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Sein letzter Trumpf

Titel: Sein letzter Trumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Zsolnay Verlag
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glattrasiert. Alle trugen Lederjacken und Jeans. Die beiden älteren saßen auf der Erde, mit dem Rücken zu ihren Motorrädern, der dritte lief nervös und zappelig auf der kleinen Lichtung hin und her, sah dem ankommenden Boot entgegen, redete mit den anderen beiden oder schaute die Straße hinauf, die sie alle heruntergekommen waren. Schließlich sagte einer der älteren Männer etwas zu dem jungen, und dieser nickte und kam die Uferböschung herunter, um auf das Boot zu warten.
    Hanzen fuhr ganz langsam geradeaus, und der junge Biker beugte sich weit über das Wasser vor und packte den Bug. Während er das Boot ein Stück das Ufer hinaufzog, entledigte sich Hanzen wieder seiner Schuhe, Socken und Hosen und rollte alles zu einem Bündel zusammen. »Ernie!« rief er, und der junge Biker, der ein Gesicht wie eine kranke weiße Krähe hatte, sah ihn wachsam an. »Fang!«
    Hanzen warf das Bündel, und Ernie fing es auf wie einen Football, mit den Unterarmen und dem Bauch. Die anderen beiden lachten, und Ernie drehte sich ruckartig um, grinste schief und tat so, als wollte er einen Pass werfen. Ein Schuh fiel ganz nahe am Wasser aus dem Bündel.
    Eher gelangweilt als ärgerlich rief Hanzen: »Wichs hier nicht rum, Ernie, sonst wird noch mein Schuh nass. Zieh das Boot seitlich ran, damit Mr. Lynch aussteigen kann.«
    Ernie hob rasch den Schuh auf, brachte ihn und das Bündel weiter vom Wasser weg, legte beides auf die Erde und rannte zurück, um das Boot in einen spitzen Winkel zum Ufer zu ziehen.
    »Man sieht sich«, sagte Parker.
    »Jederzeit«, antwortete Hanzen. »Sie wissen ja, wo Sie mich finden.« Er streckte die Hand aus, und Parker schüttelte sie, dann stieg er über die Bordwand.
    Die älteren Motorradfahrer schauten mit trägem Interesse zu, wie Parker zu dem Subaru ging. Hinter ihm stieß Ernie auf weitere Anweisungen Hanzens das Boot vom Ufer ab, wobei er offenbar nasse Füße bekam, denn die anderen lachten.
    Parker stieg in den Subaru. Hanzen befestigte in einigem Abstand vom Ufer die Leine an der Boje. Parker ließ den Motor an, setzte im Halbkreis zurück, stellte den Wählhebel auf Drive und sah, dass ihm eines der Motorräder, dessen Besitzer sich dagegengelehnt hatte, im Weg war. Er fuhr an und bremste, und der Motorradfahrer tat so, als sehe er ihn nicht, und schaute interessiert zu Hanzen hinüber, der ans Ufer watete.
    Parker steckte den Kopf aus dem Fenster des Subaru: »Liegt Ihnen was an dem Motorrad?«
    Der Mann drehte den Kopf. Eine volle Minute lang sah er Parker unbeweglich an, und erst als Parker den Fuß von der Bremse nahm, rappelte er sich grunzend auf und schob seine Maschine aus dem Weg.
    Hanzen war jetzt am Ufer und trocknete sich die Beine mit einem Handtuch ab, das ihm Ernie aus der Satteltasche seines Motorrads gebracht hatte. Parker fuhr den Bogen zu dem Fahrweg aus und holperte über die Eisenbahngleise.
    Alle schauten ihm nach.

 
    ELF
     
    Claire hatte einen eigenen Wagen, einen grauen Lexus, der ordnungsgemäß auf ihren Namen und die Adresse am Colliver Pond zugelassen war. Sie war damit vor drei Tagen weggefahren, um Hilliard Cathmans Privatleben zu untersuchen, und als sich um drei Uhr nachmittags der Garagenöffner hörbar einschaltete, war das vermutlich Claire, die von ihren Recherchen zurückkam. Aber es musste nicht Claire sein.
    Parker hatte im Wohnzimmer gesessen und sich Landkarten des Staats New York angesehen. Er griff unter das Sofa, und seine Hand schloss sich um den S&W-Revolver, den er dort aufbewahrte. Er zog daran, die Klammer, die den Revolver hielt, gab ein leises metallisches Klicken von sich, und der 32er Revolver schmiegte sich in seine Hand.
    Er stand auf, ging durch den Flur in die Küche und schaute durch das Loch, das er vor langer Zeit auf Augenhöhe in die Tür zwischen Küche und Garage gebohrt hatte. Der Lexus fuhr in die Garage, vor den bereits darin geparkten Subaru. Claire saß allein im Wagen und wirkte in keiner Weise nervös oder unruhig. Sie griff an die Sonnenblende, um das Garagentor hinter sich zu schließen.
    Als sie ins Wohnzimmer kam, saß Parker schon wieder über den Karten. Der Revolver war nicht zu sehen. Er schaute auf und sagte: »Willkommen daheim.«
    Sie zeigte mit dem Kinn auf die Karten. »Planst du eine Reise?«
    »Sag du’s mir.«
    »Aha.« Sie nickte lächelnd. »Ich glaube, du kannst sie liegenlassen. Wenn ich geduscht habe und du mir einen Drink gebracht hast, erzähl ich dir alles.«
     
    Es war kurz vor sechs,

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