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Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caro Ramsay
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Manteltasche und reichte es mit zitternden Händen Lynne. »Die behaupten, eine bestimmte Charge könne Magenprobleme verursachen, um Panik zu vermeiden, nehme ich an, aber in Wirklichkeit ist es viel schlimmer.«
    »Es ist immer billiges Zeug, was die in diesen Läden verkaufen; ich würde da nie meine Arzneien kaufen. Was hast du damit zu tun?«
    Douglas beugte sich vor. »Behalt es für dich, doch nach dem, was der Detective fallen gelassen hat, glaube ich, da hat jemand an den Tabletten herumgepfuscht. Und zwar den Wirkstoff gegen Zyanid ausgetauscht.« Er biss in seinen Pfannkuchen. »Stell dir das mal vor, Zyanid!« Mit der Rückseite der Hand wischte er sich einen Krümel vom Mund und fügte leise hinzu: »Lynne, daran sind tatsächlich bereits Leute gestorben!«
    Lynne wollte gerade in ein Stück Toast beißen und hielt auf halbem Weg zum Mund inne. Mit plötzlich trockenem Hals fragte sie: »Und …?«
    »Und jetzt haben sie das Zyanid zurückverfolgt. Halt dich fest: Es wurde von mir gekauft.«
    »Ich verstehe nicht …«
    »Über das verfluchte Internet. Das Zyanid – kannst du dir das vorstellen, Zyanid  – wurde mit meiner Kreditkarte bezahlt.«
    »Wie kann denn das passieren?«, fragte Lynne leise.
    »Sie wissen es auch nicht so genau. Vermutlich war es jemand, der Zugang zu meiner Karte hat. Oder zur Nummer.«
    »Stella?«, fragte Lynne zu hastig. Sofort dachte sie daran, wie oft Douglas sein Jackett im Wohnzimmer hatte liegen lassen. Bei Eve.
    Douglas lachte. »Ach, Unfug. Ich habe einen Freund gefragt, einen gebildeten Polizisten, nicht einen von diesen Neandertalern, die heute Morgen bei mir waren. Er meinte, der Magnetstreifen meiner Karte könne überall kopiert worden sein, und er kennt sich in solchen Dingen aus.«
    »Es ist doch lächerlich zu glauben, du hättest etwas damit zu tun.« Lynne ging in die Defensive. »Und die sind bei dir im Büro aufgetaucht? Wenn du nun einen wichtigen Klienten da gehabt hättest? Kannst du dich deswegen nicht beschweren?«
    »Oh, ich darf wohl eine offizielle Entlastung und eine Entschuldigung erwarten. Aber in der Zwischenzeit – ja, du hast recht. Das könnte meinem geschäftlichen Ruf schaden, wenn es die Runde macht. Was nur allzu leicht passieren kann; deine Schwester stand vor meiner Bürotür, und wenn sie es weiß, kann man die Meldung eigentlich gleich an Radio Clyde geben.«
    »Eve? Was wollte die denn in deinem Büro?«
    Douglas kaute auf einem Bissen Pfannkuchen herum und nahm sich Zeit zum Nachdenken. Er entschied sich für eine entschärfte Version der Wahrheit. »Ich glaube, sie macht sich Sorgen wegen dir und mir, vor allem wegen dir, weil ich verheiratet bin und so.« Er schloss mit einer überzeugenden Lüge. »Ich habe ihr gesagt, das würde sie überhaupt nichts angehen.« In Wahrheit hatte er diese erbärmliche, fette Person im Rollstuhl einfach nur angesehen und überhaupt nicht zugehört. Aber er hatteihr trotzdem gesagt, sie solle sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern. Sobald sich das Haus in Horselethill in seinem Besitz befände, würde er Eve auf die Straße setzen. Selbst wenn ihn das eine kleine Erdgeschosswohnung auf der anderen Seite von Maryhill kostete, würde sich die Sache für ihn lohnen.
    Dennoch schauderte ihn jetzt, als er daran dachte, wie kalt sie ihn angestarrt hatte.
    »Gut.« Lynne trank einen Schluck Earl Grey, hörte nur halb zu und dachte an Douglas’ Angewohnheit, sein Jackett über einen Stuhl im Wohnzimmer zu hängen, wo jeder – nun ja, jeder im Haus – darangelangen konnte. Sie spürte ein schwaches Kribbeln im Bauch, als hätte man sie verraten, und sie schob den Toast zur Seite und erinnerte sich an die abgegriffene Fotokopie eines Fotos, auf dem Douglas das Gericht verlässt. »Also, noch einmal wegen deiner Kreditkarte – warum sollte jemand so etwas tun wollen, unschuldige Menschen vergiften?« Sie sprach mechanisch, während sie darüber nachdachte.
    Douglas nickte, als man die Rechnung vor ihm auf den Tisch legte. »Weil es solche verrückten Psychopathen gibt, die vermutlich niemals einen Job hatten und die glauben, die Welt sei ihnen den Lebensunterhalt schuldig, weil es ihnen schlecht ergangen ist.« Er griff in sein Jackett und erinnerte sich dann, dass er seine Brieftasche in den Mantel gesteckt hatte. Während er danach suchte, verzog er das Gesicht. »Meine Güte, was …?« Er warf eine Packung auf den Tisch, die auf einer Untertasse landete. Auf der Blisterfolie stand

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