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Sein mit Leib und Seele - Band 08

Sein mit Leib und Seele - Band 08

Titel: Sein mit Leib und Seele - Band 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Dean
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Verurteilten zum Lachen bringen!
    Mit freundschaftlichen Gesten kommt er lachend auf mich zu. Und mit dieser südländischen Offenherzigkeit fasst er mich an den Schultern und drückt mir zwei Küsse auf die Wangen.
    „Emma, Sie müssen unbedingt Paolo kennenlernen, ein besonderer Freund, Sie werden ihn lieben!“ Und damit nimmt er mich am Arm und zieht mich hinter sich her. Mit keinem Wort oder Blick beachtet er Dimitri. Der versucht noch, mich am Handgelenk festzuhalten, aber es sind zu viele Leute dabei. Und schon schüttle ich Dimitri in der Menge ab, mitgerissen von meinem heiteren Italiener. Wie von einer Welle wird Dimitri hinweggetragen durch die beiden Dickbäuche, die sich gerade in Richtung Buffet bewegen. Mit einem flüchtigen Blick erkenne ich noch, wie er mit den beiden ringt und flucht und versucht, zu mir durchzukommen. Er gibt heftige Zeichen an Louka und Monsieur Rothaar. Aber statt loszurennen, rührt Louka sich nicht. Das Geschehene kann ihm nicht entgangen sein, also macht er das absichtlich. Er lässt mir einen kleinen Vorsprung! Danke, Louka! Aber auch Rothaar bewegt sich nicht. Aber im Gegensatz zu Louka versteht er nur nicht, was Dimitri ihm sagen will. ,Man, ist der dumm!‘ Dimitri ist hektisch und völlig außer sich. Derweil hat mich Spontoni zu seinen Freunden geführt. Ich zittere und bin fiebrig. Was soll ich jetzt machen? Ich mag ja einige Meter von Dimitri entfernt sein, aber wie komme ich aus diesem Wespennest raus?
    Spontoni, noch immer scherzend:
    „Mademoiselle Emma, darf ich vorstellen, mein teurer Freund Paolo.“
    „Sehr erfreut, Paolo, ich … Wie?!!“
    Es ist Charles! Spontoni hat mich zu ihm gebracht. Was hat das zu bedeuten? Doch jetzt ist keine Zeit, um nachzudenken. Charles greift mich am Arm, nickt Spontoni zu, und dann rennen wir los und verschwinden in der Masse. Wir laufen zum Buffet und verschwinden durch eine Tür hinter der Tafel.
    „Verzeihung!“
    Charles stößt zwei Barkeeper an, öffnet eine Personaltür und dann verschwinden wir in einem langen labyrinthischen Flur. Charles hält mich noch immer am Arm. Es ist der schnellste Sprint meines Lebens. Ich gerate außer Atem. ,Treppen. Hoch, runter, links, rechts.‘ Ich bin in diesem Labyrinth völlig orientierungslos. Aber Charles weiß genau, wohin er rennt. Er öffnet eine Tür und dann ist es plötzlich still!
    Wir befinden uns in einem riesigen ehemaligen Ausstellungssaal. Leer. Charles dreht sich zu mir:
    „Emma, endlich! Ich hatte solche Angst um dich.“
    „Oh, Charles! Es tut mir alles so leid.“
    „Jetzt bin ich beruhigt.“
    „Als ich dich auf dem Bildschirm gesehen habe, wusste ich: Du lässt mich niemals im Stich.“
    „Wie könnte ich, Emma? Du und ich …“
    „Ja, Charles? Du und ich?“
    „Emma …“
    Er verstummt. Ich weiß, er ist ein Mann, der seine Gefühle nicht so leicht mitteilt. Mein armer Dummkopf.
    „Ja, Charles?“
    Er hebt die Hand, sein Finger zeigt auf ein Gemälde hinter uns.
    „Da: du und ich.“
    Ich erkenne das Gemälde sofort: Es ist „Der Kuss“ von Gustav Klimt. Charles nimmt mich in seine Arme, wir stehen vor dem Bild. Dann küsst er mich.
    Aber ich sage zu ihm:
    „Und Spontoni? Wie geht es, dass er …“
    „Ach, Silvio ist ein alter Freund. Wir haben zusammen studiert. Er ist ein guter Mensch.“
    „Charles, du weißt, dass er mir vorgeschlagen hat …“
    „Ja, Emma, das war Teil meines Plans. Ich bin eine Null, was Gefühle angeht, Emma. Ich rede nicht viel darüber. Als du mich aufgefordert hast, mich zu meinen Gefühlen für dich zu äußern, wusste ich erst nicht, was ich sagen soll. Aber wenn ich mich dazu entschließen sollte, dir meine Leidenschaft zu gestehen, musste ich mir deiner erst sicher sein …“
    „Und?“
    „Du hast mich nicht enttäuscht. Du hast mich nie enttäuscht.“
    „Und die blauen Diamanten? Charles, hast du dich von ihnen getrennt?“
    „Ich habe noch immer den schönsten der blauen Diamanten, Emma.“
    „Wie das? Ich habe doch gesehen, wie der Koffer …“
    „Er steht vor mir, Emma, genau vor mir.“
    Charles beugt sich vor und küsst mich, die Hände auf meiner Taille, auf meinem herrlichen Abendkleid aus leuchtendem Blau. Nichts zählt mehr, ich schwebe auf einer Wolke, habe vor nichts mehr Angst …
    Er bricht ab und führt mich an der Hand zu einer versteckten Tür. Es ist der Raum für die Elektrik. Hunderte von kleinen Punkten leuchten in der Dunkelheit rot, grün und blau wie ein Sternenhimmel. Charles

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