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Sein

Sein

Titel: Sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilly Gruenberg
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mit lautem Aufschrei nach hinten, ihre Arme zerrten an den Fesseln und ihre Beine zitterten.
    Myriams Hand zitterte, als sie den Rohrstock an Laurin zurückreichte. Mit steifen Knien ging sie zurück zu Ruben. Ihr Herz schlug wild und unregelmäßig.
    »Du hast es überstanden«, sagte Laurin und gab Nadine einen langen, leidenschaftlichen Kuss. Dabei presste er das Stofftaschentuch gegen ihren Schoß, hielt es sich anschließend kurz an die Nase, und roch daran. »Heiß und bereit!«, rief er triumphierend aus und alle lachten. Es klang wie eine Befreiung, als würde sich jetzt eine allgemeine Anspannung entladen.
    »So soll es sein«, raunte Ruben in Myriams Haar, und wiederholte Rubens Worte: »Heiß und bereit. Wie du.«

Ein unmoralisches Angebot

    Nachdem Nadines Züchtigung beendet war, verließen alle fröhlich schwatzend den Raum und kehrten nach oben zurück. Einige suchten sich sofort ein verschwiegenes Plätzchen für einen Quickie, ein Pärchen vögelte ungeniert auf den Stufen der Treppe zum Obergeschoss, andere tanzten ausgelassen, wobei sie sich leidenschaftlichen Küssen hingaben und ungeniert überall streichelten. Alle schienen außer Rand und Band, als hätte Nadines Züchtigung die letzten Hemmungen beseitigt.
    Und was ist mit mir?
Myriam war so erregt, dass sie sich wünschte, Ruben würde sie jetzt noch einmal bedrängen. Diesmal würde sie ihn nicht abweisen, nur dieses eine Mal wäre sie zu allem bereit. Ihr Körper vibrierte vor Lust.
    Durstig stürzte sie den Inhalt des Glases, das er ihr gereicht hatte, in einem Zug herunter.
Uuups
, die Kohlensäure des Proseccos prickelte in ihrer Speiseröhre.
    Nichts geschah. Mit einem Drink in der Hand stand Ruben schweigend an die Wand gelehnt und beobachtete scheinbar teilnahmslos das Treiben. Wartete er darauf, dass sie die Initiative ergriff? Es war so lange her und so bedeutungslos, dass sie sich auf einen One-Night-Stand eingelassen hatte, dass sie sich kaum an die näheren Umstände erinnerte. Heute Nacht war alles anders als sonst. Die Dringlichkeit eines Höhepunktes wurde immer unerträglicher, und so unsympathisch war er ihr nicht, dass sie sich nicht vorstellen konnte, mit ihm zu schlafen. Überhaupt, sah sie mal von den Tätowierungen an seinen Armen und dem Piercing in seiner Augenbraue ab, so war er eigentlich ein ziemlich attraktiver Mann, sehnig und muskulös, ohne den breiten Hals oder die übertriebenen Proportionen eines Bodybuilders zu zeigen. Eigentlich ein Traummann.
    »Tanzen wir?«, fragte sie sanft und schenkte ihm ihr schönstes Lächeln.
    »Wenn du möchtest.« Begeisterung klang anders. »Aber ich warne dich, ich bin ein lausiger Tänzer.«
    Die Antwort blieb sie ihm schuldig. Wichtig war nur die Nähe. Sie schmiegte sich an ihn, legte ihre Arme um seinen Hals und presste ihre Lippen verlangend auf seine. Zwar erwiderte er ihre Umarmung, legte seine Hände um ihre Taille, ihrem Kuss gab er nicht nach.
    »Was ist?«, fragte sie irritiert und schaute zu ihm auf. Wenn sie den Druck seines Schoßes gegen ihren richtig deutete, fühlte sie dort eine einladende Härte. Was also hielt ihn noch auf?
    »Bitte mich«, verlangte er ernst.
    »Um was soll ich dich bitten?«
    »Dass du mich küssen darfst.«
    »Was?« Sie fühlte die Wirkung des Alkohols, aber so beschwipst war sie noch nicht, dass sie sich dazu herablassen würde, zu betteln. Wenn er keinen Bock darauf hatte, sie zu küssen, dann verzichtete sie darauf. Es war an der Zeit zu gehen. Sie nahm ihre Arme von seinem Hals und versuchte sich aus seiner Umarmung zu befreien. Vergebens.
    »Lass mich verdammt nochmal los!«
    »Gibst du immer so schnell auf?«
    Spott war das letzte, was sie jetzt brauchte. »Was willst du?«
    Seine Miene blieb ernst. »Nichts ist umsonst. Wenn ich das richtig verstehe, bist du hergekommen, um BDSM kennenzulernen, oder nicht? Also,
bitte
mich um einen Kuss.«
    Wieso glaubte er, über ihre Absichten Bescheid zu wissen? Egal. Sein Blick hatte etwas Hypnotisches und was war schon dabei, ihn zu bitten? Nach dieser Nacht würden sie sich wahrscheinlich nie wiedersehen. Wenn er nicht die Initiative ergriff, ihr zu einem erotischen Erlebnis zu verhelfen, dann musste sie eben selbst die Sache vorantreiben. Notfalls nach seinen Spielregeln. Nur dieses eine einzige Mal, einfach nur, um mehr zu erfahren.
    »Okay. Küss mich. Bitte.«
    Seine Arme zogen sie mit einem Ruck noch fester an seine Brust und plötzlich befand sie sich mitten drin in einem

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