Sein Wille geschehe (German Edition)
Handflächen auf dem Tisch a b und sah sie eindringlich an. »Was ist mit Damian ?«
Lena zuckte die Achseln. » Eigentlich nichts. Jamie und ich trafen ihn heute bei » Harrods « , und er hat sich mir ein wenig, nun sagen wir ma l, unkonventionell vorgestellt.«
Um Henrys Mundwinkel zuckte es unru hig. »Was wollte er von Jamie ?«
» Keine Ahnung. Er hat sich offenbar mehr für mich interessiert, worüber Jamie ziemlich wütend zu sein schien. Ich würde mal behaupten, die bei den mögen sich nicht besonders.«
» Voll ins Schwarze getroffen, Liebes. Steck Jamie und Damian zu sammen in einen Raum, und es wird ihn nur einer wieder verlassen .«
»Wieso das?«
» Einerseits sind sie sich sehr ähnlich und dann doch wieder grundverschieden, da jeder die Methoden des anderen verachtet und immer neu in Frage stellt. Jedenfalls sind sie sich absolut ebenbürtig, was gewisse H ahnenkämpfe unerlässlich macht.«
»Hat David ihn nicht gestern erwähnt? Ist dieser Damian auch ein Top aus der Szene ?«
Henry seufzte. » Allerdings. Und zwar einer, auf den man besser
n icht trifft . Aber leider können wir uns das ja nicht aussuchen . «
Lena dachte unwillkürlich an die kühlen, bernsteinfarbenen Augen, die sie auf so unverf rorene Weise gemustert hatten. »Wie meinst du das? Was ist denn an ihm so derart bedrohlich ? «
Henry goss sich ebenfalls eine Tasse Tee ein und lehnte sich ge gen die Küchenarbeitsplatte. » Wie du schon ganz richtig erfasst hast , ist Damian ein Top. Und nun erklär mir mal, warum dir das vom ersten Moment an klar war.«
» K eine Ahnung«, grübelte Lena, » es war sein gesamtes Auftreten, seine Art, mit mir zu sprechen. Außerdem hat er Jamie gefragt, ob ich seine neue Sklavin wäre und wollte wissen, ob ich tätowiert oder gebrandmarkt bin. Und er hat mir angeboten, ich könne mich bei ihm vorstellen, wenn es mir bei Jamie zu langweilig würde.«
Um Henry s Nase wu rde es noch einen Stich bleicher. »Im Ernst?«
Lena nickte bestätigend. Henry umklammerte seine Tasse und warf ihr einen eindringlichen Blick zu. » Sorry, aber ich denke, du weißt, dass ich mich nie zu deinen Freunden zählen werde. Doch das, was du mir da gerade offenbarst, verlangt trotz allem nach einem gut gemeinten Rat. Vergiss Damian Hunter so schnell wie möglich, und halt dich fern von ihm. Extrem fern. Jamies Abneigung ist nämlich durchaus berechtigt . «
»D as klingt jetzt aber wirklich bedrohlich« , spottete Lena ironisch .
»Das ist es auch« , bekräftigte Henry mit ernster Miene. Er warf einen prüfenden Blick in seine dampfenden Kochtöpfe und fuhr dann fort: » Damian Hunter ist ein überaus gefährlicher Mann. Glaub mir, ich weiß verflucht ge nau, wovon ich spreche.«
» Wieso? Hatte st du schon mal mit ihm zu tun?« , fragte Lena arglos.
» Diese Umschre ibung trifft es wohl nicht ganz« , erwiderte Henry mit einer unüberhörbaren Portion Sarkasmus. Er verzog angesichts einer offenbar unangenehmen Erinnerung erneut die Mundwinkel und starrte nervös auf seine zu Fäusten geballten Hände .
Lena begann zu ahnen, dass sich etwas wirklich Übles zwischen den beiden abgespielt haben musste und fragte vorsichtig: » W as ist passiert , das s er dir solche Angst einflößt?«
Henry zögerte einen Moment. Dann sagte er: » Bis ich Jamie traf, war ich Dami ans Sklave.«
» Oh, das ist al lerdings, ähm … überraschend.« Lena konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Mann, den sie heute bei » Harrods « getroffen hatte, schwul war. Wenn sie ehrlich war, hatte er ihr sogar irgendwie gefallen. Seine Ausstrahlung und die Art, wie er sie angesehen hatte, hatte etwas geradezu Animalischen ge habt. » Deiner Äußerung nach zu urteilen, lief eure Bezi ehung wohl nicht besonders gut ?«
»Er hat mich fast umgebracht« , entgegnete Henry leise und schlug die Augen nieder.
»Du hast ihn geliebt?« , vermutete Lena vorsichtig.
Der Kopf des jungen Briten schnellte wieder empor. »Geliebt? Pah!« , spieh er voller Entrüstung aus. Und dann begannen die Wort e , nu r so aus ihm herauszusprudeln. » Er hatte ein williges Opfer in mir gefunden. Zu dem Zeitpunkt, als ich ihn traf, ging es mir ziemlich schlecht. Ich war einsam und gerade dabei, mir in die Kante zu geben, als er mich ansprach. Er lud mich ein und schaffte es, mich für eine Weile aus meiner trister Welt zu reißen.« Henry ließ ein verächtliches Schnauben hör en. » Wahrlich kein Kunststück, so labil wie ich war. Naja,
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