Sein Wille geschehe (German Edition)
wenig Geduld haben müsse.
» Darf ich Ihnen vi elleicht einen Kaffee anbieten?«
» Das wäre furchtbar nett von Ihnen, danke« , antwortete Lena und lächelte höflich. Sie musterte die alternde Sekretärin, die sich sogleich eifrig an einem hochmodernen Kaffeevollautomaten zu schaffen machte. Ob ihr die ganz speziellen Vorlieben ihres Chefs wohl bekannt waren ?, überlegte Lena und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Gerade als sie die Kaffeetasse an ihre Lippen führte, öffnete sich die Tür, und Jamie trat ein.
» Mr. MacAliste r - da sind Sie ja schon!« , ließ Mrs. Fitzgerald ver blüfft verlauten. » Ich habe d er j ungen Dame gerade erst eine Tas se Kaf fee gereicht .«
Jamie sah hinüber zu Lena , auf deren Oberlippe etwas Milchschaum haftete . » W ie ich sehe, scheint er auch recht gut zu sein. Im Übrigen wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie sämtliche, heute noch anstehende Termine auf einen anderen Tag verlegen könnten, Mrs. Fitz gerald .«
» Selbstverständlich, Sir. Sind Sie per Handy erreichbar?«
»Nur in dringenden Fällen.«
»Ich verstehe, Sir. Dann wünsche ich noch einen schönen Tag .«
Jamie nahm Lena bei der Hand und verließ mit ihr das riesige Gebäude, in dem seine Firma residierte.
»Die Hose steht dir ziemlich gut« , befand er, nachdem er einen eingehenden Blick auf ihren Hintern geworfen hatte. » Ist mal was ganz anderes. Obwohl ich a n dir doch eher Röcke bevorzuge .«
Trotz seiner Vorbehalte lächelte Lena zufrieden. Da sie keine Ahnung gehabt hatte, was Jamie mit ihr unternehmen wollte, war sich nicht ganz sicher gewesen, was sie anziehen soll te und sich letztendlich für eine eng anliegende Jeans und eine taillierte Bluse ent schieden.
Jamie öffnete die Beifahrertür des Wagens und ließ Lena einsteigen. Bevor auch er sich setzte , beugte e r sich ein wenig zu ihr herab. » Denk an die Regeln, hörst du? Wenn du es nicht tust, werde ich dich direkt an Ort und Stelle dafür bestra fen .« Lenas Blick senkte sich unverzüglich hinab in ihren S choss, und J amie nahm hinter dem Steuer Platz. Er fädelte den Mercedes in den dichten Feierabendverkehr Londons ein und lenkte ihn souverän durch die verstopften Straßen.
Lena kaute auf ihrer Lippe herum und starrte aus dem Fenster, hinaus in das bunte Treiben der schlaflosen Millionenstadt. Es fiel ihr wahrhaftig nicht leicht, sich Jamie gegenüber schweigsam zu verhalten. Nur zu gerne hätte sie sich mit ihm unterhalten, einfach nur um den Klang seiner Stimme zu hören. B ei jeder seiner Bewegungen durchflutete e in wohliger Schauer ihren Körper, da ihr der ihm anhaftenden Geruch in die Nase stieg . Sie konnte sich nicht daran erinnern, jemals einen Menschen derart geliebt und begehrt zu haben wie Jamie. Verstohlen betrachtete sie seine kräftigen, wohlgeformten Hände, die lässig das lederne Lenkrad hielten, und stellte sich vor, wie es wäre, einen ganz normalen Alltag mit James Kendrick MacAlister zu leben.
Schatz, wir brauchen noch ein Päckchen frische Eier. Gehst du sie holen, dann stelle ich mich schon mal an der Fleischtheke an.
Wenn du mir ein paar von diesen geräucherten Würstchen mitbringst. Die waren echt lecker.
Mach ich. Ach, und denk an die Milch!
Sowieso.
oder
Herrje, ist das schwer! Liebling, könntest du mir bitte den Korb
nach draußen tragen, damit ich die Wäsche aufhängen kann?
Klar. Solch zarte Wesen wie du sollten auf keinen Fall schwer heben. Lass mal deinen starken Mann ran.
Nein, auf diese Weise würde es zwischen ihnen wahrscheinlich nie laufen. Wohl eher so:
Wie bitte? Du hast keine Milch mehr im Kühlschrank? Und du glaubst ernsthaft, ich würde deine Nachlässigkeit dulden, ohne dich dafür zu bestrafen?
oder
Du hast vergessen meine Hemden zu waschen und gehst davon aus, es wäre mit einer einfachen Entschuldigung getan? Ist es das, was du unter Gehorsam verstehst? Ich werde dir zeigen, was Gehorsam für mich bedeutet. Auf die Knie mit dir!
Das kam dem, was Jamie unter Alltag verstand, vermutlich am nächsten. Lena schmunzelte und musste sich ein gestehen, dass Jamies Art zu leben ihr durchaus gefiel und sich inzwischen größtenteils ebenso mit ihren eigenen Vorstellungen deckte.
» Schon mal bei » Harrods « gewesen ?« , fragte Jamie und bugsierte den Mercedes mit atemberaubender Geschwindigkeit in eine freie Parklücke.
»Nein, bislang noch nicht« , antwortete Lena und krallte sich am Griff der Autotür fest, da sie jeden Moment einen
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