Sein
nicht. Sie mochte ihn nicht. Sie wollte ihn nie wiedersehen.
Myriam schleuderte ihre Schuhe von den Füßen, schaltete überall das Licht in der Wohnung an und hätte am liebsten lauthals ihre Wut heraus gebrüllt. Ungeduldig zerrte sie an den Verschlüssen ihres Mieders, ein Fingernagel ging dabei zu Bruch. Bei den Strümpfen war sie etwas vorsichtiger, dann holte sie einen Vibrator aus der Schachtel, in der sie ihre erotischen Schätze lagerte, und stieß ihn sich hinein. Wieder und wieder. Gleitgel war nicht nötig, ihre Vagina produzierte Saft zur Genüge.
Obwohl sie sich überreizt erregt fühlte, bedurfte es etlicher Stöße, ehe endlich der erlösende Höhepunkt kam. Sie rang nach Luft, legte mit zitternder Hand den Vibrator beiseite. Zitternd stützte sie sich auf dem Waschbecken auf und betrachtete sich im Spiegel des Hängeschrankes.
Was willst du?
Irgendwie fühlte sie sich leer. Etwas fehlte, nur was? Egal, sie hatte keinen Bock über diese eigenwillige Nacht nachzudenken. Sie brauchte jetzt dringend eine Dusche, sonst nichts.
Leider verschaffte das kalte Wasser ihrem Körper kaum die nötige Abkühlung. Als hätte sich die Berührung von Rubens Händen auf ihrer Haut eingebrannt, begann es kurz darauf wieder überall verlangend zu prickeln. Tropfnass wickelte sie sich in ein großes flauschiges Duschhandtuch ein und legte sich ins Bett. Auf keinen Fall durften ihre Hände mit ihrer eigenen Haut in Berührung kommen. Aber auch so fand sie keine Ruhe. Sie konnte sich noch so oft einreden, dass sie sich nicht für Ruben interessierte. Sobald sie die Augen schloss, sah sie sein Gesicht und hörte seine Stimme.
»Bitte mich auf deinen Knien …«
Niemals!
Aber ihre Abwehr wurde mit jedem Mal schwächer. Seine Hände wickelten sie aus, befreiten ihren Busen aus dem Handtuch und streichelten ihre Nippel. Im Dunkeln sah sie sein Gesicht nur schemenhaft. Von Bedeutung war nur sein warmer Atem, der ihre Haut streifte und seine Finger, die ihre intimsten Zonen reizten.
»Sag es …«, flüsterte er.
»Nimm mich, bitte nimm mich. Ich tue alles, was du willst …«
So vergingen die Tage und Nächte. Eigentlich war alles wie immer. Aufstehen, arbeiten gehen, einkaufen, Wohnung putzen, kochen, essen, schlafen gehen. Eben der alte Trott.
Das versuchte Myriam sich zumindest einzureden. Dabei war nichts mehr wie zuvor. Was sie gesehen und erlebt hatte, beschäftigte sie gerade dann am meisten, wenn es im Haus ganz ruhig wurde und sie von nichts abgelenkt war, also vor allem abends und nachts.
Ihr Körper verlangte nach Befriedigung. Das war nichts Neues, Sex war eines ihrer elementaren Grundbedürfnisse, seit ihr Körper in der Pubertät erwacht war. Aber die Intensität und die Art ihres Begehrens hatten sich seit jener Nacht geändert. Ständig träumte sie von wildem Sex, von außergewöhnlichen Stellungen und von Szenen, in denen sie die Dominanz ihres Gegenübers spürte. Das Ärgerliche daran war, dass Ruben in diesen Träumen die Hauptrolle spielte und es ihr nicht gelang, gegen ihn aufzubegehren. »Zieh dich aus!« Er stand neben ihrem Bett, riss die Decke herunter und warf sie auf den Boden. Mit zittrigen Fingern gehorchte sie und streifte so schnell wie möglich ihren Pyjama aus leichtem Satin herunter.
»Auf den Rücken, und jetzt spreiz deine Schenkel für mich.«
Wie von selbst folgten ihre Beine seinem Befehl und glitten auf dem Bettlaken auseinander. Die kühle Nachtluft streifte ihre Haut, doch Myriam wusste, ihre Hitze würde sie nicht lindern. Bereits jetzt, obwohl noch nicht berührt, begann ihre Klitoris anzuschwellen und sehnsüchtig zu pochen. Hatte sie jemals ein zärtliches Vorspiel gebraucht, um heiß zu werden?
Ruben kniete sich zwischen ihre Schenkel und unterband damit die Möglichkeit, ihm zu entkommen und ihre Beine wieder zu schließen. Sofern sie dies vorhatte. Er beugte sich vor, legte seine Hände um ihre Brüste und hielt ihre Brustwarzen ganz knapp zwischen zwei Fingern, mit einem dritten rieb er über die sensible Kuppe.
Oh verflucht
, sie wollte ihn so sehr.
»Ist das alles? Beine weiter auseinander.«
Sie fühlte sich von dem scharfen Klang seiner Stimme wie hypnotisiert und gab seufzend ihr Bestes, doch auch dies war ihm nicht genug. Zur Strafe zog er ihre Nippel nun ruckartig in die Höhe, ein Blitz strahlte sternförmig in ihre Brust aus, und er rieb, ihre Nippel weiterhin hochziehend, so fest über die Kuppen, dass Myriam ängstlich wimmerte. Ihr Schoß jedoch
Weitere Kostenlose Bücher