Sein mit Leib und Seele - band 5 (German Edition)
hinter sich zuschlägt, wirft sie mir noch einen Umschlag zu.
„Übrigens, da die Portierin im Urlaub ist, war er so nett, dir deine Post mit hochzubringen, Mademoiselle Eifersucht!“
Und mit diesen Worten verschwindet Manon, ohne dass ich überhaupt den Mund aufmachen konnte.
Im Umschlag, der als Einschreiben versendet wurde, sind zwei Karten für die Oper, die mir mein Vater zum Anheben meiner Stimmung geschickt hat. Auf der Grußkarte steht: Nimm Manon mit und amüsiert euch! Ich seufze und möchte am liebsten weinen. Gerade läuft wirklich alles schief ... Da ich mich gerade mit Manon zerstritten habe, werde ich Guillaume in die Oper einladen, das wird eine gute Gelegenheit sein, um sich als Freunde wiederzusehen.
4. Paris by night
Einige Tage später verrenke ich mich vor dem Spiegel und frage mich, ob das Kleid, das ich anziehen möchte, nicht zu viel Verwirrung bezüglich meiner Absichten heute Abend stiften könnte. Guillaume hörte sich am Telefon sehr erfreut an und das, obwohl ich ihm die Art unserer Verabredung genau erklärt habe. Ich wollte nicht, dass er eine falsche Vorstellung bekommt. Ich entscheide mich schließlich für eine ganz klassische Hose mit einem hübschen Oberteil aus Seide. Eine leicht taillierte Jacke, etwas Lippenstift und nach Betrachtung meines Spiegelbildes beschließe ich, dass ich schick genug bin, um in die Pariser Oper zu gehen. Dennoch bin ich recht beeindruckt!
Als wir uns unter dem vergoldeten Giebel treffen, sehe ich, dass sich Guillaume mit seinem Outfit ebenfalls Mühe gegeben hat.
„Das ist unglaublich nett von deinem Vater“, sagt er, während er mir ein Begrüßungsbussi gibt.
Puh, wenn er mir ein Bussi gibt, dann ist die Botschaft wohl angekommen, wir können wohl wirklich Freunde sein und das bereitet mir sehr große Freude. Er sieht heute Abend wirklich schick aus, mit seiner kleinen Fliege, die er sonst wohl nur zu Weihnachten und am Geburtstag seines Großvaters trägt; sie verleiht ihm ein altmodisches, sehr charmantes Aussehen.
Wir setzen uns in großer Zufriedenheit auf unsere Plätze. Was für eine wunderbare Idee das doch von meinem Papa war! Der Saal ist einfach überwältigend und ich bewundere jedes Detail. Die Oper ist wunderschön, ich genieße jeden Moment und koste es voll aus. Als wir hinauskommen, scheint alles irgendwie besser, ich bin erfüllt von der Musik und der Schönheit der schillernden Kostüme, die immer noch vor meinem geistigen Auge tanzen. Ich sehe instinktiv auf mein Handy und entdecke überraschenderweise eine SMS von Charles, in der er mich zum Mittagessen einlädt. Wie bitte? Warum? Ich stelle mir tausend Fragen, während mir fast das Blut in den Adern gefriert. Ich lehne die Einladung ab und versuche, die SMS dabei so sachlich wie möglich klingen zu lassen. Nach der Sache mit Manon weiß ich nicht, warum er überhaupt mit mir mittagessen will ...
Guillaume schlägt vor, den schönen Abend angemessen fortzuführen und mit mir auf seinem Motorroller eine Paris by night -Tour zu machen. Und dann sitze ich hinter ihm auf seiner Vespa und entdecke die Lichterstadt, die, sobald die Nacht eingebrochen ist, ihrem Namen wirklich gerecht wird. Er fährt am Seineufer entlang, damit ich bewundern kann, wie sich die Lichter in der Strömung des dunklen Wassers spiegeln. Die Place de la Concorde am Fuße der Champs-Élysées beeindruckt mich mit dem großen Obelisken und der Sicht auf den in der Ferne funkelnden Eiffelturm. Guillaume nimmt anschließend kleinere Straßen, die uns zum Panthéon führen, ins Herz des Quartier Latin, das ich so liebe. Er hält vor einer Bar an, die er sehr mag. Wir parken die Vespa und lachen, ich bin mittlerweile sehr gut gelaunt.
Nachdem wir zwei Cocktails bestellt haben, fange ich an, ihm meine Geschichte mit Delmonte zu erzählen, vom Anfang bis zur SMS von heute Abend, und ich gestehe ihm, dass er der Grund dafür ist, dass ich unseren kleinen Flirt beendet habe.
„Hör zu, Emma, ich bin sehr gerührt, dass du dich mir anvertraust. Es versetzt mir zwar einen Stoß, dass ich vom potenziellen Liebhaber so schnell zum Vertrauten wurde, aber ich werd drüber wegkommen! Jetzt versteh ich das auch alles. Tut mir übrigens leid, wenn ich deinen klischeehaften Milliardär so verurteilt habe ...“
„Du hattest ja nicht völlig unrecht, weißt du ...“
„Aber du bist verrückt nach ihm.“
„Wenn du meinst.“
„Also, im Namen unserer neu gewonnenen Freundschaft werde ich jetzt meinen Rest
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