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Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caro Ramsay
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bereits überprüft hatten. Miss Cotter und Miss McCorkindale waren die beiden Namen, die ihnen die Computer ständig auswarfen. Aber Quinn war zu müde, um da eine Verbindung zu sehen, jedenfalls über die legitimen Verbindungen zwischen Menschen, die so nah beieinander wohnten, hinaus. Partickhill war ein Teil von Glasgow und doch ein Dorf für sich, deshalb tauchten überall immer die gleichen Gestalten auf. Was wie ein zufälliges Zusammentreffen wirken mochte, geschah in Wirklichkeit mit einer gewissen Zwangsläufigkeit.
    Durch das Glas sah sie, wie die Tür zum Hauptbüro aufging und Anderson eintrat. Er sah ebenfalls entsetzlich aus, als wäre er um Jahre gealtert. Burns folgte ihm und holte zwei Becher Wasser aus dem Spender. Sie tranken es im Stehen und betrachteten die Wandtafeln, die Suchergebnisse, die große Karte der USA. Quinn stellte sich vor, wie Colins Blick wieder und wieder zum Bild des glücklich lächelnden Peters zurückkehrte, der die Arme um die Federn von Pat dem Pinguin schloss.
    Zwischendurch war die Großmutter der Familie vorbeigekommen und hatte Brenda nach Hause geholt, und Graham Smeatons Mutter hatte telefonisch angeboten, Claire bei den Andersons abzusetzen. Drei Generationen von Frauen warteten auf zwei Generationen von Männern, die nach Hause kommen sollten. Nachdem Brenda gegangen war, hatte sich Colin ein wenig beruhigt, und mehr wünschte sich Quinn im Augenblick gar nicht.
    Vielleicht würde Batten sie ja voranbringen. Hoffentlich, denn ihr waren die Ideen ausgegangen. Sie beobachtete Anderson, der sich umdrehte und über ihren Kopf hinweg aus dem Fenster hinter ihr sah. Langsam schloss er die Augen und schlug sie wieder auf. Er hatte den ganzen Tag die Skyline der Stadt angestarrt und ohne Frage exakt den gleichen Gedanken gehabt wie sie selbst – dass Peter irgendwo dort draußen sein musste.
    Sie gingen die Gordon Street entlang und erreichten den Bezirk Sauchiehall Street. Lewis marschierte voran, Costello hatte die Hände in den Jackentaschen vergraben und hing ihren Gedanken nach. Sie versuchte, sich jedes Wort ihrer Unterhaltung mit Lauren einzuprägen. Lieber hätte sie sofort Littlewood Bericht erstattet, doch stattdessen jagte sie dem Zyanid hinterher, zuerst mit dem Blödmann Mulholland, jetzt mit dieser Ziege Lewis. Mulholland war in Richtung Wache verschwunden, ohne Frage, um nachzuschauen, ob sich seine geliebte Frances schon aus dem Bett geschleppt hatte. Costello hatte zudem schon in allen intimen Details über sich ergehen lassen müssen, wie herrlich Lewis es morgens gern mit ihrem Freund trieb. Sie blieb mitten im Schritt stehen, als Lewis’ Blick zum Schaufenster der Watt Brothers schwenkte.
    »Schöne Schuhe, nicht?«, sagte Lewis.
    »Ich denke, wir sollten uns um unsere Arbeit kümmern.«
    »Zwei Minuten, um die Schuhe anzuprobieren, können doch nicht viel Schaden anrichten.«
    »Es wird vermutlich wenig Schaden anrichten, mit den falschen Schuhen beim nächsten Date zu erscheinen, aber wenn wir unsere Arbeit machen, könnte das Schaden von Peter Anderson abwenden. Auf den Gedanken möchte man jedenfalls kommen.«
    Doch Lewis war nicht davon abzubringen. »Ich habe ein blaues Kleid von D&G – die würden hervorragend dazu passen, oder?«
    »Ich kenne das blaue Kleid nicht, und es interessiert mich auch nicht die Bohne. Meiner Meinung nach sollten wir zum Bijou Bytes – diesem Internetcafé, wo sie so leckere Schokocroissants machen, schon vergessen? Wo man als besonderen Service Zyanid bestellen kann.«
    »Glauben Sie, bei denen bekommen wir etwas zu essen?«
    »Ich habe mehr auf den Namen der Person gehofft, die sich das Zyanid dorthin hat liefern lassen.«
    »Keine Chance. Dieser Bursche ist viel zu clever. Aber vielleicht können wir ein Fahndungsbild aus ihnen herausholen. Kein Wunder, dass Sie niemanden haben, Costello. Sie denken einfach immer nur an die Arbeit. Das kann ganz schön langweilen. Sie haben den Sexappeal eines Verkehrsunfalls. Wissen Sie, Sie haben sogar den gleichen Vornamen wie meine jungfräuliche Großtante«, sagte sie spöttisch.
    »Hieß die auch ›Sergeant‹? Wenn Sie meinen Namen jemals wieder in den Mund nehmen, hat Ihr letztes Stündlein geschlagen.« Costello beschleunigte ihren Schritt und genoss es, dass Lewis sich anstrengen musste, um mitzuhalten.
    »Echt spaßig«, protestierte Lewis.
    Costello blieb stehen, drehte sich um und versperrte Lewis den Weg. Sie sah der größeren Frau in die Augen. »Ich bin zu

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