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Sein

Sein

Titel: Sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilly Gruenberg
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machen?
    Hatte Ruben recht, wenn er ihr mit Konsequenzen für ihren Voyeurismus gedroht hatte? Ein eisiger Schauer raste ihren Rücken hinunter und versteifte ihre Gliedmaßen. Und wenn das nur ein Vorspiel war? Was, wenn man sie anschließend auch an diese Ketten fesseln und bestrafen würde?
    Am liebsten hätte Myriam im Moment dieser Erkenntnis kehrt gemacht und wäre gegangen. Aber dafür war es nun zu spät. Zusammen mit Ruben, der seinen Arm fest um ihre Taille gelegt hatte, stand sie mittendrin. Die Wärme seiner Hand schien sich durch die Korsage in ihre Haut zu brennen und sie wagte kaum noch zu atmen.
    »Wie Nadine schon gestanden hat, hat sie gegen meine ausdrückliche Anordnung gehandelt. Wir alle kennen die Spielregeln, und da wir alle von ihrem Fehlverhalten betroffen sind, halte ich eine öffentliche Bestrafung für gerecht.«
    Die meisten, auch die Subs, murmelten Zustimmung. Sollte diese Aktion zugleich für jeden Anwesenden eine Warnung sein, Regeln einzuhalten? Wie viele Regeln gab es noch, gegen die man verstoßen konnte, gewollt oder ungewollt? Und wer zum Teufel stellte diese überhaupt auf?
    »Ich habe drei Züchtigungsinstrumente herausgesucht, und ich möchte, dass heute die Sklaven die Bestrafung übernehmen.«
    Laurins Lächeln hatte etwas Diabolisches. Myriam gewann den Eindruck, dass zumindest die Doms in sein Vorhaben eingeweiht und einverstanden waren. Einige Subs hingegen wirkten wenig begeistert über die ihnen zugedachte Aufgabe.
    Wer sich in seiner unterwürfigen Rolle wohlfühlt, hat keine Ambitionen, jemand anderem Schmerz zuzufügen. Er nimmt diesen nur selbst als Teil seiner persönlichen Wolllust an. Herrgottnochmal, jetzt analysiere und denke ich schon, als würde ich dazu gehören. Ich muss vollkommen verrückt sein oder war eine Art Droge in meinem letzten Getränk?
    Als wüsste Ruben um ihre zwiespältigen Gedanken, drückte er sie kurz ein wenig fester an sich, und sie ließ es kraftlos geschehen.
    Einer der Doms reichte Laurin mehrere Gegenstände, die dieser kurz in die Höhe hielt, damit jeder sehen konnte, welche Instrumente zum Einsatz kommen würden. Dabei wurde Myriam wiederum das Gefühl nicht los, dass dies extra für sie zur Belehrung geschah. Es war die eine Sache, eine solche langschwänzige Peitsche, ein Paddel oder einen Rohrstock auf den Seiten eines Internetshops anzuschauen oder in Videos, von denen man nicht wusste, in wieweit diese gestellt waren. Aber es war eine andere, emotional sehr berührende Sache, diese Gegenstände live zu sehen, nah und einsatzbereit. Der erzeugte Schmerz würde real sein, sehr real. Ihr stockte beinahe der Atem angesichts der Erwartung, dass dies in Kürze geschehen würde.
    »Wünschst du dir schon, an ihrer Stelle zu sein?«, hauchte Ruben in Myriams Ohr.
    Wollte er ihr Angst machen?
    »Wir beginnen mit dem Paddel.« Laurin schaute langsam in die Runde und Myriam versteifte sich automatisch.
Nein, nicht ich
. »Rosie, du bist die erste. Leg los.«
    Zögernd nahm Rosie aus seiner Hand das Paddel entgegen. Neben seiner stattlichen Gestalt von rund einem Meter achtzig wirkte sie sehr klein und zierlich. Das schwarzweiße Dienstmädchenkostüm, bestehend aus einem weißen Häubchen in den Haaren, einer weißen korsagenartig geschnittenen Bluse, die über ihren Brüsten spannte, einem schwarzem Minirock mit Schürzchen, schwarzen Strümpfen und halsbrecherischen Pumps, verstärkte den Eindruck einer zerbrechlichen Porzellanpuppe. Ihre Hand zitterte, als sie ausholte. Es erklang ein leises, kaum hörbares Klatschen.
    Nadine lächelte.
    Rosie zuckte zusammen und schaute kurz in die Richtung, aus der soeben ein tiefes Räuspern erklang. Ein asketisch gebauter Mann mit silbergrauen Haaren machte eine eindeutige Handbewegung.
Schlag fester zu
. Ihre Wangen röteten sich. Was würde geschehen, wenn sie nicht gehorchte? War ihr dann eine Züchtigung durch ihren Dom gewiss, bei der er sie für das nächste Mal die korrekte Intensität lehren würde?
    »Fester. Züchtige sie!«, forderte Laurin. »Wir wollen etwas sehen!«
    Während Rosie ein zweites und drittes Mal ausholte, verschwand er zwischen den Zuschauern auf der anderen Seite und brachte zusammen mit einem anderen Dom eine Art Staffelei, auf der ein mannshoher Spiegel befestigt war. Er wurde so aufgestellt, dass Myriam von ihrer Warte aus einen idealen Ausblick auf Nadines Po hatte. Der kurze Augenkontakt zu Laurin bestätigte ihr: ja, alles war auf sie

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