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Sein mit Leib und Seele - Band 08

Sein mit Leib und Seele - Band 08

Titel: Sein mit Leib und Seele - Band 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Dean
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und der Rothaarige. Ein Sicherheitsmann vom Hotel ist hinzugekommen und stoppt den Roten in seinem Lauf. Er versucht noch, sich zu befreien, aber schon sind zwei weitere Sicherheitsmänner zur Stelle und halten ihn fest. Aber Anikeï ist ihnen entwischt! Er kommt näher. Er gibt alles, um mich wieder einzufangen … Aber er humpelt. Natürlich, wegen der Verletzung, die ich ihm im Auto zugefügt hatte. Deshalb ist er auch so böse auf mich. Die Türen schließen sich in dem Moment, als er sich auf sie wirft und die Mauern zum Wackeln bringt.
    Keine Ahnung, wohin der Fahrstuhl fährt. Er scheint hinunterzufahren, immer nur hinunter. Ich kann mir das nicht erklären. Dann öffnen sich die Türen. Natürlich, es ist ein Personalfahrstuhl! Ich finde mich in der Hotelküche wieder. Hier herrscht reges Treiben. Überall schreit jemand und jeder in diesem Ameisengewimmel ist mit irgendetwas beschäftigt. Selbst ich, ohne Hemd und barfuß, falle niemandem auf. Verzweifelt auf der Suche nach einem Ausgang renne ich durch die Küche. Ich stürze mich in eine Klapptür, deren Flügel den schwer beladenen Kellnern dahinter ins Gesicht fliegen. Sie schreien auf. Teller und Gedecke fallen zu Boden und zerschlagen mit einem Mordslärm. Überallhin fliegt heißes Essen und verbrennt ihnen die Hände. Sie stehen auf und beginnen mit meiner Verfolgung. Oh, nein! Aber darum kann ich mich jetzt nicht kümmern, ich setze meine Flucht fort. Am Ende des Flurs sehe ich das Sicherheitspersonal herbeieilen. Schnell ein Sprung nach links. Dann packt mich eine Hand am Arm. Ich schreie auf. Dann drehe ich mich um. Ein Mann in Sicherheitsuniform. Ich schreie ihn an:
    „Nein, bitte nicht! Bitte, lassen Sie mich gehen, ich bin entführt worden! Man wird mir wehtun! Man schlägt mich! Helfen Sie mir, retten Sie mich! Es sind Russen, helfen Sie mir, ich flehe Sie an!“
    Plötzlich schließen sich seine Augen, er taumelt. Dann fällt er bewusstlos zu Boden. Hinter ihm steht lächelnd Anikeï, der mich an den Handgelenken packt. Ich reiße den Kopf nach hinten zur Decke: ein sommersprossiges Gesicht. Stoff auf Mund und Nase … Chloroform … Schon wieder … Nein … Das ist das Ende …
    ***
    Ich öffne die Augen. Ich liege nackt in der Badewanne des Zimmers. Man hat mich wieder ausgezogen. Anscheinend wird meine Kleidung verbrannt, sobald man mich darin gesehen hat … Ich stehe mühsam auf. Ich ziehe wieder einen Morgenmantel über und möchte ins Zimmer gehen.
    Der Weg ist versperrt … Zwei Typen halten Wache an der Tür. Ganz offensichtlich will man eine zweite Flucht verhindern. Kein Anikeï, kein großer Rothaariger. Dafür zwei andere Männer in Schwarz. Es sind die beiden anderen aus dem Auto. Ein älterer mit zerfurchtem Gesicht und debilem Blick – in seine Nase hatte ich meinen Lippenstift gerammt – und neben ihm der Fahrer: dunkle Haut, lange Haare und überall tätowiert. Auf seinem Hals steht in gotischen Buchstaben der Name „Louka“.
    Merkwürdigerweise lächelt er mir höflich und unauffällig zu. Ein Funke Menschlichkeit in einer Welt voller Tiere?
    Sie treten auseinander. Ich betrete das Zimmer. Mein Blick irrt im Halbdunkel umher. Da, mir gegenüber, eine Silhouette. Sitzend, mit dem Rücken zu mir, auf meinem Bett mit der unordentlichen Bettwäsche der letzten Nacht. Die Person sitzt im Gegenlicht, weshalb ich sie nur schwer ausmachen kann.
    „Ihre Bettwäsche riecht sagenhaft gut, Emma.“
    Eine Hand streicht über die Matratze.
    „Sie riecht nach Ihrem Parfum, aber vor allem nach … Ihnen. Nach Ihren wunderschönen braunen Haaren. Nach Ihrem Körper, Ihrer Haut, nach Ihrer unwiderstehlichen Weiblichkeit.“
    Ich bin wie vom Blitz getroffen. Vollkommen verblüfft und bis in mein tiefstes Inneres erstarrt …
    „Ich verstehe sehr gut, wie Charles Ihrem Reiz erliegen konnte. Er hat dafür eine kleine Schwäche. Wie ein zurückgebliebener Teenager, der sich in ein kleines Mädchen wie Sie vernarrt. Sie wissen, ich kenne ihn wirklich gut.“
    Es ist Alice. Ihre dunkle, raue Stimme macht mich noch nervöser. Ihre gespielte Sanftheit macht mich panisch.
    „Madame Duval, ich …“
    „Aber Emma! Ich bitte Sie. Nicht so etwas zwischen uns. Nennen Sie mich Alice!“
    „Alice, ich … Ich weiß nicht …“
    „Emma, natürlich wissen Sie nicht, was Sie sagen oder tun sollen! Sie sind ja viel zu jung, Emma, eine junge Frau, die noch viel lernen muss. Und dann Charles, der sich in Sie verliebt! Ich hoffe, Sie haben sich

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