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Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caro Ramsay
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Sie wissen ja, wie es bei der Post in dieser Jahreszeit zugeht. Ich kann Ihnen die letzte holen.«
    »Das wäre sehr freundlich. Hat außerdem jemand die Verfügung über Ihre Karte, Mr. Munro, außer Miss McCorkindale?«, fragte Costello barsch, weil sie dieses Getue satthatte. Kinder wurden vermisst. Jetzt sah es aus, als würde die Suche in Fahrt kommen, und möglicherweise wurden alle verfügbaren Kräfte gebraucht.
    »Sonst niemand. Die Karte läuft auf mich allein.«
    »Ihre Frau?«
    Stella blickte Douglas an, der sich ein Glas Wasser vom Tablett nahm und mit geübtem Daumen eine Tablette aus ihrer Verpackung hineindrückte.
    »Kann denn überhaupt jemand sonst diese Kreditkarte benutzen?«
    Douglas schluckte heftig. »Nur Stella. Darf ich vielleicht fragen, um was für einen Kauf es sich handelt? Offensichtlich ist meine Kreditkarte irgendwie verdächtig.«
    »Das ist Teil einer laufenden Ermittlung«, sagte Mulholland.
    »Ich war Anwalt, auf meine Verschwiegenheit können Sie sich verlassen«, erwiderte Munro. Costello fiel auf, dass Stella still und heimlich den Raum verlassen hatte. Das hatte sie überhaupt nicht bemerkt.
    »Es handelt sich um einen Kauf bei einer Chemikalienhandlung in den USA.«
    »Tatsächlich?« Munro zog eine Augenbraue hoch, als wäre er neugierig geworden. »Und wenn ich recht verstehe, können Sie mir keine Einzelheiten darüber verraten.«
    »Wir haben möglicherweise ein Problem mit bösartiger Manipulation von Medikamenten, bei der vielleicht Zyanid im Spiel ist. Dieses Zyanid wurde vermutlich mit Ihrer Karte gekauft.« Costello betrachtete Munros Gesicht; sein Staunen wirkte echt.
    »Geht es um diese Tabletten, die in den Zeitungen zurückgerufen werden? Diese Schmerzmittel?« Munro trank seinen Becher leer. »Nun ja, das ist ein ernstes Problem, aber ich fürchte, ich kann Ihnen dabei überhaupt nicht weiterhelfen.«
    »Sie könnten in unserer Anwesenheit Ihre Kreditkartenfirma anrufen und uns Ihre letzten Einkäufe mithören lassen.« Costello deutete mit dem Kopf aufs Telefon. »Oder Sie könnten Ihre aktuellen Kreditkartendaten im Computer aufrufen. Das würde uns dabei helfen festzustellen, ob es sich lediglich um einen Betrug handelt.«
    »Ja, gewiss.«
    »Möglicherweise jetzt gleich?«, fügte Costello lächelnd hinzu.
    Fünf Minuten später wussten sie Bescheid.
    »Das ist der einzige Posten, den ich nicht zuordnen kann.« Douglas Munro zeigte zitternd auf den Bildschirm, auf eine unscheinbare Zeile auf dem Monitor in einer langen Liste. »Sie hätten sicherlich gern einen Ausdruck davon.«
    »Danke. Das genügt uns eigentlich schon.« Costello stand auf und wollte gehen, dabei fiel ihr ein Squidgy-McMidge-Briefbeschwerer auf dem Schreibtisch auf, dessen purpurfarbener Kopf an einer Feder befestigt war und wippte. Den gleichen hatte sie bei Peter gesehen, und sie konnte nicht widerstehen und tickte ihn leicht an. Abergläubisch zitterte sie, riss sich jedoch sofort zusammen. »Squidgy hat denen gestern auf dem Basar ganz schön was eingebracht«, strahlte sie Munro an. »Waren Sie da?«
    »Ja. Nein.« Er wirkte unsicher. Kurz lächelte er sie an, da er plötzlich begriff, dass er jetzt mit dem Leierkastenmann sprach und nicht mehr mit dem Äffchen. Sein Blick wanderte von der Mücke zurück zu ihr. »Ich meine, ja, ich habe gehört, wie stolz er uns gemacht hat, und nein, ich habe es selbst nicht geschafft. Hier im Büro sind wir große Squidgy-Fans. Evelynne Calloway ist eine ungemein begabte junge Frau.« Munro tippte an das Purpurgesicht der kleinen Mücke, und der Kopf pendelte auf der Feder. »Er ist viel mehr als nur eine Comicfigur. Er ist eine Goldmine.«
    »Nicht wahr?«, sagte eine weibliche Stimme aus dem Wartezimmer. Es war die Frau mit kastanienbraunem Haar, die im Rollstuhl saß und die Costello kurz auf dem Basar gesehen hatte. Auf der Karodecke um ihre Beine hatten sich Schneeflocken gesammelt, die bislang keine Zeit zum Schmelzen gehabt hatten.
    »Guten Tag, Miss Calloway, wir haben gerade über Ihre Schwester gesprochen«, sagte Douglas.
    »Aha, Sie haben über mich gesprochen, Mr. Munro?«, sagte Eve Calloway und schlug den Schnee von der Decke auf den dicken Teppich, während sie dem Paar hinterherschaute, das zum Fahrstuhl ging – na ja, ein richtiges Paar waren die nicht, dachte sie. Das Mädchen war eher formell gekleidet und der Mann ebenfalls. Die beiden hatte sie schon einmal gesehen; er war der Bulle, der auf dem Basar mit der Hippiebraut

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