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Sein erster Fall

Sein erster Fall

Titel: Sein erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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fünfzehn Meter hinter dem Taxi in den Boulevard ein. Dann blieb ich nach und nach wieder zurück, um festzustellen, ob sie sich umschaute.
    Sie tat es aber nicht. Man konnte ihren Kopf deutlich in’ Rückfenster des Taxis erkennen.
    »Scheint ja ganz glatt zu gehen«, sagte ich und holte langsam wieder auf. Das Taxi rollte gemächlich dahin, man hatte nicht den Eindruck, als wolle es einen Verfolger abschütteln. Schließ' lieh bog es an der Sechzehnten Straße links ein und fuhr zuH1 Hotel Perkins. Kein Parkplatz war in Sicht.
    »Jetzt mußt du wieder ’ran«, sagte ich zu Alma. »Setz dich ans Steuer und fahr immer um den Block. Ich will gleich ’reif’ sobald sie sich eingetragen hat, und sehen, welches Zimmer sie bekommen hat. Ich lasse ihr nur Zeit, aus der Hotelhalle zu verschwinden, dann geht’s los.«
    »Donald«, sagte Alma, »ich möchte aber mit dabeisein.«
    »Du bist ja dabei.«
    »Das meine ich nicht. Ich möchte alles bis zum Ende miterleben. Was hast du jetzt vor?«
    »Feststellen, welches Zimmer sie hat und mir dann möglichst eins genau gegenüber geben lassen.«
    »Ich möchte bei dir bleiben.«
    »Kommt nicht in Frage«, antwortete ich. »Tut mir leid, aber das ist ausgeschlossen. In den besseren Hotels wird man recht ungemütlich, wenn ein Mann Frauen mit aufs Zimmer nimmt. Die Pagen würden außerdem sofort zu erpressen versuchen und...«
    »Ach, Unsinn! Sei doch nicht so ängstlich, trag uns einfach als Ehepaar ein. Was für einen Namen willst du angeben?«
    »Donald Helforth.«
    »Fein. Ich bin Mrs. Helforth. Ich komme später nach.«
    »Los!«
    Ich ging ins Hotel. Sally Durke war nirgends zu sehen. Ich nahm den Portier beiseite und weihte ihn in mein Vorhaben ein: »Vor etwa zwei Minuten ist eine blonde Frau in einem blauen Kostüm hereingekommen. Ich möchte gern wissen, unter welchem Namen sie sich eingetragen hat, welches Zimmer sie bekommen hat und welche Zimmer in ihrer Nähe noch frei sind. Ich möchte nach Möglichkeit gern auf dem gleichen Korridor ein Zimmer daneben haben.«
    »Was soll das alles?« wollte er wissen.
    Ich zog eine Fünfdollarnote aus der Tasche, faltete sie, wickelte sie um meinen Zeigefinger und sagte: »Ich bin hier im Auftrag der Regierung, um würdigen Hotelangestellten zu einer höheren Einkommensstufe zu verhelfen, damit Vater Staat mehr Steuern einheimsen kann.«
    »Der Regierung stehe ich jederzeit zur Verfügung«, antwortete er grinsend, »einen Augenblick!«
    Ich setzte mich in die Halle, bis er mit den Auskünften zurückkam. »Der Name lautete Mrs. B. F. Morgan, und sie hat Zimmer Nr. 618. In Kürze soll auch ihr Mann kommen. Das einzige freie Zimmer in diesem Flügel des Hotels ist 620; Mrs. Morgan hat im Lauf des Tages 618 telefonisch reservieren lassen, dabei gesagt, daß sie 620 vielleicht ebenfalls benötigen werde, und die Direktion gebeten, beide Zimmer freizuhalten. Bei ihrer Ankunft erklärte sie dann jedoch, sie habe sich wegen anders besonnen und brauche nur 618.«
    »Ich bin Donald Helforth«, sagte ich. »Meine Frau wird in fünf bis zehn Minuten nachkommen; sie ist etwa fünfundzwanzig und hat kastanienbraunes Haar und braune Augen. Halten Sie bitte nach ihr Ausschau und führen Sie sie dann zu mir aufs Zimmer.«
    »Ihre Frau?« fragte er.
    »Jawohl, meine Frau.«
    »Aha.«
    »Und noch was. Ich brauche eine Pistole.«
    Der freundliche Ausdruck in seinen Augen verschwand. »Was für eine Pistole?«
    »Eine kleine, die man hübsch in die Tasche stecken kann. Und dazu eine Schachtel Patronen.«
    »Man braucht einen Waffenschein, wenn man eine Pistole kaufen will«, bemerkte er.
    »Richtig, und wenn ich einen Waffenschein habe, dann kaufe ich meine Pistole in einem Laden und zahle fünfzehn Dollar dafür«, antwortete ich. »Warum, glauben Sie wohl, bin ich bereit, fünfundzwanzig Eier für sie anzulegen?«
    »So, Sie wollen fünfundzwanzig Dollar für sie bezahlen?«
    »Wie ich bereits sagte.«
    »Ich werde sehen, was ich tun kann.«
    Ich ließ ihn den Empfangschef gar nicht erst warnen, sondern ging gleich hin und meldete mich an. Der Angestellte gab mir das Formular. Ich schrieb: »Donald Helforth mit Frau« und gab eine fingierte Adresse an.
    »Ein Zimmer für etwa sieben Dollar, Mr. Helforth?«
    »Was haben Sie im sechsten Stock noch frei? Wir möchten nicht zu hoch wohnen, andererseits hoch genug über dem Verkehrslärm, damit wir nicht jede Straßenbahn hören.«
    Er sah auf seinen Plan. »Ich könnte Ihnen 675 geben.«
    »In

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