt aber, Gordon, Sie wissen doch, dass es nicht den geringsten Beweis dafür gibt, dass...«
    »Um Mitternacht vor der Bar. Wenn Sie nicht allein sind, lasse ich mich nicht blicken.«
    Dulwater setzte sich gerade, als Reeve auflegte. »Was war das eben?«, fragte er.
    »Eine

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