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Sein mit Leib und Seele - Band 08

Sein mit Leib und Seele - Band 08

Titel: Sein mit Leib und Seele - Band 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Dean
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Bedauerlicherweise ist es schon kalt. Hach, ich hab’s nicht leicht im Leben … Kalte Reste auf die Schnelle … Wie ich Sie beneide! Von unserer Pflege verwöhnt in diesem kleinen luxuriösen Kokon … Im Ernst, ich hoffe, Sie wissen diese …, sagen wir mal, köstlichen Sonderkonditionen auch wirklich zu schätzen!“
    Ich bin wie gelähmt. Das ist alles nicht wahr, nur ein schlechter Traum. Am liebsten würde ich mich vor ihn werfen und ihn anflehen, aber mein Körper reagiert nicht.
    „Wer … Wer sind Sie? Was wollen Sie von mir? Lassen Sie mich gehen! Ich habe nichts getan …“
    Ich stammle. Am liebsten würde ich weglaufen … Aber wohin?
    „Was bin ich doch für ein Flegel, Mademoiselle Maugham! Bitte verzeihen Sie mein grobes Verhalten!“
    Er steht auf und streckt mir eine Hand entgegen, auf den Lippen sein spöttisches Lächeln.
    „Dimitri. Ich bin entzückt.“
    Seine offene Hand bleibt leer. Er lässt sein Lächeln fallen. Dann, als er sich einen Zahn mit einem Nagel reinigt:
    „Möchten Sie sich zu mir setzen, Mademoiselle Maugham?“
    Dimitri gibt Anikeï ein Zeichen, woraufhin sich dieser zum Telefon begibt. Anikeï murmelt etwas in den Hörer und legt wieder auf. Dann geht er langsam an seinen Platz zurück. Man muss auf den Pagen warten.
    Die Zeit steht still. Im Zimmer herrscht eisiges Schweigen. Ich sitze Dimitri gegenüber, unsere Blicke sind starr. Ich höre die Uhr im Zimmer. Tick, tack, tick, tack … Sie läuft eigentlich ständig, aber nur in solchen Momenten hört man sie. Ich habe den Eindruck, ihr Ticken wird immer lauter, als gäbe es nur das, als würde dieses Geräusch den gesamten Raum ausfüllen und in den Wänden nachhallen, als müsste man schreien, wenn man gehört werden wollte. Es hämmert in meinem Schädel. Tick, tack, tick, tack …
    Leises Quietschen des Hotelwagens im Flur, dann diskretes Klopfen an der Tür. Der Page tritt schüchtern ein. Dimitri sagt zu ihm:
    „Ah, Antoine! Wie schön, Sie jedes Mal bei meinen Aufenthalten in Paris wiederzusehen. Sie sind ein wahres Beispiel für guten Service à la française! Kommen Sie näher. Stellen Sie das Gerät dorthin. Wunderbar, danke. Ach ja, darf ich Ihnen eine neue Freundin vorstellen: Emma Maugham. Sie dürften sie bald wiedersehen.“
    Antoine scheint von der Situation und Dimitris Vertraulichkeit peinlich berührt. Er lächelt mich höflich an.
    „Danke, Antoine. Sie können das Gerät in einer Stunde wieder abholen.“
    ,Das Gerät? Von welchem Gerät redet er?‘
    Anikeï schiebt den jungen Pagen hastig zur Tür und drückt ihm einen Schein in die Hand. Dann knallt er die Tür zu.
    „Nun, wo wir es uns bequem gemacht haben, Mademoiselle Maugham, sollten wir uns vielleicht etwas unterhalten.“
    Er gibt mir zu verstehen, dass ich mich auf den Holzstuhl neben dem Tisch setzen soll. Ich gehorche. Der große Rothaarige schiebt den Hotelwagen zu mir. Dann werde ich plötzlich an den Händen gepackt! Anikeï legt ein Seil um mich und bindet meine Arme hinter der Stuhllehne zusammen. Ich habe große Angst und will weinen, aber im selben Moment werde ich geknebelt. Ich schreie mit dem Knebel im Mund, so laut ich kann, aber es dringt kaum ein Ton hinaus. Ich ersticke fast an dem Stoff. Dann packt man mich an den Fußgelenken, spreizt meine Beine und legt das Seil zwischen die Streben des Stuhls. Ich kann mich nicht mehr bewegen. Dimitri beobachtet das Ganze ruhig und gleichgültig. Das alles hat keine zwanzig Sekunden gedauert.
    Auf dem Wagen steht ein Laptop. Dimitri startet Skype. Was wollen sie von mir? Was werden sie mit mir machen? Schweiß rinnt mir über die Schläfen. Meine Augen sind weit aufgerissen. Selbst meine Tränen sind vor Angst getrocknet.
    Das Programm ist bereit. Zwei Nutzer verbinden sich. Der Bildschirm teilt sich in drei Fenster. Links und rechts zwei große schwarze Rechtecke. Am unteren Rand sehe ich mich von der Kamera gefilmt. Ich bin erschüttert, mich so gefesselt zu sehen. Es sieht aus wie eine Geiselnahme, wie man sie aus den Nachrichten kennt. Nur, dass ich dieses Mal auf der anderen Seite des Bildschirms bin … Ich schlucke, aber ein Brechreiz steigt hoch.
    Das linke Fenster wird hell. Alice! Mit kaltem, gelangweiltem Gesicht. Auch das rechte Fenster leuchtet auf: Charles! Endlich! Hier! Ich schreie, brülle, winde mich. Ich will ihm zurufen, dass er mich befreien soll. Aber ich bringe nur ein dumpfes Ächzen heraus, den Knebel voll Speichel. Und mein Stuhl bewegt sich nicht ein

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