Sein mit Leib und Seele - Band 08
spreize meine Beine und stelle meine Füße auf den Tischrand. Er dringt in mich ein, übererregt. Er ist entflammt, überreizt, er nimmt mich, er beißt mich, verschlingt mich und stößt in mich hinein. Schneller! Ich bin außer mir, wie besessen. Meine Nägel kratzen über seinen Oberkörper, seinen Rücken, seinen Hintern. Er stöhnt, er schreit. Ich schreie, ich stöhne, ich wimmere und verlange mehr. ,Mehr! Weiter! Tiefer, immer tiefer!‘
Unsere Orgasmen und unsere Schreie vereinen sich in einem Moment, in einer Bewegung, in einer Liebe. Wir halten uns, umklammern uns. Unsere Hände, unsere Arme überlagern einander. Sein Körper gegen meinen, in einer einzigen, gemeinsamen Lust, einer einzigen, gemeinsamen Wonne. Ich küsse ihn. Er küsst mich. Unsere Lippen finden kein Ende. Unsere Münder sind unersättlich.
Wir pressen uns aneinander. Heftig. Sehr heftig. Zu zweit sind wir noch stärker.
5. Die Masken fallen
Doch nach diesem romantischen Zwischenspiel sollten wir schleunigst das Gebäude verlassen und uns in Sicherheit bringen. Aber der Ort hier ist riesig und die Aufgabe nicht so leicht, wie es scheint. Wir laufen durch mehrere lange, von blauem Neonlicht beleuchtete Flure. Charles öffnet schließlich eine Tür und wir stehen wieder mitten im riesigen Saal der Vernissage. Die Feier ist vorbei. Die Kellner und das Reinigungspersonal sind vollauf mit dem Raum beschäftigt. Spuren der vergangenen Freuden übersäen den Fußboden. Das ohrenbetäubende Gewimmel ist einer leisen Unterhaltungsmusik gewichen, die der Cateringchef wahrscheinlich für seine Angestellten eingeschaltet hat.
Wir müssen den Raum durchqueren. Und das ist der Moment, in dem wir am besten zu sehen sein werden. Wir müssen vorsichtig sein. Hier und dort stehen noch einige Gäste, die sich unterhalten oder ihren Rausch ausschlafen. Wir gehen, als wäre nichts passiert, zur großen Eingangstür, die zum gläsernen Fahrstuhl führt – der letzte vor der Freiheit.
Ich bin glücklich mit Charles in meinem Arm. Ich presse seinen Ellbogen an mich und schließe ein wenig die Augen. Die Kellner in ihrem Café-Outfit schwirren mit ihren leeren Gläsern auf den Tabletts um uns herum. Doch plötzlich dreht sich einer der Kellner zu uns, wahrscheinlich will er wissen, ob wir noch leere Gläser für ihn haben.
„Verzeihung, aber mir scheint, Sie hätten da etwas, was uns interessiert.“
„Wir haben keine Gläser mehr, mein Lieber“, antwortet Charles.
„Davon spreche ich nicht …“
Dann spüre ich plötzlich, wie mich zwei Arme von hinten an den Handgelenken packen! Ich ziehe an meinen Händen – keine Chance! Ich drehe meinen Kopf über die Schulter: Es ist Monsieur Rothaar! Ich drehe mich zu Charles. Er wird von Anikeï umklammert. Die Arme des Russen sind doppelt so dick wie die jedes anderen menschlichen Wesens. Ich blicke zum Kellner: Es ist der Alte mit dem zerfurchten Gesicht, er hat sich verkleidet.
Dann höre ich ein höhnisches Lachen hinter uns:
„Mademoiselle Emma! Wie traurig … Sie haben sich im Museum verlaufen. Es ist aber auch schlecht besucht hier! Ich sehe auch, dass Sie Bekanntschaft mit einem Nichtsnutz gemacht haben. Glücklicherweise haben wir Sie wiedergefunden, um Sie vor seinen gefährlichen Klauen zu retten. Sie können also endlich nach Hause gehen. Zu uns nach Hause.“
„Dimitri! Niemals! Niemals werde ich mit Ihnen gehen, niemals werde ich Ihnen folgen!“
„Hahaha, Mademoiselle Emma, die Situation ist schon sehr komisch. Als hätten Sie eine Wahl … Und was Sie angeht, mein lieber Monsieur Delmonte …“
„Dimitri!“, ruft Charles aus.
Wie? Charles kennt Dimitri?
Charles fährt fort:
„Emma, darf ich dir Dimitri vorstellen? Dimitri Petrovska.“
Petrovska? Was soll das heißen?
„Er ist ihr Bruder, Emma. Der internationale Verkehr der Kunstwerke seiner Schwestern ist eine ideale Möglichkeit für den Schmuggel. Drogen, Waffen oder … Schmuck. Wer kommt schon drauf, dass eine berühmte Skulptur einen solchen Schatz in sich birgt, nicht wahr?“
Ich bin verblüfft! Dann setze ich alle Teile des Puzzles zusammen … Die Skulptur bei Charles, der geheimnisvolle Lieferant … und die Diamanten! Aber warum hat Charles sie mir geschenkt? Und was wollen sie noch, wo sie ihre blauen Diamanten doch haben?
Daraufhin fesseln uns die Männer in Schwarz, ziehen uns zu einem Personalaufzug und stoßen uns unsanft hinein. Dann fahren wir gemeinsam auf das Dach des bekannten Museums. Die Sicht
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