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Sein Blut soll fließen: Thriller (German Edition)

Sein Blut soll fließen: Thriller (German Edition)

Titel: Sein Blut soll fließen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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angerufen?«
    Duhart schnalzte mit der Zunge. »Nein, Sir, keine Cops.«
    »Was uns einiges verrät.«
    »Ja, mir verrät es, dass ein Mann wie Jeffrey Allerdyce keine Bullen braucht . Er weiß, dass jemand letzte Nacht in sein Haus eingebrochen ist; wird nicht mehr lange dauern, bis er einen Trupp von seinen Leuten auf Spurensuche schickt. Sie werden die Wanzen finden.«
    »Spielt keine Rolle.«
    »Und, wie geht’s Ihnen?«
    »Gut.«
    »Wo sind Sie?«
    »Besser, wenn Sie’s nicht wissen. Denken Sie daran, wenn... sobald die Wanzen gefunden sind, will ich, dass Sie den Kopf einziehen, okay? In dem Augenblick steigen Sie aus der Ermittlung aus.«
    »Ja, das sagten Sie bereits.«
    »Ich meine es ernst. Allerdyce wird vorsichtiger denn je sein. Er wird dann wissen, dass er überwacht wird. Ziehen Sie sich einfach zurück, und lassen Sie die Finger von der Sache.«
    »Und dann?«
    »Warten Sie, bis ich mich wieder melde. Sie haben doch wohl auch andere Klienten, oder? Andere Fälle, an denen Sie arbeiten können?«
    »Klar, aber selbst wenn ich arbeite, bis ich hundertsiebzig bin, würde ich nie wieder einen solchen Fall in die Finger kriegen. Hey, was ist, wenn ich Sie erreichen muss?«
    »Ich werde Sie zweimal am Tag anrufen, morgens und abends.«
    »Ja, aber...«
    Reeve unterbrach die Verbindung. Er hätte nicht schwören können, dass er Duhart je wieder anrufen würde.
     
    Eine spätnachmittägliche Sonne strahlte schräg auf die Innenstadt von San Diego, warf lange Schatten zwischen die Häuserblocks und ließ die Fenster der Gebäude aufleuchten. Die Straßen wimmelten von Leuten, die sich mit ihren Einkäufen auf den Heimweg machten oder mit hängenden Schultern an Bushaltestellen standen. Es waren keine Büroangestellten – es war Samstag. Reeve trank einen Espresso in einem Coffeeshop direkt gegenüber dem CWC-Gebäude. Nebenan gab es ein Geschäft für Bürobedarf. Es verkaufte Computer und andere Geräte und außerdem Mobiltelefone. Ein billiges Schild im Schaufenster erklärte, dass es auch vermietete. Reeve hatte sein Leih-Handy, ein hübsches kleines Ding, mit der Kreditkarte bezahlt und zusätzlich etwas Bargeld als Kaution dagelassen. Dass Reeve keine Papiere vorweisen konnte, hatte den Mann im Laden nicht weiter gestört. Vielleicht lag das daran, dass er viel mit ausländischen Geschäftsleuten zu tun hatte. Vielleicht aber auch daran, dass er schließlich jederzeit Reeves Handy-Nummer sperren konnte – und das kleine schwarze Gerätchen einfach in den Wind schreiben. Die Nummer war sofort aktiviert worden.
    Also saß Reeve jetzt im Coffeeshop und tippte ein paar Zahlen ein. Als Erstes wählte er Eddie Cantonas Privatnummer, aber es nahm niemand ab. Das Telefonbuch des Coffeeshops vor sich aufgeschlagen, probierte er es dann mit einigen von den Bars, die Cantona nach eigenen Angaben frequentierte. In der zweiten Bar rief derjenige, der sich zunächst gemeldet hatte, Cantonas Namen nach hinten. Eddie Cantona kam an den Hörer.
    »Hallo?«, nuschelte er.
    »Die haben Sie also rausgelassen?«
    Cantona schnappte nach Luft, und seine Stimme wurde sofort zu einem Flüstern. »Sobald Sie die Stadt verlassen hatten. Dieser freundliche Detective meinte, ich dürfte gehen, aber nie wieder mit fremden Männern reden.«
    »Sie meinen McCluskey?«
    »Genau. Wo zum Teufel stecken Sie?«
    »Sie glauben, dass jemand Sie überwacht?«
    »Na, verdammt, das wär ja nicht schwierig. Sie hatten bloß zwei Tage was mit mir zu tun, und wie lang haben Sie gebraucht, um mich ausfindig zu machen?«
    »Drei Anrufe. Das hier ist der dritte.«
    »Also bitte. Ich muss Ihnen gestehen, Gordon, dass ich mich seit ein paar Tagen konsequent volllaufen lasse. Meine Ausrede ist, dass ich es zum Andenken an Jim tue – eine Ein-Mann-Totenwache mit wechselnden Schauplätzen, sozusagen. Aber vielleicht liegt’s auch daran, dass mir die Sache gewaltig an die Nieren gegangen ist.«
    »Ich will Sie in nichts hineinziehen. Ich möchte Sie nur für ein, zwei Tage anheuern.«
    »Ach, das ist alles?« Cantonas nuschelige Stimme troff vor Sarkasmus. »Vielleicht haben Sie nicht gehört, was ich gerade gesagt hab.«
    »Doch, hab ich.«
    Die Stimme wurde wieder leise. »Die haben mir richtig Schiss eingejagt, Mr. Reeve.«
    »Ich verlange von Ihnen nicht, dass Sie etwas Gefährliches tun.« Reeve hatte seine freie Hand um Mund und Sprechmuschel gelegt. Niemand im Coffeeshop schien von ihm Notiz zu nehmen; alle kauften sich Becher zum Mitnehmen

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