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Sein

Sein

Titel: Sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilly Gruenberg
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Spielzeug zu enthalten. Darunter befanden sich die Fesseln aus schwarzem Leder, auf der Innenseite rot gepolstert.
    Endlich ging es weiter. Ihre kaum gedämpfte Erregung pulsierte wieder spürbar durch ihre Adern.
Wo bist du?
Würde Ruben plötzlich aus dem Gebüsch springen und über sie herfallen, sie packen und an einen Baum fesseln? Wie aufregend. Darauf hätte sie jetzt richtig Lust.
    »Ein Jogger kommt auf dich zu.«
    Im selben Augenblick entdeckte auch Myriam den Mann, der nur mit einem Muscleshirt und Turnhose bekleidet sich ihr schnell näherte. »Hm, ja, ich kann ihn sehen.« Sie schaute sich nach einem Versteck um.
    »Gut. Den bittest du, dich mit hoch erhobenen Armen an einen Baum zu fesseln.«
    »Was?« Myriam lachte verlegen auf. »Du spinnst wohl. Ich frage doch nicht einen Wildfremden und liefere mich ihm …«
    »Ich wiederhole: Regel Nummer Eins – Gehorsam. Tu was ich dir sage, sonst ist dein Anrecht auf einen Orgasmus für heute gestorben.«
    Nun, er war ja offensichtlich in ihrer Nähe und beobachtete sie.
Ist ja schon gut. Ich hasse Regeln
. Die Idee, Fremde einzubeziehen, hatte zwar einen gewissen Reiz, abgesprochen war dies aber nicht. Woher wollte er wissen, dass sie damit einverstanden war, oder war ihm das egal? Dabei fiel ihr gerade wieder ein, dass sie von Geschichten gelesen hatte, in denen die Sub verschiedenen Männern zur Verfügung gestellt wurde. Würde es Ruben anmachen, dabei zuzusehen? Und selbst wenn, das wäre nicht in ihrem Sinne. Sie würde sich nicht wie eine Hure besteigen lassen!
    »Ruben, du …«
    »Los jetzt!«
, befahl er ungeduldig.
    Der Jogger grüßte flüchtig und sprintete bereits an ihr vorbei, als Myriam tief Luft holte und sich einen Ruck gab. »Hallo, entschuldigen Sie …«
    Der Mann drehte sich um und joggte auf der Stelle. »Ja?«
    »Ähm, könnten Sie mir einen Gefallen tun?« Der Mann würde sie bestimmt auslachen. Ihre Wangen glühten innerhalb von Sekunden und in ihrem Hals pochte eine Ader, die vorher nicht so deutlich zu spüren gewesen war.
    »Um was geht es denn?« Der Jogger kam näher und blieb stehen. Schweiß glänzte auf seiner gebräunten Haut, lief die Schläfen, den Hals und die Arme entlang. Er war ein wenig schlanker als Ruben, hatte nicht so kräftige Arme, dafür ziemlich muskulöse Oberschenkel. Ein Stirnband bändigte die halblangen verschwitzten Haare.
    »Na ja, es klingt sicherlich ein wenig ungewöhnlich, aber mein Freund – also, wir machen gerade ein Spiel, und er möchte …«, Myriam schluckte und musste sich zwingen, dem neugierigen Blick des Fremden standzuhalten. »Also, er möchte, dass ich mich von Ihnen an einen Baum fesseln lasse.«
    Puh
, sie hatte es geschafft. Jetzt war es ausgesprochen. Sie hielt dem Fremden die Ledermanschetten entgegen. Dieser schaute verdutzt, dann fing er an zu lachen. »Das ist nicht dein Ernst, Mädel, oder?«
    Verlegen senkte sie ihre Augen und schaute auf seine staubigen Turnschuhe. »Doch. Ich möchte – dass …« Myriam schluckte. Ihre Stimmbänder hörten sich auf einmal ungewohnt rau an. »Dass Sie mich anbinden.«
    Der Jogger sah um sich. »Ist das hier so etwas wie ‚Verstehen Sie Spaß’?«
    »Nein«, erwiderte Myriam kopfschüttelnd. »Das ist ein ganz privates Spiel. Bitte. Tun Sie’s?«
    »Willst du das denn auch wirklich?« Er senkte die Stimme. »Ich meine, machst du das aus freiem Willen oder ist das nur
seine
perfide Idee? Ich kann dir helfen, wenn du zu etwas gezwungen wirst und hier weg möchtest.«
    Myriam rang sich ein Lächeln ab. Die Augen ihres Gegenübers schienen sie bis in ihre Gedanken hinein zu durchbohren. Was würde er machen, wenn sie ihm wehrlos ausgeliefert war? Würde er dann seine wahre Natur offenbaren und über sie herfallen? Ihr Herz schlug einen Salto.
    »Vielen Dank, aber ich finde das wirklich aufregend. Und es wäre wirklich toll, wenn Sie mich an einen Baum fesseln würden.«
    »Okay, wenn du meinst.«
    Als würde er jeden Tag nichts anderes machen, nahm der etwa Dreißigjährige die Fesseln aus ihrer Hand entgegen und schnallte sie ihr um die Handgelenke. Nicht so fest, dass es ihr das Blut abschnürte, jedoch fest genug, dass sie sich nicht selbst befreien konnte.
    Myriam beobachtete ihn dabei, innerlich vor Anspannung zitternd. Die Berührung des fremden Mannes wirkte auf sie elektrisierend.
    Dieser sah sich jetzt nach einem geeigneten Baum um. »Wie wär’s mit dem da?«, sagte er, auf einen Stamm von etwa einem halben Meter Durchmesser

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