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Sein letzter Fall - Fallet G

Sein letzter Fall - Fallet G

Titel: Sein letzter Fall - Fallet G Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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sein.«
    »Doch, es ist wahr«, erklärte der Kommissar und sah verdrießlich aus. »Es ist verdammt wahr. Und Barbara Hennan ist ermordet worden. Und wir sind die Kripoleute, die den Fall aufklären sollen. Wollt ihr noch mehr Wahrheiten hören?«
    »Danke, es reicht«, erdreistete sich Rooth. »Richtig ermunternd, nein, wirklich.«
    Van Veeteren warf ihm einen langen Blick zu und drückte seine Zigarette aus, die ihm schon die Fingerspitzen verbrannte.
    »Okay«, sagte er. »Münster, berichte du vom Colombine’s!«
    Münster streckte sich.
    »Ja, gut«, sagte er. »Sehr gern. Es ist eigentlich noch nicht hundertprozentig sicher, aber es scheint leider so zu sein, dass das Personal Hennan für den kritischen Zeitpunkt ein Alibi gibt. Barbara Hennan ist ja irgendwann zwischen halb zehn und halb elf gestorben, und einer der Kellner im Restaurant ist sich sicher, dass Hennan seine Rechnung Viertel vor zehn bezahlt hat… plus minus fünf Minuten. Der Typ an der Bar ist genauso sicher, dass er ihm kurz vor halb elf einen Whisky serviert hat. Er hat nämlich dann Feierabend gemacht. Es gibt eine Lücke von höchstens fünfundvierzig Minuten, aber wir finden wahrscheinlich andere, die auch diese noch ausfüllen können. Unser Freund Verlangen zum Beispiel.«
    Eine Weile blieb es still. Dann stand der Kommissar auf und trat ans Fenster.
    »Ist den Herren klar, was das bedeutet?«, fragte er mit müder Stimme.
    »Er war es nicht«, sagte Reinhart. »Jaan G. Hennan kann seine Ehefrau nicht ermordet haben.«
    »Genau«, sagte der Kommissar. »Da sind wir immerhin zu einem Ergebnis gekommen. Kommentare?«
    »Kaffeepause?«, versuchte Rooth es vorsichtig.
    Die zweite Hälfte der Konferenz verlief genauso spröde wie die erste.
    Van Veeteren informierte über Hornimans Bericht, und diejenigen, die darüber bisher noch nichts wussten (Rooth, Jung und Heinemann), reagierten im Großen und Ganzen in gleicher Weise, wie die bereits Informierten (Van Veeteren, Reinhart und Münster) jeweils reagiert hatten. Der Kommissar referierte außerdem, was aus seinem Gespräch mit dem Gerichtsmediziner Meusse herausgekommen war, und es wurde mindestens eine Theorie betreffs des nicht registrierten Kindes angeführt.
    »Sie hat es bestimmt geboren, als sie in dieser blöden Sekte war«, schlug Rooth vor. »Wahrscheinlich tot geboren, die leben da doch nur von Wurzeln und Grashüpfern und kriegen nie richtig was zu essen.«
    Rooths Hypothese erhielt nicht gerade standing ovations, aber es gab auch keine größeren Einwände.
    Münster berichtete, dass ein erneuter Kontakt mit der Versicherungsgesellschaft F/B Trustor ergeben hatte, dass Frau Hennan bei der Unterzeichnung der Versicherungspolice nicht anwesend gewesen war, dass so etwas laut gängiger Praxis aber auch nicht notwendig war. Schließlich las der Kommissar einen zwei Seiten langen Bericht des Schutzmannes Kowalski vor – zweiundvierzig Rechtschreibfehler inklusive, die man aber nicht hörte, während er vorlas –, betreffend den Verdächtigen Jaan G. Hennan und dessen Tun und Lassen von Donnerstagmorgen bis Freitagmittag der vergangenen Woche. Nichts Kriminelles – oder auf irgendeine Weise Bemerkenswertes – hatte der Unterzeichnende beobachten können, trotz genauer und intensiver Beobachtung – abgesehen vielleicht davon, dass besagter Hennan bei einem Besuch im Jazzclub Vox am Donnerstagabend seinen Schatten zu einem sog. doppelten Whisky an der Bar einlud. Um unnötiges Misstrauen zu vermeiden, akzeptierte der Schatten den Drink sowie das neunzig Minuten dauernde Gespräch mit dem Bewachungsobjekt über allgemeine und neutrale Themen. Nach der Verlesung von Kowalskis Bericht erklärte Van Veeteren die Besprechung für beendet.
    »Das darf doch einfach nicht wahr sein«, sagte Münster, als er sich eine halbe Stunde später mit dem Kommissar zu ihrem Freitagsbier bei Adenaar’s traf.
    »Nein«, bestätigte Van Veeteren. »Das mögen die Götter wissen, dass das nicht wahr sein darf.«
    Sowohl in seiner Stimme als auch in seinem Gesichtsausdruck war ein Hauch von Resignation zu finden, den Münster nicht gewohnt war. Geradezu eine Art Introvertiertheit, die nichts mit der normalen verschleierten Konzentration zu tun hatte, die Münster im Laufe der Jahre an ihm kennen gelernt hatte.
    Kurz überlegte er, was wohl dahinter stecken mochte. Es gab einen rein persönlichen Aspekt zwischen G. und Van Veeteren, das war ja bereits durchgesickert, aber wie weit er in etwas

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