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Sein letzter Fall - Fallet G

Sein letzter Fall - Fallet G

Titel: Sein letzter Fall - Fallet G Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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einfältig?«, fragte er dann, »so schrecklich einfältig, dass du glaubst, du könntest die gleiche Geschichte zweimal durchziehen? Wir wissen, dass du zwei Frauen getötet hast, du wirst die folgenden fünfundzwanzig Jahre deines Lebens im Gefängnis sitzen. Ich schlage vor, du besorgst dir sofort einen Anwalt, da dir offensichtlich nicht klar ist, in welcher Situation du dich befindest.«
    »Was für ein Gelaber«, sagte Hennan. »Ich brauche keinen Anwalt. Dafür muss ich aber mal pinkeln.«
    »Fünf Minuten«, sagte Van Veeteren und stellte das Tonbandgerät ab.
    »In einer Sache muss ich dich jetzt schon enttäuschen«, erklärte der Kommissar, nachdem Hennan zurückgekommen war.
    »Ach, wirklich? Wie eintönig.«
    »Auch wenn du nicht hinter Schloss und Riegel kommst, wirst du trotzdem keinen Gulden von der Versicherungsprämie erhalten.«
    »Was du nicht sagst!«, erwiderte Hennan und verzog spöttisch den Mund. »Ja, ich werde mich wohl mit deinen Verhöhnungen abfinden müssen, da wir nun einmal hier beieinander sitzen. Also bitte, fahre nur damit fort, ich bin ganz Ohr.«
    »Danke. Wir werden beweisen können, dass es sich nicht um einen Unfall handelte, ja, jetzt rede ich von dem Mord an deiner zweiten Ehefrau, und damit tritt die Klausel in den Versicherungsbedingungen in Kraft.«
    Hennan zuckte mit den Achseln.
    »Ihr habt natürlich das Recht, Beweise für alles Mögliche finden zu wollen. Daran will ich euch gar nicht hindern. Aber es würde mich schon wundern, wenn ihr damit Erfolg habt.«
    »Sie war bewusstlos, bevor sie ins Becken gestoßen wurde«, fuhr Van Veeteren fort und zündete sich eine weitere Zigarette an. »Du hast dich also dazu entschlossen, die ganze Zeit den Dummen zu spielen, ich muss sagen, ich hatte ein wenig mehr Widerstand erwartet.«
    »Widerstand?«, wiederholte Hennan mit theatralischer Verwunderung. »Wovon labert der Herr Kommissar denn jetzt schon wieder?«
    »Du langweilst mich«, erklärte Van Veeteren gähnend. »Du hast deine kleine Schwester fünf Jahre lang vergewaltigt, war es nicht so?«
    »Wie bitte?«, fragte Hennan.
    »Ich habe gefragt, ob du deine Schwester, Elizabeth Hennan, fünf Jahre lang vergewaltigt hast. Oder war es noch länger? Warum hast du denn aufgehört? War dir eine Fünfzehnjährige zu alt?«
    Es dauerte einige Sekunden, bis Hennan seine Gesichtszüge wieder unter Kontrolle hatte. Aber dann zeigte er doch wieder ein Lächeln, wenn auch eines der zurückhaltenderen Sorte.
    »Vielleicht sollte ich mir doch einen Anwalt besorgen«, sagte er. »Du scheinst ja vollkommen von der Rolle zu sein.«
    »Na, du kannst ja auch während der Gerichtsverhandlung drauf antworten«, schlug der Kommissar vor. »Hattet ihr auch normalen Kontakt… ich meine, so wie es bei Geschwistern eigentlich normal ist?«
    Hennan gab keine Antwort.
    »Kannst du mir die Namen von ein paar Bekannten von dir geben?«, fragte Van Veeteren.
    »Warum sollte ich?«
    »Na, beispielsweise könntest du die eine oder andere Stimme brauchen, die zu deinen Gunsten aussagt. Kannst du mir einige nennen, die für deinen guten Charakter sprechen könnten?«
    »Nein«, sagte Hennan. »Da musst du schon selbst nachforschen.«
    »Maarten Verlangen vielleicht?«, schlug der Kommissar vor.
    »Verlangen? Wer zum Teufel ist denn das… ach, du meinst diesen Exbullen? Was habe ich denn mit dem zu tun?«
    »Du hast ihn an dem Abend getroffen, an dem deine Frau gestorben ist.«
    Hennan überlegte.
    »Ja, das stimmt. Wir haben ein paar Drinks genommen. Armes Schwein, hat ziemlich abgebaut.«
    »Woher kanntest du ihn eigentlich?«
    »Das weißt du doch ganz genau. Wir haben so unseren Strauß ausgefochten vor ein paar Jahren. Er hat mich eingebuchtet, ich war unschuldig und habe seinetwegen eine ganze Weile gesessen. Aber das ist jetzt vergessen. Ich bin ja nicht nachtragend.«
    »Du weißt, womit er sich jetzt so beschäftigt?«
    »Keine Ahnung«, sagte Hennan. »Jetzt könnte ich mir eine Zigarette vorstellen.«
    »Bitte schön«, bot Van Veeteren ihm eine an. »Verlangen hat als Privatdetektiv gearbeitet.«
    Hennan sah verwundert aus.
    »Als Privatschnüffler? Davon hat er mir keine Silbe gesagt. Nun ja, der Arbeitsmarkt für gefeuerte Bullen ist wahrscheinlich ziemlich eingeschränkt, wie ich annehme.«
    Van Veeteren ließ ein paar Sekunden verstreichen.
    »Aber du weißt sicher, dass er auch deine Frau kannte?«
    »Meine Frau? Wen soll sie gekannt haben?«
    »Verlangen.«
    Hennan gelang es fast,

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