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Sein mit Leib und Seele - Band 08

Sein mit Leib und Seele - Band 08

Titel: Sein mit Leib und Seele - Band 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Dean
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welch ein Sinn für Humor! Sie sind großartig! Aber hören Sie, uns geht es nur darum, dass Monsieur Delmonte glaubt, er wird Sie zurückbekommen, Mademoiselle Maugham! Sehen Sie, wir sind die Sorte von Leuten, die gern beides haben – das Entweder und das Oder. Ich freue mich also, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass Sie uns auch in Zukunft häufig sehen werden. Sie werden sich von nun an, wie auch Guillaume, mit unserer schönen russischen Sprache anfreunden. Sie werden sehen, sie ist voller ungeahnter Schönheiten.“

4. Mademoiselle Blue Diamond
    Das Kellnerballett ist im vollen Gange. Von oben sehen die runden, mit Champagnerschalen überladenen Tabletts wie Kugeln aus, die in alle Richtungen durch die gedrängte Ansammlung von Köpfen kullern. Die Abendkleider sind exquisit und die schwarzen Smokings bilden einen Gegensatz zu den Farben der edlen Stoffe der Damen und der Exzentriker. Der Saal wirkt wie ein Schloss mit seiner Decke, die so hoch ist, dass man meinen könnte, hier passt noch ein kleines Gebäude hinein! Durch die verglasten Wände schimmern die Lichter der Stadt. Wir befinden uns im obersten Stockwerk des Gebäudes, und die leuchtende Stadt breitet sich vor unseren Augen aus. Es ist großartig. Ich stehe noch ein wenig abseits des Treibens, oberhalb der großen Treppe, aber mir entgeht nichts.
    Die Vernissage der Ausstellung der Petrovska-Schwestern ist beeindruckend. Ich hatte gar nicht gewusst, wie berühmt sie sind. Offensichtlich ziehen sie die gesamte feine Gesellschaft an. Aber … ist das dort am Fenster tatsächlich der Kultusminister? Und neben ihm steht Julien Fichet, der TV-Moderator, und redet mit ihm. Und dann, natürlich, inmitten der Gruppe, die Stars des Abends, die Petrovska-Schwestern. Ich suche nach Charles. Nichts. Zu viele Leute, zu viele Lichter in zu vielen Farben. Das Stimmengewirr um mich herum ist ohrenbetäubend. Das Klirren der Gläser tönt wie ein überwältigendes Glockenspiel, und die dichte Wärme all dieser Körper steigt hoch bis zu dem Treppenabsatz, auf dem ich stehe.
    Vor unserem Kommen hat man mich in ein herrliches Abendkleid aus dem Hause Dior gesteckt. Es ist vollständig in Blau, aus einem leichten, weichen Stoff. Es reicht vorne bis knapp über das Knie und endet hinten in einer Schleppe. Ein breites Band betont als Gürtel meine Taille. Oben bildet das Kleid ein paillettiertes und besticktes Bustier, das ein großes Dekolleté formt. Man hat mir ein Collier aus Holz und Perlen um den Hals gelegt, dazu trage ich die passenden Ohrringe. Um meine Frisur hat sich der Friseur dieses Luxushotels gekümmert. Er hat mir die Haare zu einem Knoten gebunden, aus dem einige Strähnen lose herabhängen. Meine Füße fühlen sich in den überhohen High Heels von Louboutin wie in bequemen Hausschuhen.
    Kurz: Man hat mich bekleidet, geschminkt und herausgeputzt wie eine Puppe. Ich bin nur noch eine Sache, ein Objekt in den Augen von Dimitri und Alice. Aber ein wertvolles Objekt. Sogar ein sehr wertvolles. So wertvoll wie blaue Diamanten!
    ,So lasse ich mich nicht behandeln … Das ist nur die Ruhe vor dem Sturm!‘
    Neben mir stehen Dimitri, Louka und „Monsieur Rothaar“. Ich weiß, dass auch Anikeï und der Zerfurchte hier irgendwo im Saal sind. Im Moment unsichtbar. Dimitri trägt einen Smoking, der ihn besonders elegant erscheinen lässt. Wenn er will, kann er sogar Stil haben. Wir warten auf unserem Treppenabsatz, ich weiß nicht genau, worauf. Auf grünes Licht, aber ich weiß nicht, woher und von wem. Die Anspannung wächst. Ich habe Charles noch immer nicht entdeckt und dieses Warten macht mich nervös. Ich beginne zu frösteln, Gänsehaut überkommt mich. Dimitri sieht das:
    „Nicht so verspannt, Mademoiselle Emma. Ich sehe, Sie atmen schwer, weshalb Ihre Brust anschwillt und droht, aus Ihrem prächtigen Dekolleté zu fallen. Ein solches Missgeschick wäre doch ärgerlich, hier in dieser guten Gesellschaft, inmitten der Paparazzi. Machen Sie sich keine Sorgen. Alles wird gut und reibungslos ablaufen. Genau, wie ich es geplant habe. So ist es immer.“
    Ich bin platt vor so viel Dreistigkeit. Sein widerlicher Blick auf meiner Brust lässt mich gefrieren. Ich habe Angst, aber ich nutze die Stimmung, um mich wieder zu fangen.
    ,Du hast nichts zu verlieren, indem du wartest.‘
    Plötzlich regt sich Louka. Er muss ein Zeichen bekommen haben. Er nickt Dimitri leicht zu. Dieser rückt eilig an mich heran und legt, ganz der Kavalier, seinen Arm unter meinen

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