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Sein letzter Trumpf

Titel: Sein letzter Trumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Zsolnay Verlag
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schloss er lediglich die Augen, als hätte ihn die Anstrengung, diesen Raubüberfall in die Wege zu leiten, erschöpft.
    »Ausmachen«, sagte Parker.
    Cathmans Augen klappten auf. Entsetzt sah er Parker an. Er bewegte sich nicht.
    Parker zeigte mit dem Python auf den Radiowecker. »Machen Sie ihn aus, oder ich schieße ihn aus.«
    Cathman schaute blinzelnd auf die Pistole, in Parkers Gesicht, auf das Radio. Schließlich hievte er sich auf den linken Ellbogen und griff hinüber, um es auszuschalten. Dann rutschte er im Bett hoch, so dass er sich mit dem Rücken gegen das Kopfteil fallen lassen konnte. Er wirkte benommen und müde, als sei sein Schlaf nicht erholsam gewesen. Er sagte: »Ich wusste nicht, dass Sie herkommen würden. Ich hab nicht geglaubt, dass Sie mir tatsächlich das Geld geben würden.«
    Parker hätte ihm fast ins Gesicht gelacht. »Ihnen das Geld geben? Ich hab gerade Ihr Geständnis gelesen.«
    »Mein Ge–? Ach. Das ist kein Geständnis.«
    »Die Cops werden es für eins halten.«
    Cathman setzte sich aufrechter hin, glättete die Deckemit den Händen und musterte Parker gründlicher. Er hatte endlich verstanden, dass hier sein Überleben zur Diskussion stand. »Sie denken doch nicht, ich will das abschicken, oder?« fragte er.
    »Mit Kopien an die Medien.«
    »Auf keinen Fall«, sagte Cathman. Er war ein Bürokrat, er log mühelos. »Mir kam der Gedanke«, fuhr er fort, »dass die entfernte Möglichkeit bestand, dass Sie und Ihre Komplizen erwischt werden, und was, wenn Sie mich hineingezogen hätten? Dann hätte ich diesen Brief herzeigen können, einen Brief, den ich, das hätte ich behauptet, gerade abschicken wollte.«
    »Was sonst –« Parker sah zu spät, dass Cathmans Blick sich verlagerte, und etwa Hartes legte sein Gehirn still.

 
    NEUN
     
    Stimmen, weit weg, in einem gelben Tunnel, dann plötzlich ganz nahe: »Ich will nur das Geld.«
    »Woher soll ich wissen, wo irgend jemand –«
    »Sie haben das Ding geplant! Es ist Ihr Raub  –!«
    »Ich doch nicht! Ich bin kein Dieb!«
    »Er ist hier. Schauen Sie, schauen Sie ihn an, er ist hier.«
    Handschellen, hinter dem Rücken. Schmerz, in kleinen Blitzen, im Hinterkopf.
    »Ich hab nicht gewusst, dass er herkommt, ich hätte nie gedacht –«
    »Ich hab Sie beobachtet. Sie denken, Sie können mich anlügen. Ich habe dieses Haus beobachtet. Er war schon einmal hier, in einem Outfit wie vom Elektrizitätswerk, er hat Stunden damit –«
    »Ich hab doch nicht damit gerechnet, dass er –«
    »Ich frage mich, wer ist dieser Typ? Der kommt nicht vom Elektrizitätswerk, er bricht ein, bleibt stundenlang im Haus.«
    »Der hätte nicht –«
    »Sie sind heimgekommen. Sie haben mit ihm geredet.«
    »Der hat in meinem –«
    »Sie haben Wein mit ihm getrunken!«
    Auf dem Boden. Beine nicht gefesselt. Cathman, dieser Idiot, hält jetzt den Mund. Nein, der andere hat doch keine Verbindung zu Cathman. Er hat ihn verfolgt, ihn beobachtet. Warum?
    »Ich hab nicht alles verstanden, was Sie gesagt haben, ich bin erst rübergekommen, als Sie schon zu Hause waren, ich hab am Seitenfenster zugehört. Sie haben ihn Parker genannt, und er hat gesagt, dass er Ausweisformulare braucht, und irgendwie ging es um einen Abgeordneten, und Sie haben ihn gefragt, wann er den Raubüberfall starten will, aber er hat’s Ihnen nicht gesagt.«
    Der Typ ist die ganze Zeit hiergewesen, wie ein Spürhund, hat darauf gewartet, dass es passiert. Wer zum Teufel ist das? Wo kommt er her?
    Schließlich fand Cathman seine Stimme wieder: »Sie irren sich trotzdem. Ich fürchte mich vor Ihrer Waffe, das gebe ich zu, aber Sie irren sich trotzdem. Ich weiß nicht, wo das Geld ist. Sie werden ihn fragen müssen, wenn Sie ihn nicht umgebracht haben.«
    »Ich hab ihn nicht umgebracht, aber wir werden ihn wecken. Holen Sie ein Glas Wasser aus dem Bad.«
    »Ich bin wach.«
    Parker rollte sich auf den Rücken, soweit das mit auf dem Rücken gefesselten Händen ging, und versuchte, nicht das Gesicht zu verziehen. Bei jeder Bewegung meldete sich der Schmerz in seinem Kopf mit einem zusätzlichen kleinen Stich. Er öffnete die Augen und blinzelte nach oben.
    Der Typ war eher jung, pummelig, stiernackig, in zerknitterten Chinos und einem hellblauen Hemd; Parker hatte ihn noch nie gesehen. Sein rechtes Ohr war von einem dicken provisorischen Verband verdeckt – mehrere Lagen Toilettenpapier offenbar, die mit Klebeband befestigt waren. Eine rote Narbe auf dem rechten Wangenknochen zeigte

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