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Sein letzter Fall - Fallet G

Sein letzter Fall - Fallet G

Titel: Sein letzter Fall - Fallet G Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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ich Ihnen schon gesagt habe, benötigen wir einige Informationen«, sagte Beate Moerk. »Es geht um einen Mord, Sie haben es vielleicht heute schon in der Zeitung gelesen?«
    »Ich lese keine Zeitungen«, sagte Geraldine Szczok und drehte eine neue Zigarette ins Mundstück. »Aber lassen Sie hören.«
    Beate Moerk holte das Foto von Verlangen heraus.
    »Diese Person scheint eine Zeit lang im April hier auf dem Platz gewohnt zu haben. Können Sie sich an ihn erinnern?«
    Geraldine schaute das Foto zwei Sekunden lang an.
    »Natürlich kann ich mich an ihn erinnern«, sagte sie dann. »Aber das ist ein ziemlich schlechtes Foto.«
    »Leider ist es das Einzige, das wir haben«, erklärte Beate Moerk. »Können Sie uns ein wenig über ihn erzählen?«
    »Na, erzählen ist zu viel gesagt«, wehrte Geraldine Szczok ab. »Was wollen Sie denn überhaupt wissen? Er hat hier gut eine Woche gewohnt, und dann ist er verschwunden. Dubioser Typ.«
    »Er ist ermordet worden«, stellte Beate Moerk fest. »Und deshalb sind wir hier.«
    »Das habe ich schon verstanden«, sagte Geraldine Szczok.
    »Es wäre für uns sehr nützlich, wenn wir herauskriegen könnten, womit er sich beschäftigt hat, während er hier war«, warf Polizeianwärter Stiller ein. »Falls Sie mit ihm gesprochen haben und so…?«
    Geraldine Szczok betrachtete ihn mit einer tiefen Falte zwischen den nachgezogenen Augenbrauen. Als verwunderte es sie, dass er überhaupt sprechen konnte.
    »Sehr gesprächig war er nicht«, sagte sie. »Und ich lasse die Leute in Ruhe, wenn sie ihre Ruhe haben wollen.«
    »Aber Sie haben doch zumindest seinen Namen?«, fragte Beate Moerk. »Das Datum, wann er angekommen ist und so?«
    »Aber natürlich. Das steht im Buch.«
    »Im Buch?«
    »Liegt da drinnen.«
    Sie zeigte mit dem Daumen nach hinten über die Schulter.
    »Wenn Sie reingucken wollen, dann kann der Herr Wachtmeister vielleicht reingehen und es holen. Auf dem Regal über dem Kühlschrank… so’n schwarzes Teil.«
    Stiller nickte und verschwand im Wohnwagen. Geraldine Szczok zündete sich eine Zigarette an und schob die Baskenmütze zurecht. Stiller kam nach zehn Sekunden mit einem dicken, schwarzen Notizbuch im DIN-A4-Format zurück.
    »Vamos a ver«, sagte Geraldine Szczok, verscheuchte die Katze und nahm das Buch entgegen. Blätterte eine Weile hin und her. Stiller setzte sich wieder, Moerk holte ihr eigenes Notizbuch heraus und wartete.
    »Hier! Henry Sommers, ja, genau. Ankunft am 9. April, ist ungefähr zehn Tage später verschwunden. Hat für eine Woche bezahlt, aber wenn er jetzt tot ist, dann braucht man sich wohl darüber keine Gedanken mehr zu machen…«
    »Sommers?«, sagte Stiller. »Dann hat er also nicht seinen richtigen Namen benutzt.«
    »In der Freien Republik kann man den Namen benutzen, den man will«, verkündete Geraldine Szczok und trank einen Schluck Bier. »Wollen Sie auch ein Bierchen?«
    Moerk und Stiller schüttelten den Kopf.
    »Nein, danke«, sagte Beate Moerk. »Und in welchem der Wagen hat er gewohnt?«
    »In dem, der verbrannt ist«, antwortete Geraldine Szczok.
    »Verbrannt?«, fragte Stiller nach.
    »Ja, verbrannt.«
    »Was meinen Sie damit?«, fragte Beate Moerk.
    »Ich meine nichts anderes, als dass dieser blöde Wohnwagen verbrannt ist.«
    Stiller schaute Moerk an. Moerk schaute Stiller an. Dann räusperte sie sich.
    »Sie wollen also sagen, dass der Wohnwagen, in dem Maarten Verlangen… oder Henry Sommers… gewohnt hat, dass dieser Wohnwagen verbrannt ist?«
    »Ganz genau. Die Frau Wachtmeisterin hat es bis auf den Punkt kapiert. Herzlichen Glückwunsch.«
    »Und wann ist das passiert?«, fragte Stiller.
    Geraldine Szczok zuckte mit den Schultern.
    »Ein paar Tage, nachdem er verschwunden war. So um den zwanzigsten April, nehme ich mal an.«
    »Wieso?«
    »Wieso er gebrannt hat?«
    »Ja.«
    »Verdammt, das weiß ich doch nicht. Wahrscheinlich war irgendwas mit der Elektrizität nicht in Ordnung. Oder mit dem Gas. Oder aber jemand hat ihn angezündet.«
    »Haben Sie das nicht angezeigt?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Nein, habe ich nicht.«
    »Und warum nicht?«
    »Habe keine Lust gehabt. Ich habe es nicht gern, wenn die Feuerwehrleute herkommen und hier herumschnüffeln.«
    »Und die Versicherung?«, wollte Stiller wissen.
    »Der war nicht versichert. Es war der schlechteste Wagen auf dem Platz, er wollte ihn haben, weil er am billigsten war. Auch nicht schlecht, den los zu sein.«
    »Wie haben Sie den Brand entdeckt?«, fragte

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