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Sein

Sein

Titel: Sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilly Gruenberg
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machst du den Kofferraum auf und legst dein Handy und deine Handtasche hinein.«
    »Aber ich …«
    »Regel Nummer Zwei«, unterbrach Ruben streng. »Gehorsam! Als Sub folgst du meinen Anweisungen, ohne diese jedesmal zu diskutieren. Du wirst nichts mitnehmen, außer du möchtest unser Treffen gleich hier abbrechen!«
    Ist ja schon gut
, murrte Myriam innerlich und legte ihre Tasche in den Kofferraum. Möglicherweise war es ein Fehler, sich darauf einzulassen. Andererseits wäre es aber auch ein Fehler jetzt zu gehen. Sie brauchte Befriedigung und sie wollte mehr kennenlernen. Die Zeit seit seinem gestrigen Anruf und ihr halbnacktes Outfit hatten sie in einen Zustand der Dauererregung versetzt. Wie sollte sie ihn jedoch verführen, wenn er sich ihr nicht einmal näherte?
Dass ich mein Handy zurücklasse, kannst du allerdings vergessen. Das ist meine Notfallversicherung. Man weiß ja nie

    Kurz nachdem sie den Kofferraumdeckel zugeschlagen hatte, machte es
Klack
. Das Schloss verriegelte sich per Fernbedienung. Allzuweit entfernt konnte Ruben also nicht entfernt sein.
    »So, folge nun dem Waldweg, ich melde mich gleich wieder. Und schau dich ja nicht um!«
    Es fiel ihr schwer, seiner Anweisung zu folgen, aber sie beherrschte sich.
    Myriam war noch keine fünf Minuten unterwegs, da sah sie vor sich auf dem Weg einen Gegenstand, der sich beim Näherkommen als Rucksack entpuppte.
    »Nimm den Rucksack auf den Rücken und dann geh weiter.«
    Zuerst einmal wollte sie wissen, was sich darin befand. Kaum nestelte sie an einem der Verschlüsse, da erklang Rubens Stimme ein weiteres Mal. »Du schaust nicht hinein! Beeil dich und geh weiter.«
    Beobachtete er sie? Myriam schaute um sich, konnte ihn jedoch nirgends entdecken. Unterholz und Baumstämme standen zu dicht. Sie schulterte den Rucksack und ging weiter.
    Eine Weile genoss sie die Natur und vergaß beinahe, warum sie hier war. Zwei rotbraune Eichhörnchen sprangen quer vor ihr über den Weg, eines schaute sie kurz an, schlug mit dem Schwanz aufgeregt auf und ab, gab keckernde Töne von sich, und folgte dann dem anderen in wilder Jagd einen Baumstamm hinauf. In der Nähe zwitscherten einige Meisen und irgendwo aus den Baumwipfeln war von Zeit zu Zeit das hämmernde Stakkato eines Spechtes zu hören.
    »Frag die nächsten Leute, die dir begegnen, wo es zum Bärensee entlang geht.«
    Myriam sah an sich herab. Was würden Fremde von ihrem Aufzug halten?
Brust raus, sei selbstbewusst! Niemand kennt dich hier. Lass die Leute denken, was ihre schmutzige Fantasie ihnen zum Denken gibt!
    An einer Weggabelung kam ihr ein Spaziergänger mit zwei Hunden entgegen. Der Mann hätte dem Alter nach fast ihr Vater sein können und musterte sie mit gierigem Blick von oben bis unten.
    »Guten Tag. Können Sie mir bitte sagen, welcher Weg zum Bärensee führt?«
    Der Fremde nickte und leckte sich über die Lippen. »Natürlich weiß ich das. Aber die Auskunft ist nicht umsonst. Was bekomme ich dafür, Kleine?« Er starrte auf ihren Busen.
    Ehe Myriam eine schnippische Antwort geben konnte, mischte sich Ruben ein.
»Frag ihn, welchen Preis er verlangt und dann tu, was er sagt«
, erklang es in ihrem Ohr.
»Na los. Du wolltest BDSM kennenlernen, also gehorche! Ohne Gehorsam keine Belohnung.«
    Myriam bemühte sich um ein selbstbewusstes Lächeln und zwinkerte dem Mann zu. Wenn Ruben ihren ganzen Einsatz verlangte, dann würde er das hoffentlich gleich bereuen.
    »Sie dürfen sich etwas wünschen. Was hätten Sie denn gerne für Ihre Auskunft?«
    »Nun, wenn ich die freie Wahl habe – es ist lange her, dass ich so junge knackige Brüste angefasst habe«, grinste der Mann und strich sich seinen Schnurrbart mit dem Zeigefinger nach links und rechts weg. »Du siehst zum Anbeißen aus. Knöpf deine Bluse auf.«
    Myriam erstarrte. Der Kerl wollte sie tatsächlich anfassen?
Ruben, sag was! Das kannst du nicht zulassen!
    Der Fremde griff sich in den Schritt. Oh nein, sie würde sich gewiss nicht von ihm ficken lassen. Langsam wich sie zurück. In der hellen Freizeithose und dem kurzärmeligen karierten Hemd wirkte er bieder und bürgerlich. Ob zuhause wohl eine Frau und Kinder auf ihn warteten? Bestimmt war er schon lange nicht mehr zum Stich gekommen. Würde Ruben ihr zu Hilfe eilen, falls der Fremde über sie herfiel oder würde es ihn aufgeilen, aus sicherer Entfernung zuzusehen?
    »Nur anfassen«, beteuerte ihr Gegenüber, lachte und kam einen Schritt auf sie zu. »Nun mach schon. Du willst

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