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Sein Blut soll fließen: Thriller (German Edition)

Sein Blut soll fließen: Thriller (German Edition)

Titel: Sein Blut soll fließen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Sicherheit den nichtstaatlichen Umweltschutzorganisationen -, ist es bisher noch niemandem gelungen, die globalen Zusammenhänge herzustellen. Es heißt, dass man ist, was man isst. Wenn das stimmt, sind wir Gift.«
    Am Ende gab Jim Marie Villambards Adresse an, dann folgten noch einige zusätzliche Informationen. Hier erfuhr Reeve, wo er die »konkreten Beweise« finden würde. Jim hatte alle Dokumente – Abschriften, Notizen, Archivmaterial und Bandaufzeichnungen von Interviews – versteckt. Alles befand sich in einem Karton auf Jilly Palmers Bauernhof bei Tisbury. Jilly Palmer: Reeve erinnerte sich an ihren langen Zopf von kastanienbraunem Haar, ihre rosenroten Wangen. Jim hatte sie durch Josh Vincent kennengelernt und ihr auf Anhieb vertraut. Er hatte sie gebeten, einen großen Karton für ihn aufzubewahren und niemandem davon etwas zu erzählen, es sei denn, der Betreffende würde angeben, dass er durch das Computerspiel davon erfahren hatte.
    »Von ein paar Sachen behalte ich Kopien bei mir«, schloss Jim. »Sollte also demnächst, plötzlich und völlig unerwartet, jemand bei mir einbrechen, wird er hoffentlich glauben, er hätte alles gefunden, was es zu finden gab.«
    Als Letztes schließlich: »Strg+N bringt dich zur nächsten Spielebene. Um auszusteigen, drück Esc.«
    Reeve drückte auf die Escape-Taste und schaltete den Computer aus. Die Story war die ganze Zeit hier gewesen, hier in seinem eigenen Haus. Als er aufstand, hatte er etwas weiche Knie. Er konnte sich nicht konzentrieren, konnte an nichts anderes als seinen Bruder denken. Irgendwie kam er die Treppe hinunter und machte sich etwas Heißes zu trinken, dann setzte er sich an den Küchentisch, nahm kleine Schlucke und starrte ins Leere.
    Er hatte den Becher zu einem Drittel ausgetrunken, als er anfing zu weinen.
     
    Er nahm sich vor, Jay an diesem Abend anzurufen, dann würde ihm für die Vorbereitungen ein ganzer Tag Zeit bleiben. Schlafen stand ziemlich weit oben auf seiner Liste, aber zuerst musste er zum Boot zurück.
    Zum Morgen hin hatte sich die See ein wenig beruhigt, und die zunehmende Helligkeit erleichterte die Navigation. Er schaffte die Rückfahrt nach Mallaig in einer guten Zeit. Creech hatte in der Zwischenzeit offensichtlich geschlafen, jetzt war er allerdings wach und sah ziemlich mitgenommen aus. Trotzdem sah er sich das Boot, als Reeve damit einlief, sehr aufmerksam an.
    »Nicht ein Kratzer dran«, sagte Reeve, während er mit seinem Zeug herauskletterte. Er sah nach Creechs Handgelenken. Das Seil hatte tiefe rote Ringe eingedrückt, und an mehreren Stellen war die Haut aufgeschürft. »Sie haben versucht, sich zu befreien, hm?«
    »Was hätten Sie denn getan?«, fauchte Creech. Reeve musste zugeben, dass da was dran war. »Ein Mann meines Alters und in meinem Zustand, verschnürt wie ein Weihnachtsputer!« Reeve band ihn los und befahl ihm, Wasser aufzusetzen. Als Creech zurückkam, legte Reeve gerade Geldscheine auf der Werkbank aus.
    »Was soll das werden?« Creech bemühte sich, nicht zu interessiert zu klingen.
    »Ich brauche Ihre Hilfe, Kenneth. Es tut mir leid, dass ich Sie fesseln musste, aber wenn Sie ehrlich sind, hatte ich kaum eine andere Wahl. Hätte ich Sie mitgenommen, hätten Sie von Loch Eynort nach Stoneybridge und zurück marschieren müssen. Aber jetzt bräuchte ich Ihre Hilfe. Wenn Sie mitspielen, können Sie dieses Geld als Vorschuss einstecken.«
    Creech beäugte die Scheine. »Was meinen Sie mit ›Vorschuss‹?«
    »Ich vermittle Ihnen ein paar Fahrgäste. Sie werden zahlen, was immer Sie verlangen. Sie werden lediglich ein Boot von Ihnen wollen, vielleicht auch beide. Und wie gesagt, Sie brauchen nur Ihren Preis zu nennen.«
    Das Wasser kochte. Creech ließ es kochen.
    »Was soll ich tun?«, fragte er.
    Im Bootshaus lagen jede Menge alte Bretter herum. Es war nicht schwierig, zwei oder drei in der richtigen Größe und dazu ein paar passende Pfähle zu finden. Sie malten mit der Nicht-Bootsfarbe ein paar Wörter auf die Bretter, und sobald sie getrocknet waren, gingen sie mit einem Heißluftgebläse darüber, bis die Schrift teilweise wieder abblätterte. Creech holte von draußen etwas Erde und rieb sie in die improvisierten Schilder. Am Ende sahen sie ziemlich echt aus.
    Dann fischte Reeve aus seiner Tragetasche ein Päckchen rotes Pulver, das er aus seiner Werkstatt mitgenommen hatte. Mit etwas Wasser angerührt, ergab es eine dicke, schaumige Flüssigkeit, die haargenau wie Blut aussah. An

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