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Sein Blut soll fließen: Thriller (German Edition)

Sein Blut soll fließen: Thriller (German Edition)

Titel: Sein Blut soll fließen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Gesetzwidrigkeiten – jedes krumme Geschäft, das Kosigin durchziehen, jede schwarze Kasse, die er unterhalten mochte – niemals ans Licht kamen. Es war so, als hätte man die geballte Staatsmacht als Bodyguard! Jeffrey Allerdyce, der normalerweise so coole, so distanzierte, so schwer aus der Ruhe zu bringende Jeffrey Allerdyce, stieß tatsächlich einen Pfiff aus, etwas, das kein Gast des Ma Petite Maison – nicht einmal sein alter Freund Cal Waits – je bei ihm erlebt hatte. Und vielleicht auch nie wieder erleben würde.
    Er sammelte nur langsam seine Gedanken, während er an der Gänsebrust herumstocherte. »Aber«, sagte er zuletzt, »sie würden ihn doch wohl nicht unter allen Umständen schützen, oder? Ich meine, wenn er zu einer Gefahr für das weltweite Ansehen von CWC werden würde, dann …?«
    »Dann würden sie ihn wahrscheinlich fallenlassen«, räumte Waits ein. »Aber wie weit müsste er dazu gehen? Das ist eine Frage, die ich nicht beantworten kann. Ich weiß nur eins: Ich sehe zu, dass ich dem Typen nicht in die Quere komme, und lass ihn seinen Kram machen.« Waits wischte sich wieder mit der Serviette über den Mund. » Ein Gerücht ist mir allerdings zu Ohren gekommen …«
    »Ja?«
    »Dass Kosigin ein besonderer Schützling der Firma ist.«
    »Sie meinen, er liegt der Firma besonders am Herzen?« Allerdyce wusste, wen Waits mit »Firma« meinte: die CIA.
    Cal Waits zuckte lediglich die Schultern. »Was wollte er eigentlich von Ihnen?«
    »Sie wissen, dass ich Ihnen diese Frage nicht beantworten darf, Cal. Ich wünschte, ich könnte es Ihnen sagen, aber alles, was unsere Klienten betrifft, muss ich streng vertraulich behandeln.«
    Waits nickte. »Na ja, was immer es sei, sehen Sie zu, dass Sie Ihren Job möglichst gut erledigen, Jeffrey. Das wäre mein Rat an Sie.«
    In dem Moment erschien ein Kellner. »Mr. Allerdyce? Tut mir leid, Sir, aber Sie werden am Telefon verlangt. Ein Gentleman namens Dulwater sagt, Sie würden ihn sprechen wollen.«
    Allerdyce entschuldigte sich.
    Das Telefon stand auf dem Empfangstresen. Ein Lakai hielt es ihm hin, aber Allerdyce zeigte lediglich auf den Hörer.
    »Können Sie den Anruf ins Büro des Geschäftsführers legen?«
    Der Lakai machte ein erschrockenes Gesicht. Er wollte nicht nein sagen, aber ein Ja konnte er sich auch nicht abringen.
    »Schon gut«, zischte Allerdyce und riss dem Mann den Hörer aus der schon schwitzigen Hand. »Dulwater?«
    »Schlechte Nachrichten, Sir.«
    »Das will ich nicht hoffen.« Allerdyce sah sich um. »Ich bin in einem öffentlichen Lokal, wo Flüche mit Sicherheit nicht gern gehört werden.«
    »Die britischen Außendienstler haben sich als überfordert erwiesen.«
    »Im Klartext?«
    »Sie waren nicht gut genug.«
    »Sie haben mir versichert, sie wären es.«
    »Man hatte mir versichert, sie wären es.«
    Allerdyce seufzte. »Wir hätten besser unsere eigenen Männer rüberschicken sollen.«
    »Ja, Sir.«
    Beiden war durchaus bewusst, dass es Allerdyce’ Entscheidung gewesen war; er hatte das Geld für die Flugtickets sparen wollen. Also hatten sie irgendeine Londoner Detektei mit der Sache beauftragt.
    »Und, wie lautet die Schadensmeldung?«
    »Sie wurden von der Zielperson … zur Rede gestellt. Und haben ein paar Blessuren davongetragen.«
    »Und die Zielperson?«
    »Anscheinend unversehrt.«
    Hier hob Allerdyce eine Augenbraue. Er fragte sich, was für ein Mann dieser Reeve wohl sein mochte. Wie es aussah, einer von der ganz knallharten Sorte. »Ich gehe davon aus, dass sie ihn verloren haben?«
    »Ja, Sir. Ich bezweifle, dass er nach Haus zurückkehren wird. Wie es aussieht, hat er Frau und Sohn verschwinden lassen.«
    »Tja, richtig verbockt, nicht, Dulwater?«
    »Wir können versuchen, seine Spur wieder aufzunehmen.« Dulwater klang wenig überzeugt. Ihm war ohnehin nicht klar, warum Allerdyce sich so sehr für die Sache interessierte. In seinen Augen war das die pure Zeitverschwendung.
    »Ich werde darüber nachdenken. Sonst noch was?«
    »Ja, Sir. Einer der Männer gab an, Reeve habe was davon gesagt, sein Haus sei verwanzt worden, und habe gefragt, ob unsere externen Mitarbeiter dafür verantwortlich seien.«
    »Was?«
    »Jemand hat Reeves Haus verwanzt.«
    »Das sagten Sie bereits. Wer?«
    »Darf ich eine Vermutung äußern, Sir?«
    »Mal sehen, ob sie sich mit meiner deckt.«
    »Kosigin.«
    »Sie deckt sich«, sagte Allerdyce. Er dachte kurz nach. »Klingt einleuchtend. Er ist ein kluger Mann, schätzt keine

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