Sein
Richtung Berge führte. Auf Myriams Frage, wohin sie unterwegs seien, antwortete er nur mit einem Lächeln. Stattdessen machte er die Musik lauter. Hardrock dröhnte aus den Lautsprechern. Seine Absichten hatte er nicht konkretisiert.
Das Schild war von Laub verdeckt kaum zu erkennen, als sie abbogen und Ruben einen einsam gelegenen Parkplatz ansteuerte, um auszutreten, wie er vorgab. Vorsichtshalber hatte Myriam sich angeschlossen. Es wäre unangenehm, wenn sie ihn in Kürze bitten müsste, eben deswegen für sie rechts ranzufahren. Als sie zum Wagen zurückkehrte, stand die Heckklappe offen.
Ruben deutete auf die Hundebox, die im Heck des Kombis untergebracht war. Genauer betrachtet handelte es sich um einen größeren Drahtkäfig, immerhin ausgelegt mit einer kuscheligen Decke. »Gib mir deinen Mantel und dann hinein mit dir.«
»Was? Das soll doch wohl ein Scherz sein.« Darauf würde sie sich auf keinen Fall einlassen. Jetzt war klar, warum sie nicht mit dem Cabrio unterwegs waren. Myriam zog eine Schmollschnute, während Ruben darauf wartete, dass sie gehorchte.
»Nein, das ist kein Scherz«, erwiderte er geduldig. »Hast du schon vergessen, was du mir geschworen hast?«
Verdammter Kerl
. Wieso nur wollte sie
Sein
werden? Ihre eigenen Worte hallten klar und deutlich in ihrem Gedächtnis wieder. Hätte sie ahnen können, was er daraus machen würde?
Den Mantel enger um sich ziehend schüttelte Myriam den Kopf. Sie war eine Idiotin, dass sie sich von Abenteuerlust und sexuellem Verlangen hatte leiten lassen.
»Vergiss es. Ich will Sex, sonst nichts. Wenn wir uns darin nicht einig sind, dann fahr mich wieder nach Hause.« Sie zog an der Beifahrertür.
Verriegelt
.
»Mach sofort die Tür auf!« Wütend funkelten ihre Augen Ruben an.
»Du hast zwei Möglichkeiten, Sklavin. Entweder du steigst jetzt nackt in den Käfig, oder du trampst nach Hause«, erwiderte er ungerührt, lässig an den Wagen gelehnt. »Ich bin sicher, dass du in diesem Aufzug jemanden findest, der dich gerne mitnimmt. Nur vielleicht nicht umsonst.«
»Du spinnst doch. Willst du mich erpressen?« Sie baute sich mit in die Seiten gestemmten Fäusten vor ihm auf und reckte sich ihm entgegen.
»Erpressen? Ganz und gar nicht. Wie würdest du denn dein Angebot interpretieren? Kniest vor mir nieder und bietest mir an, alles, sprichwörtlich alles für mich zu tun?«, erwiderte er mit spöttischem Unterton. »Und jetzt streikst du schon bei so einem simplen Befehl? Ich bin enttäuscht.«
Das musste in einem Zustand geistiger Umnachtung geschehen sein. Was war nur mit ihr los? Irgendwie war sie zur Zeit nicht sie selbst. Nicht einmal als naiver Teenager hatte sie sich so unvorsichtig und dumm verhalten. Und was jetzt? Ihre Wut wich dem unsicheren Gefühl, ob er wohl wirklich ohne sie weiterfahren würde.
Dumme Kuh. Wie konntest du dich bloß darauf einlassen, nur einen Mantel anzuziehen?
»Ich hatte ja keine Ahnung, dass du mein Versprechen so schamlos ausnützen würdest.«
»Allmählich solltest du dich entscheiden, was du willst. Dein gewohntes durchschnittliches Leben weiterführen wie bisher, oder Neues erleben. Ich habe dir doch gesagt, dass ich es dir nicht leicht machen werde. Du musst dich schon ganz und gar auf das Spiel mit mir einlassen. Halbe Sachen mache ich nicht. Das einzige, was ich dir versprechen kann, ist, dass du es sicherlich nicht bereuen wirst.«
Woher wollte er das wissen? Mutlos sanken ihre Arme herab. Am liebsten würde sie ihm die Augen auskratzen.
Mit einem Lächeln seiner schön geschwungenen Lippen zelebrierte er es, langsam Knopf für Knopf, ihren Mantel zu öffnen. Myriam hielt den Atem an. Das kurze Frösteln, als die Luft ihren nackten Busen streifte, wich einem Hitzeschub, der über ihren Körper wallte, sobald seine Hände ihre Brüste umfassten. Die bloße Berührung genügte, das Adrenalin in ihren Adern auf Hochtouren zu schüren. Das war doch völlig verrückt, was hier abging. Hätte ihr vor kurzem jemand gesagt, dass sie sich auf so etwas einlassen würde … Bestimmt träumte sie einen überaus real wirkenden Film.
Ich muss nur aufwachen!
»Wenn uns jemand sieht!«, versuchte sie sich matt seiner Verführung entgegen zu stellen.
»Siehst du hier jemanden außer uns?«, schmunzelte er. »Und wenn schon, dann bekommst nicht du Schwierigkeiten, sondern ich, wenn die Polizei hier aufkreuzt, um dich zu retten.«
Der Mantel rutschte von ihren Schultern und Armen, und sie stöhnte vor Verlangen laut
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