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Sein

Sein

Titel: Sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilly Gruenberg
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Motorradwerkstatt war alles geregelt gewesen. Feste Arbeitszeiten, sicherer Lohn, dreißig Tage Urlaubsanspruch. Da blieb abends und Samstags genügend Zeit, einem neuen Hobby nachzugehen.
    Je bunter und ausgedehnter die Bilder auf seiner eigenen Haut wurden, desto weniger kam er mit der alltäglichen Routine zurecht. Inspektion, Reifenwechsel, Reparaturen. Zum Teufel mit der Sicherheit, die dieser Job bot! Mit Mut zum Risiko hatte er gekündigt und seinen eigenen Tattooladen eröffnet. Mittlerweile lief alles bestens. Alles – außer sein Liebesleben.

Ausgeliefert

    Voller Ungeduld und unkonzentrierter als sonst bediente Myriam ihre letzte Kundin an diesem Tag. Es handelte sich um eine Quasselstrippe, die vom Hundertsten ins Tausendste abschweifte, und eigentlich wäre das Ablenkung genug gewesen. Heute jedoch interessierte Myriam sich nicht für den Klatsch. Ihre Gedanken waren mit Wichtigerem beschäftigt.
    Am liebsten hätte sie Ruben verflucht. Die ganze Woche über musste sie immer wieder an das Erlebte zurückdenken. Es war zum Verrücktwerden. Selbst die Arbeit lenkte sie nicht ausreichend ab und nun stand auch noch das Wochenende vor der Tür. Es versprach ätzend zu werden.
    Irgendwo in ihrer Unordnung war die Visitenkarte verschwunden. Natürlich hätte sie bei Nadine anrufen und diese um die Telefonnummer bitten können, die sie dummerweise auch nicht in ihrem Handy gespeichert hatte. Ihr Stolz verbat dies. Nadine brauchte nicht zu wissen, dass sie Ruben noch einmal wiedergesehen hatte.
    Als Myriams Handy in der Handtasche klingelte, zuckte sie zusammen.
    »Entschuldigung, bin gleich wieder da. Ich erwarte heute einen dringenden Anruf.«
    Es wurde kein Name, nur eine ihr unbekannte Nummer angezeigt.
    »Ja? Hallo?«
    »Was hältst du von einem kleinen Sexabenteuer im Freien, um ein paar BDSM-Praktiken kennenzulernen?«, brummte Rubens Stimme.
    Wow, der ging aber ran! Wie wäre es zuerst mal mit
Hallo, wie geht’s dir? Ist schon eine Weile her, dass wir

    »Oder ist dein Interesse schon verflogen?«
    »Hi Ruben. Ähm, klar. Wieso nicht?« Ihr Puls beschleunigte sich wie ein Hochleistungsmotor innerhalb von Sekunden. Myriam biss sich auf die Lippe. So schnell hatte sie nicht zusagen wollen, ihn eher zappeln lassen. Er brauchte nicht zu merken, wie sehr sie auf seinen Anruf gefiebert hatte. Aber ihr Kopf war leer gefegt, ohne einen einzigen klaren Gedanken, und sie reagierte einfach nur wie ein Programm, das auf Automatikmodus geschaltet war.
    »Fein. Ich werde diese Gelegenheit nutzen, dich mit den wichtigsten Regeln vertraut zu machen. Einverstanden?«
    Regeln? Das klang wenig verheißungsvoll. Obwohl, selbst das einfachste Spiel hatte eigene Regeln. Also gut. »Okay.«
    »Kennst du den Parkplatz an der Bienenheide?«
    »Na klar.« Der Parkplatz gehörte zu einem großen Waldgebiet am Stadtrand, einem beliebten Ausflugsziel. Myriam war schon lange nicht mehr dort gewesen.
    »Okay. Morgen Nachmittag, sagen wir 14 Uhr, treffen wir uns dort. Ich will, dass du Turnschuhe oder anderes festes Schuhwerk trägst, dazu eine leichte Bluse und Hotpants oder Minirock. Ich gehe mal davon aus, du besitzt so etwas.« Er lachte leise.
    Der Mistkerl setzte voraus, dass sie morgen noch nichts vorhatte. Myriam lag der Einspruch auf der Zunge, dass sie erst in ihrem Kalender nachsehen müsse, ob nicht eine Verabredung eingetragen wäre. Doch stattdessen kam ihr nur ein »Einverstanden.« über die Lippen.
    »Und – Myriam: Keine Unterwäsche. Kein BH, kein Slip. Je enger und aufreizender deine Kleidung sitzt, desto besser.«
    Sein Tonfall war tief und sexy, als er dies sagte und Myriam fühlte sich im selben Augenblick fast nackt. Kühle Luft streifte zwischen ihren Beinen hindurch, prickelte auf ihren Schamlippen, während ihr Oberkörper Hitze der Erregung abstrahlte.
    »Lässt sich machen«, kicherte sie übermütig. Dieses Date versprach aufregend zu werden.
    »Gut. Deine Haare bindest du zu einem Pferdeschwanz.«
    Für einen Moment war Stille. Noch irgendwelche seltsamen Wünsche? Sie hielt den Atem an. Ihre Brüste spannten und sie wünschte sich, Rubens Hände auf ihrem Körper zu spüren.
Oh verflucht
, die nächsten Stunden würden unerträglich werden.
    »Und, Myriam?«
    »Ja?«
    »Ich möchte noch eines klar stellen, ich bin nur an einer BDSM-orientierten Sexbeziehung interessiert, nicht an irgendwelchem romantischen Liebesgesäusel. Nur Spiel und Spaß. Keine Zukunftserwartungen oder so. Wir treffen uns wann

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