Sein letzter Fall - Fallet G
Ganzen, ja.«
»1983 hast du eine gewisse Philomena McNaught geheiratet?«
»Ja.«
»Sie verschwand im Jahr darauf, und du hast ihre Lebensversicherung über vierhunderttausend Dollar kassiert. Korrekt?«
»Korrekt«, sagte Hennan.
»Wusste deine damalige Ehefrau, dass du eine so hohe Lebensversicherung auf sie abgeschlossen hast?«
»Selbstverständlich.«
»1984 hast du Barbara Delgado geheiratet?«
»Ja.«
»Dieses Jahr seid ihr zurück nach Europa gezogen, und kurz darauf hast du eine hohe Lebensversicherung auf sie abgeschlossen. Eins Komma zwei Millionen Gulden. Stimmt das?«
»Ja.«
»Wusste sie, dass du diese Versicherung abgeschlossen hast?«
»Natürlich.«
»Aber sie war nicht dabei, als du es gemacht hast?«
»Sie war zu der Zeit mit etwas anderem beschäftigt.«
»Womit?«
»Daran kann ich mich nicht mehr erinnern.«
»Ich notiere mir das. Einen Monat nachdem du die erste Prämie bezahlt hast, wird deine Frau tot auf dem Beckenboden des Schwimmbads des Hauses gefunden, das ihr im Kammerweg in Linden gemietet habt, ja?«
»Ja. Was soll das…?«
»Bitte jetzt keine Fragen. Wie ich bereits erklärt habe, werden wir beweisen können, dass deine Frau keines natürlichen Todes gestorben ist. Die Versicherungssumme wird dann nicht fällig werden. Du musst dich jetzt für eine von zwei Alternativen entscheiden.«
»Ach ja?«, fragte Hennan. »Und was zum Teufel meinst du damit?«
»Während der Gerichtsverhandlung wirst du die gleiche Entscheidung treffen müssen, da ist es nur gut, wenn du es jetzt schon einmal übst.«
Hennan gab keine Antwort, aber seine linke Augenbraue zuckte.
»Entweder entscheidest du dich dafür, mit uns zusammenzuarbeiten, um den Täter zu finden«, erklärte der Kommissar. »Das würden neunundneunzig von hundert Ehemännern wohl tun. Oder aber du entscheidest dich dazu, die Ermittlungen zu behindern. Was nur in einer Weise interpretiert werden kann. Dass du selbst derjenige bist, der hinter dem Tod deiner Ehefrau steht. Einer von Hundert, wie gesagt. Hast du verstanden?«
»Haha«, bemerkte Hennan nur trocken.
»Und welche Alternative wählst du?«
»Ich würde mich nie im Leben dafür entscheiden, Polizeiermittlungen zu behindern«, erklärte Hennan mit Honig in der Stimme. »Ich begreife gar nicht, wie der Kommissar überhaupt auf so eine Idee kommen kann.«
»Ausgezeichnet«, nickte Van Veeteren. »Ich möchte die Namen eurer nächsten Bekannten haben.«
»Wir haben keine Bekannten.«
»Wer war zu Besuch in der Villa Zephir, seit ihr dort eingezogen seid?«
»Die Trottas«, sagte Hennan. »Sonst niemand.«
»Sonst niemand?«
»Nicht soweit ich mich erinnern kann.«
»Lüge«, sagte Van Veeteren.
»Vielleicht der eine oder andere Warenlieferant«, korrigierte Hennan sich. »Die Möbelpacker natürlich, sicher kann ich noch irgendwo den Firmennamen finden… unsere Putzfrau…«
»Mit welchen deiner früheren so genannten Freunde hattest du Kontakt, seit ihr zurückgekommen seid?«
»Mit keinem.«
»Überleg noch mal.«
Hennan lächelte, gab aber keine Antwort.
»Ach, mein Junge«, sagte der Kommissar. »Ich fürchte, die Geschworenen werden nicht verstehen, für welche Taktik du dich entschieden hast. Aber eine Sache werden sie verstehen, da kannst du dir ganz sicher sein.«
»Und welche?«
»Dass du selbst es warst, der deiner Frau an dem besagten Abend vom Sprungbrett geholfen hat.«
»Ich fürchte, die Sache hat einen Haken«, sagte Hennan.
»Ach ja? Und welchen?«
»Soweit ich weiß, habe ich ein Alibi.«
»Wie bitte?«, rief Van Veeteren erstaunt aus. »Du glaubst, du hättest ein Alibi? Wer hat dir das denn weisgemacht?«
Hennan zögerte eine Sekunde lang.
»Ich habe ein Alibi, weil ich mich nun einmal im Restaurant Colom…«
»Stop!«, unterbrach ihn der Kommissar. »Das ist nicht mehr von Bedeutung. Du scheinst vergessen zu haben, dass wir wissen, wie der Mord ausgeübt wurde.«
»Was?«, fragte Hennan. »Was ist das für ein idiotisches… nein, ich habe jetzt genug von diesem Quatsch hier.«
»Willst du es erzählen oder soll ich es?«, fragte der Kommissar.
»Was erzählen?«
»Wie es sich zugetragen hat.«
Hennan schaute ihn ein paar Sekunden lang mit dunklem Blick an. Dann verschränkte er die Arme vor der Brust und schloss die Augen.
»Sei so gut und mach das Licht aus, wenn du gehst«, sagte er. »Ich habe dem Ganzen nichts mehr hinzuzufügen.«
Van Veeteren blieb noch eine Minute lang sitzen. Dann stellte er
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