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Sein mit Leib und Seele - band 5 (German Edition)

Sein mit Leib und Seele - band 5 (German Edition)

Titel: Sein mit Leib und Seele - band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Dean
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damit leben, weil Alice quasi weg vom Fenster war. Als ich dann hörte, dass sie in Paris sei, dachte ich, ich würde verrückt werden.“
    „Weg vom Fenster? Dann guckt sie jetzt wohl doch wieder raus ...“ Sie muss bei diesem Bild kurz lächeln, wird dann jedoch wieder ernst. Sie scheint etwas genervt.
    „Das ist alles so schnell passiert. Charles ist völlig durcheinander, aber wer wäre das nicht? Man rief ihn vor einigen Tagen an, um ihm mitzuteilen, dass Alice auf einmal aus ihrer Lethargie erwacht ist.“
Ich erinnere mich an diesen Anruf. Ich war da gerade nackt im Untergeschoss der Bibliothek. Das war wirklich eine kalte Dusche. Sie erzählt weiter.
    „So etwas geschieht so gut wie nie ... Er musste an ihr Bett eilen. Und dann hat er sie für gründliche Untersuchungen in die neurologische Abteilung des Nervenkrankenhauses Salpêtrière begleitet. Anscheinend hat sich ihre Persönlichkeit geändert. Charles weiß nicht mehr, wo unten und oben ist, verstehst du, es hat Jahre gedauert, bis er die Geschichte mit Alice abschließen konnte, und dann steht sie einfach wieder von den Toten auf. Ich weiß nicht, wie er damit klarkommen wird. Es ist einfach so unglaublich viel.“
    Unter Schock verlasse ich das Café, gehe unter Schock zu mir nach Hause, nehme eine Dusche und sehe eine Folge einer Serie, die ich normalerweise sehr lustig finde, die mir momentan jedoch nicht mal ein Schmunzeln entlocken kann. Das kann doch alles einfach nicht wahr sein! Was für eine verrückte Geschichte. Ich habe von Anfang an nur an mich gedacht, wird mir plötzlich bewusst. Es ist das erste Mal, dass ich Empathie verspüre. Gleichzeitig kann ich mir unmöglich vorstellen, was genau er nun fühlen muss. Auf jeden Fall sind es sehr heftige Gefühle. Und wahrscheinlich nicht sehr angenehme. Sicherlich sind darunter auch Schuldgefühle: weil er in gewisser Weise für ihren Zustand verantwortlich war und weil er weiterleben konnte, weil er so lebte, als ob sie schon tot gewesen sei ... Was auch immer seine Gefühle mir gegenüber waren, sie müssen jetzt natürlich in den Hintergrund treten. Ich ziehe mich blitzschnell an, entscheide mich für meinen roten Minirock und meinen kleinen, schwarzen Glückspullover. Ich treffe mich mit meinen Freunden in der Konzertbar „International“ und trinke mehrere Cocktails, während ich den M&Ms (Manon und Mathieu) von den neuesten Ereignissen berichte. Ich tanze ausgiebig mit meinen Freunden, dann mit Guillaume, der auch da ist. Er stiehlt sich einen Kuss, während ich mir den x-ten Mojito bestelle.

8. Richtung Los Angeles
    Der Kuss von Guillaume ... Auch wenn ich betrunken war, ich bin noch nicht bereit, ihn zu vergessen. Manon hatte mir ein Zeichen à la Los, schnapp ihn dir! gegeben, als er vorschlug, sich ein Taxi für die Heimfahrt zu teilen, aber ich ließ mich schließlich von einem Freund nach Hause fahren, der nichts getrunken hatte. Im Treppenhaus habe ich Schwierigkeiten, mein Gleichgewicht zu halten, ich fühle mich, als würde ich im Zeitlupentempo vorankommen. Ich lasse meinen Schlüsselbund mehrmals fallen. Ich habe viel zu viel getrunken, ich habe wahnsinnige Kopfschmerzen. Als ich mich zwischen zwei Stockwerken wieder aufrichte, stoße ich mir den Kopf an etwas Hartem.
    „Emma? Bist du das? Was machst du hier mitten in der Nacht?“
Charles' warme Stimme wirkt auf mich wie ein Elektroschock und ich richte mich mit einem Ruck auf. Aber leider verrät mich meine Stimme, sie ist sehr undeutlich und zittert völlig.
    „Hast du getrunken? Hast du Drogen genommen? Was ist passiert?“, sind die letzten Worte, die ich höre und in denen ich eine Spur Besorgnis, jedoch sehr viel mehr Wut erkenne. Dann lasse ich mich in Charles' große, starke Arme fallen und er trägt mich bis ... in die Dusche.
Aaah, aber das kann doch nicht wahr sein, er zieht mir mein Höschen aus. Ich träume, bitte lass mich aufwachen, ich MUSS aufwachen! Aber das warme Wasser, das meinen Rücken hinunterläuft, scheint ziemlich real, genau wie die Reibungen, mit denen Charles versucht, meinen Körper so trocken wie möglich zu rubbeln. Ich schlafe in der weichsten Bettwäsche der Welt ein, während ich mir sage, dass ich im Bett von Charles Delmonte liege, demselben Bett, in dem seine Frau aufgewacht ist, was wird nur aus mir?
    Der Duft von männlichem, frischem Parfüm kitzelt in meinen Nasenlöchern, während das durch die weißen Gardinen schimmernde Tageslicht in meinen Augen brennt. Ich öffne die

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