Sein
leidenschaftlichen Kuss. Ihr Mund gehörte ihm, als wäre dies nie anders gewesen. Seine Zunge tanzte begierig mit ihrer und ihr Herz schlug dabei immer lauter
Bumm, bumm
…
Es war schwindelerregend. Seine Hände glitten unter ihren kurzen Rock, liebkosten die nackte Haut zwischen Strapshaltern und Strümpfen, streichelten ihren Venushügel, eroberten frech ihren Schoß. Sie stöhnte lüstern in seinen Mund, als er sensibel über ihre pochende Perle streichelte. Jetzt war es nicht länger auszuhalten. Sie brauchte mehr.
Keuchend löste sie sich von seinem Mund. »Lass uns irgendwo hingehen, wo wir …«
»Nein«, unterbrach er sie barsch.
Was war los mit ihm? Männer wollten doch immer zum Stich kommen und es war offensichtlich, dass er nicht weniger erregt war als sie selbst. Ganz sicher würde es in diesem großen Haus ein Plätzchen geben, an dem sie für ein paar Minuten ungestört wären.
»Ich will dich. Aber nicht als Abenteuer für eine einzige Nacht. Ich will dich ganz.«
Der Trommelwirbel in ihrer Brust nahm beängstigende Ausmaße an. Sie wollte fragen,
was willst du, was meinst du mit ganz?
Aber sie ahnte schon, wie die Antwort lauten würde. Nie. Niemals kam das in Frage. Selbst wenn sie im Augenblick ein wenig beschwipst und unerträglich erregt war. Nein. Ein kleines bisschen Verstand funktionierte noch und schlug Alarm. Niemals würde sie seine Sub werden. Das konnte er sich gleich aus dem Kopf schlagen. Sie wollte ihn jetzt, nur jetzt, und über alles weitere wollte sie nicht nachdenken.
»Vergiss es«, stieß sie hervor. »Du kannst mich jetzt haben, mehr nicht.«
»Ach, du willst nur ein Abenteuer,
Sugar?
Dann musst du es dir verdienen.« Verflixt, seine Stimme lähmte ihre Gegenwehr, als wären seine Worte der Faden einer Spinne, der sich langsam, aber unaufhaltsam um ihren Verstand zusammenzog.
Minuten später fand sie sich in Rubens Auto wieder, auf dem Weg nach Hause. Über sein abweisendes Verhalten und seine sexuelle Zurückhaltung war sie so irritiert, dass sie sich später nicht daran erinnerte, welche Automarke er fuhr. Armaturenanzeige, Lenkrad und Sitze entsprachen nicht dem heutigen Design. Es war ein älteres Automodell, aber nicht unbequem oder hässlich. Das war alles, was ihr aufgefallen war.
Während der gesamten Fahrt hatten sie geschwiegen. Myriam hatte ihm ihre Adresse gesagt und versucht, ihre vernebelten Gedanken zu sortieren. Es war ihr bislang nur selten passiert, dass sie eine Abfuhr erhalten hatte. Noch nie aber hatte es sie so gekränkt und beschäftigt wie dieses Mal. Wie konnte er es wagen, sie zuerst heiß zu machen, und das nicht nur einmal, und sie dann nicht zu befriedigen, zumal sie ihm ihre Bereitschaft zeigte? Und was sie überhaupt nicht verstand: wieso wollte er sie nicht, obwohl sein Schwanz sich klar und deutlich in seiner Hose abzeichnete? Was für ein Mann war er, verdammt nochmal?
Dennoch fiel es ihr schwer, so richtig wütend auf ihn zu sein. Die Gefühle, die er in ihr hervorrief, waren einfach zu ambivalent, um sich auf irgendetwas festzulegen.
»So, wir sind da. Gute Nacht.«
Ganz offensichtlich machte er keine Anstalten, auszusteigen und den Kavalier zu spielen.
»Bist du dir sicher, dass du nicht noch mit raufkommen willst?« Die Hitze ihres Körpers hatte kein bisschen nachgelassen. Der Aufruhr in ihrem Schoß wollte gestillt werden. Was für ein Mann war er, dass er dies ignorierte? »Also?«
Sein überhebliches Lächeln war pure Provokation.
»Wenn du mich auf Knien darum bittest, überlege ich es mir«, erwiderte er leise und eindringlich.
Darauf konnte er lange warten! Sie würde sich von ihm nicht zum Idioten machen lassen. »Vergiss es!«
Myriam drückte die Tür mit soviel Energie auf, dass das Türgelenk bedenklich knackte und der übermäßige Schwung die Tür zurückwarf. Schnaubend trat sie mit dem Fuß dagegen, um sie zu stoppen, stieg aus und knallte sie hinter sich mit Schwung zu.
Ruben ließ das Fenster der Beifahrerseite herunter. »Mein Wagen kann nichts dafür, dass du verärgert bist. Ruf mich an, wenn du es dir anders überlegst. Es wäre mir ein Vergnügen, dich zu einer devoten Sklavin zu erziehen.«
»Niemals!«, zischte sie. »Verpiss dich, Arschloch!«
Unter lautem Lachen schloss er das Fenster und brauste davon.
Seither kochte Myriam vor Wut. Ohne seine Nähe war es einfacher, dem zu folgen, was ihr Verstand sagte.
Nein
. Ein einfaches kleines Wort. Das war völlig ausreichend.
Nein
. Sie brauchte ihn
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