Sein mit Leib und Seele - band 5 (German Edition)
förmlich, als er mich über den Schreibtisch beugt und meine Brüste sich gegen die Glasplatte pressen. Ich spüre, wie seine Finger langsam in mich eindringen, während sein Mund meinen Rücken mit glühenden Küssen übersät. Als ich es kaum noch aushalten kann und meine Ungeduld durch den Hauch meines Atems auf dem Glastisch bemerkbar wird, dreht er mich behutsam um.
„Ich möchte dich sehen“, murmelt er, während er in mich eindringt.
Es braucht nur einige Minuten, bis ich zum Orgasmus komme, und anschließend noch zwei Sekunden, bis auch er mir ins Nirwana folgt. Sein Körper presst sich schnaufend gegen mich und ich spüre, wie mich eine angenehme Müdigkeit überkommt. Charles richtet sich jedoch schnell wieder auf und zieht sich in Lichtgeschwindigkeit an. Ich habe kaum Zeit, mir noch schnell die Haare zu kämmen, da befindet er sich schon in einer Ecke des Büros und telefoniert.
„Na dann, ich habe dir gerade ein Taxi gerufen. Tut mir wirklich leid, aber ich habe heute Abend noch ein Dinner, ich kann dich nicht nach Hause zurückbegleiten.“
Während er auf mich zukommt und meine Wange leicht mit seinen Lippen berührt, fügt er hinzu:
„Es wird in fünf Minuten da sein“, und dann geht er geräuschlos.
Zurück in meinem kleinen Zimmer bin ich zwiegespalten. Der flüchtige Kuss von Charles, so unschuldig er im Vergleich zu unserem vorangegangenen Liebesspiel auch gewesen sein mag, bringt mich mehr durcheinander, als ich gedacht hätte. Aber andererseits verwundert mich, mit welcher Schnelligkeit er danach verschwunden ist. Ich schlafe trotzdem glücklich ein und träume von seinen wunderschönen, grünen Augen. Am nächsten Tag ziehe ich eine Jeans und einen kleinen, schwarzen Pullover an und eile zur Uni, wo ich Manon für unseren Vortrag treffe. Wir haben uns seit unserem Streit nicht mehr gesehen und mir wird bewusst, dass ich sie sehr vermisse. Wir versuchen, uns so gut wie möglich abzusprechen, aber wir setzen den Vortrag vollkommen in den Sand und der Professor macht uns darauf aufmerksam, indem er einige Kritikpunkte anmerkt. Aber statt uns davon aus der Fassung bringen zu lassen, brechen wir in schallendes Gelächter aus, als sich unsere Blicke kreuzen. Das war die Manon, die ich lieben gelernt habe, und so laufen wir schließlich Arm in Arm zur Cafeteria, um einen Kaffee zu trinken. Wir stoßen mit unseren gelben Plastikbechern an, während Manon völlig überdreht „Auf unsere Wiedervereinigung“ schreit. Genau in diesem Augenblick taucht Mathieu vollkommen außer Atem auf.
„Ah, da sind ja die Damen, ich hab euch überall gesucht! Wie war der Vortrag? Obwohl, erzählt mir das ein andermal, ich muss euch was sagen! Aber ihr redet wieder miteinander?“
„Was ist denn los?“, brüllen wir wie aus einem Mund.
„Alice! Das ist los!“
„Alice und weiter? Wer ist das?“
„Alice Delmonte, sagt dir das gar nichts?“
„Ah ja, sie ist aufgewacht, ich weiß. Aber woher weißt du das?"
7. Die Karten werden neu gemischt
„Erst mal Kaffee.“
„Los, spuck's aus!“
„Na gut, ihr kennt Luce?“
„Das Mädchen, dem du Lateinnachhilfe gibst? Ich sehe da keinen Zusammenhang.“ Manon ist noch neugieriger als ich.
„Ihre Mutter betreibt ein Restaurant im Marais und manchmal, so wie gestern Abend, gebe ich dort die Nachhilfe. So kann ihre Mutter sie im Auge behalten ...“
„Komm endlich zur Sache!“
„Also, wir saßen gerade an einer Übersetzung, einem wunderbaren Text von Plinius dem Älteren ...“
„Mathieu!“
„Kurz gesagt, Luce war nicht bei der Sache. Sie konnte nicht aufhören, etwas hinter mir begeistert zu beobachten.
Irgendwann drehte ich mich also auch um, um zu sehen, was sie so ablenkte. Es war ein Pärchen um die dreißig. Vom Typ Schauspieler/Model ... Kein Wunder, dass sie im Unterricht nicht klarkommt, wenn sie Pseudostars Plinius vorzieht!“
„Mathieu!“
„Ja, schon gut, ich wollte also ein guter Pädagoge sein und tat so, als wenn es mich interessieren würde. Deshalb versuchte ich mein Glück und sagte: ,Stars aus einer Realityshow?‘ Daraufhin sah sie mich dermaßen verachtend an, so etwas habe ich noch nie erlebt. Mit verkniffener Miene regt sie sich also darüber auf, dass ich ihn nicht kenne: ,Verdammt, das ist Charles Delmonte, DER Typ, was moderne Kunst heutzutage angeht!‘ Mir blieb fast das Herz stehen. Dein Charles Delmonte! Gut, ich muss zugeben, er sieht nicht schlecht aus. Natürlich wollte ich nun mehr wissen. Ich fragte
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