Sein
und wo wir Lust haben, ohne weitere Verpflichtungen.«
Myriam schluckte, sie zwang sich zu einem Lachen. »Hey Ruben, passt. Let’s have fun together.« War es nicht das, was sie selbst wollte? Beziehungen schufen nur Probleme. Hatte man mal keine Zeit oder Lust zu irgendetwas, was der andere gerne machen wollte, so war dieser in der Regel eingeschnappt. Und dennoch – so wirkliche Freude wollte sich nicht einstellen. Vielleicht lag es daran, dass sie gerne selbst bestimmte, und sich nicht gerne dirigieren ließ. Ein bisschen Sex im Grünen versprach auf jeden Fall eine interessante Abwechslung, die sie sich nicht entgehen lassen würde. Keiner ihrer bisherigen Freunde wäre auf so eine Idee gekommen, und vielleicht hätte sie auch gar nicht zugestimmt. Aber inzwischen … Und der Rest würde sich finden.
Endlich. Nach einer unruhigen Nacht und einem Vormittag, dessen Stunden einfach nicht zu vergehen schienen, war der Zeitpunkt gekommen. Im Nachhinein war Myriam über Rubens Vorschlag ein wenig verwundert gewesen. Hatte er nicht erwartet, dass sie ihn anrufen, und vor allem auf Knien um seine erotische Erziehung bitten würde? Offenbar hatte er es noch nötiger als sie, worüber sie laut lachen musste.
Aus ihrem Wagen aussteigend sah sie sich um. Autos verschiedenster Marken parkten mehr oder weniger ordentlich auf dem gekiesten Platz. Leute waren keine zu sehen. Zum Glück. Ein wenig unwohl fühlte sie sich jetzt doch in ihrer knappen Bekleidung. Man könnte sie leicht für eine Nutte halten. Auf dem Weg zu ihrem Auto hatte sie extra eine lange Strickjacke übergezogen, um nicht zu sehr aufzufallen.
Ihr Handy klingelte.
»Du bist unpünktlich«, knurrte Ruben.
»Wo bist du? Ich kann dich nirgends sehen.«
»Du bist unpünktlich«, wiederholte er energischer.
»Jaaa haa. Hab’s verstanden. Für Staus kann ich nichts, und jetzt bin ich ja da.«
»Eine der Regeln: Pünktlichkeit. Merke dir: jede Regelverletzung zieht unweigerlich eine Strafe nach sich.«
Du meine Güte, ist der kleinlich
. Sie war rechtzeitig losgefahren. Na ja, vielleicht ein wenig knapp, weil sie so lange überlegt hatte, welche Bluse sie anziehen sollte. Aber was konnte sie dafür, wenn sich alle Ampeln der Stadt gegen sie verschworen hatten und immer knapp vor ihr auf Rot umschalteten? Dafür gab es an ihrer Kleidung aber nichts zu beanstanden. Diese entsprach genau Rubens Anweisung.
Zu den roten Hotpants, die Myriam eine halbe Ewigkeit nicht getragen hatte und die knackig eng über ihrem Po spannten, hatte sie sich zwischen einer zitronengelben, gesmokten Bluse entscheiden müssen, die schulterfrei war, und einer weißen ärmellosen, deren Stoff ihre Brustwarzenhöfe durchschimmern ließ. Ihre makellosen braungebrannten Beine erschienen angesichts der knappen Hose noch länger, wenn sie sich bückte, war der Ansatz ihrer nackten Pobacken zu sehen. Damit, und jeder der beiden Blusen kam sie sich selbst unanständig vor.
Bevor sie eine endgültige Entscheidung traf, band sie ihre Haare zu einem fröhlich wippenden Pferdeschwanz zusammen. Ohne Schminke fühlte sie sich nicht perfekt. Mit kräftig getuschten Wimpern, die Augen zusätzlich durch einen starken Kajalstrich betont und knallrotem Lippenstift trat Myriam erneut vor den großen Schlafzimmerspiegel.
Die Mischung macht’s
, dachte sie übermütig, während sie sich von oben bis unten betrachtete. Die weißen Söckchen zu den roten Turnschuhen wirkten mädchenhaft artig, Bluse und Hotpants sexy und zügellos, die Schminke auffällig und aufreizend.
Grinsend wählte Myriam die weiße Bluse und strich sich mit den Händen über ihre Brüste. Ihre Nippel reagierten sofort und zeichneten sich als kleine Erhebungen durch den dünnen Stoff ab.
Ziemlich unanständig! Und wenn schon
. Es sollte kein Problem sein, Ruben aufzureißen und die Leitung über den Verlauf des Nachmittags zu übernehmen. Diesmal würde sie nicht alles ihm überlassen.
»Geh jetzt zu meinem Wagen. Siehst du das dunkelgrüne Cabrio?«
Mit dem Handy am Ohr näherte Myriam sich dem schicken Sportwagen.
»Nimm das Headset vom Rücksitz und steck dir den Stöpsel ins Ohr, wickel das Kabel irgendwie um deinen Pferdeschwanz, damit es dich nicht behindert. Dann werde ich dir weitere Anweisungen geben. Das Gerät ist sehr leistungsstark, es enthält auch ein kleines Mikro, damit ich dich hören kann.«
Sobald Myriam den Knopf im Ohr hatte, hörte sie seine Stimme und schaltete ihr Handy aus.
»So, und jetzt
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