Sein letzter Trumpf
und sagte: »Pete hat mir von Ihrer Preisgestaltung erzählt und gesagt, Sie machen faire Preise.«
Kim sah ihn beleidigt an und zuckte die Achseln. »Bestimmt hat er Ihnen auch gesagt, dass ich sehr schnell arbeite«,sagte er, während Parker fünf Hundertdollarscheine aus dem Portemonnaie nahm und sie auf die Theke legte.
»Stimmt, das hat er gesagt.«
»Das ist kompliziert, dieser Prospekt.« Kim überlegte. »Drei Tage.«
»Donnerstag. Ich komme am Donnerstag nachmittag wieder.«
»Ich schließe um fünf.«
»Ich komme«, sagte Parker.
Kim riss den Durchschlag von dem Formular ab und schob ihn Parker über die Theke zu, doch Parker schüttelte nur den Kopf. »Jetzt kennen wir uns«, sagte er.
ZEHN
Auf dem Briefpapier des Abgeordneten Morton Kotkind schrieb Lou Sternberg dem Glücksspielbeauftragten des Staates New York, Andrew Hamilton:
Wie Sie wissen, bin ich ein entschiedener Gegner der weiteren Legalisierung des Glücksspiels im Staat New York, abgesehen von der Lotterie und vom Bingo für gemeinnützige Zwecke. Vor allem engagiere ich mich seit längerem gegen die Zulassung eines Casinoschiffs auf dem Hudson River, dem weltweit bekannten Symbol des Staates New York, dem Schauplatz der ersten europäischen Erkundung des Landes, das einmal die Vereinigten Staaten von Amerika werden sollte, durch den berühmten Henry Hudson mit seinem Schiff Half Moon .
Zur Zeit ist es der Wille der Volksvertreter, das Missbrauchspotential dieser Einführung des Casino-Glücksspiels im Herzen unseres Staates zu ignorieren, in dem unsere Kinder buchstäblich am Flussufer stehen, das schwimmende Casino betrachten und dadurch zu dem Urteil gelangen können, dass derlei Tun den Segen ihrer Eltern hat.
Andere geschätzte Mitglieder des Hohen Hauses haben mir versichert, dass der Betrieb dieses schwimmenden Casinos durchaus achtbar sei, dass die Korruptionsgefahr minimiert wurde und dass die zu erwartenden Steuereinnahmenund Vorteile für die wirtschaftlich schwachen Gebiete des Hudson River Valley jedes Potential für Schäden und Gesetzesübertretungen bei weitem überwiegen. Ich bin weit davon entfernt, meine Haltung in dieser Angelegenheit zu ändern, doch auch meine schärfsten Kritiker mussten stets meine Aufgeschlossenheit anerkennen. Ich bin bereit, zuzuhören und zu beobachten.
In diesem Sinne habe ich beschlossen, am Freitag, dem 23. Mai dieses Jahres, zu Inspektions- und Recherchezwecken an der um acht Uhr abends beginnenden Fahrt des schwimmenden Casinos teilzunehmen. Ich möchte dabei so wenig Aufsehen erregen wie irgend möglich; niemand sollte mir und meinen beiden mitreisenden Assistenten übertriebene Aufmerksamkeit widmen. Ich möchte lediglich darum bitten, dass mir ein Mann aus der Besatzung des Schiffes als Begleiter zur Seite gestellt wird. Selbstverständlich gehe ich davon aus, jeden Teil des Schiffes besichtigen zu können.
Aufs entschiedenste möchte ich mich an dieser Stelle dagegen verwahren, dass diese Inspektionsreise für Publizitätszwecke ausgenutzt wird, etwa in Form von Andeutungen, dass mein Widerstand gegen das Glücksspiel im Staat New York sich in irgendeiner Weise verringert oder geändert habe. Ich selbst werde keinen Kontakt zur Presse aufnehmen, und ich möchte Ihre Dienststelle und die Betreiber des schwimmenden Casinos bitten, die Presse nicht von dieser Inspektionsreise zu unterrichten. Sollten Sie dies wünschen, können wir im Anschluss eine gemeinsame öffentliche Verlautbarung herausgeben.
Meine Assistentin Dianne Weatherwax wird am Mittwoch, dem 21. Mai, von meinem Büro in meinem Wahlkreis Brooklyn aus anrufen, um letzte Details abschließend zubesprechen. Irgendwelche Fragen, die Sie möglicherweise noch haben, sollten Sie an Mrs. Weatherwax richten.
Lassen Sie mich noch hinzufügen, dass ich es, obwohl ich nicht mit Änderungen meiner Ansichten in dieser Sache rechne, durchaus begrüßen würde, überzeugende Beweise dafür vorgelegt zu bekommen, dass das Casino-Glücksspiel nicht die Geißel ist, für die ich es seit langem halte.
Mit freundlichen Grüßen
Morton Kotkind
Sternberg war stolz auf diesen Brief. »Er klingt nach ihm«, sagte er. »Manches davon stammt sogar aus seinen Reden, die Kinder am Flussufer zum Beispiel. Außerdem redet er so.«
Es hatte zu Sternbergs Aufgabe gehört, sich mit Kotkind zu treffen, ihn einzuschätzen, ihn kennenzulernen, sich mit ihm anzufreunden. Es gab in der Nähe von Kotkinds Kanzlei in Brooklyn eine
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