Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Sein eigen Fleisch und Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caro Ramsay
Vom Netzwerk:
deutlich geschrieben: Headeze.
    Anderson versuchte, seine Wut zu beherrschen. Nichts bewegte sich voran. Die Wandtafeln füllten sich nicht mit Informationen; im Gegenteil, immer mehr Spuren verliefen im Sand.
    Mit Logik gelang es ihm, bis zum nächsten Zug zu denken, bis zur nächsten Person, mit der er sprechen würde, bis zur nächsten Einzelheit, über die er sich erkundigen würde, bis zur nächsten Fährte, der er folgen musste. Dann fiel ihm stets ein, dass sie nach Peter suchten, und ihm schnürte sich die Kehle zu. Plötzlich befiel ihn dann solche Angst, dass er nicht mehr arbeiten konnte, und er musste sich wieder beruhigen, sich am Rande der Ermittlung halten und versuchen, sich einen Überblick zu verschaffen. Er schaute zu, wie Wyngate eine weitere Zeugenaussage entfernte, die ursprünglich als »möglicherweise hilfreich« klassifiziert worden war, sich jedoch als falsche Spur erwiesen hatte. Ja, der Mann hatte zum Zeitpunkt von Peters Entführung in seinem Taxi gesessen, aber er hatte nichts gesehen. Es war dunkel gewesen, es hatte geschneit, und die Straße war belebt – was erwartete die Polizei eigentlich von einem? Anderson nahm den roten Filzstift und strich den Namen des Taxifahrers durch, während Wyngate zwei Zeilen tippte, auf Drucken klickte, die Zeugenaussage daranheftete, abzeichnete und in den Ordner legte. Seine Gedanken kehrten zu dem zurück, was Littlewood gesagt hatte: Sie mussten irgendetwas übersehen haben.
    Mulholland ging es nicht viel besser. Er war wegen Frances kaum ansprechbar, da sie, ganz egal, wie viele SMS er ihr schickte oder wie oft er sie anrief, einfach nicht reagierte. Mittlerweile ließ er jeden seine Anspannung und seine schlechte Laune spüren, jeden außer Lewis, mit der er kichernd wie ein Schwachsinniger zusammengluckte. Die beiden sollten gemeinsam Pädophile befragen, die in letzter Zeit aus der Haft entlassen worden waren. Littlewood hatte stattdessen seine eigene Meinung kundgetan, der Verbrecher würde an den Ort seiner ersten Verbrechen zurückkehren. Er würde auf sie warten, irgendwo im Schatten.
    Ganz einfach.

24
     
    Schließlich nahm Littlewood Costello zur Seite und ließ sich über Lauren Bericht erstatten. Er malte Muster in ein Notizbuch und ging der Reihe nach Rogan O’Neill, Dec Slater, Jinky Jones und endlich Lauren durch. Sie stimmten darin überein, dass bei dieser Gesellschaft etwas faul sei, wussten aber beide nicht, was. Littlewood lehnte sich zurück und nickte langsam. »Irgendetwas ist besser als nichts«, grunzte er. »Rufen Sie morgen Lauren an, ja? Nur eine freundliche Nachfrage, wie es ihr geht.«
    »Mit Vergnügen. Allerdings muss ich eine Möglichkeit finden, wie ich sie erreichen kann, ohne dass Rogan in der Nähe ist. Ich will sie ja nicht in Schwierigkeiten bringen. Sie hatte einen blauen Fleck auf der Hand und einen im Gesicht.« Costello betastete ihre eigene Wange und erinnerte sich daran, wie sie sich vor der Faust ihrer Mutter geduckt hatte. »Und außerdem ist mir aufgefallen, wie eigenartig sie über ihn redet.«
    Littlewood überließ sie ihren Gedanken. Im Augenblick konnte sie nur die Zyanid-Spur weiterverfolgen und es den anderen Kollegen überlassen, allen Ansätzen in Bezug auf die Kinder nachzugehen. Sie verstand nicht, warum drei von ihnen heute Morgen abgeordnet worden waren, obwohl so viele andere Angelegenheiten drängten, aber Quinn hatte ganz sicher gute Gründe dafür.
    Sie wandte sich ihrem Notizbuch zu und las nach, was sie den Tag über getan hatte. Kritzeleien, Notizen und so weiter. In ihrem Hinterkopf arbeitete es; irgendetwas stimmte da nicht. Sie blickte auf und erwischte Anderson dabei, wie er ins Leere starrte und unerträglich einsam wirkte.
    »Wie sieht es aus, Colin?«
    »Beschissen«, antwortete er.
    »Gibt es Neuigkeiten von Mick? Es ist schon nach zwei – wie lange braucht der denn?«
    »Ich habe bislang nichts von ihm gehört. Deshalb bin ich hier. Hier sind ein paar Infos. Sortieren können Sie sie selbst.« Die Worte blieben ihm im Hals stecken. »Wie gesagt: beschissen.«
    Costello legte ihm den Arm um die Schultern, aber ihr fiel nichts Tröstliches zu sagen ein. »Melden Sie sich, wenn Sie etwas hören, ja?«
    Er ergriff dankbar ihre Hand.
    »Gail?«, fragte sie. »Können Sie mal herüberkommen?«
    »Ja, Chefin«, meinte Irvine spöttisch. »Darf ich wieder ein paar dieser aufregenden Tipparbeiten für Sie erledigen?«
    »Diesmal würde ich gern auf Ihr Hirn

Weitere Kostenlose Bücher