Sein
gab es einen Herd, der zugleich den Raum an kühlen Tagen beheizte, einen Herrgottswinkel mit Eckbank, Tisch und einem Kruzifix an der Wand. Eine Vitrine beherbergte Töpfe und Geschirr und in einem Bord an der Wand waren Tassen und Gläser gestapelt. Es war der Raum, in dem gelebt wurde. In dem kleineren stand ein breites Bett und ein Bauernschrank sowie ganz altmodisch ein Gestell mit Waschschüssel und Krug. Sepp erzählte Myriam, dass er längst eine einfache Dusche gebaut habe, die sich hinter der Hütte befände, um über ein Minimum an Komfort zu verfügen. Allerdings sei das Wasser kalt. Das Besondere am Schlafzimmer war jedoch, dass von der freiliegenden Deckenkonstruktion große Kuhglocken an breiten, mit Stickereien verzierten Lederhalsbändern herabhingen.
»Früher hingen die im Stadl«, erklärte Sepp. »Bis uns amoi in der Nacht zwoa gstohln wurden.«
»Aber eure Kühe tragen doch Glocken?«
»Ja schon, ab nur kloane, damit wir sie leichter wiederfinden, wenn sie zu weit weglaufen. Diese Glocken werden nur beim Almabtrieb verwendet.«
In der Mittagssonne war es viel zu heiß, um zu arbeiten. Zenzi und Ruben führten vertrauliche Gespräche und hatten die beiden Subs fortgeschickt. Im Schatten des Unterstands legten sich die beiden ins Gras und tauschten weitere Informationen aus. Dabei erfuhr Myriam, dass Zenzi und Sepp schon fast zehn Jahre ein Paar waren und er sich in seiner Rolle als Sub überaus wohl fühlte. Zenzi war streng, aber gerecht, und Sepp mochte die sexuellen Spiele. Er konnte sich nichts Aufregenderes vorstellen. Irgendwann fielen Myriam die Augen zu und sie erwachte erst, als Ruben sie rief, um mit ihr hinab zu steigen.
Morgenstund’
Die Sonne war kaum aufgefangen, als Ruben aufstand und Myriam schon wieder aus dem Bett scheuchte. Gähnend streckte sie sich. In der Hütte war es kühl und es graute ihr bei der Vorstellung, sich draußen mit kaltem Wasser zu waschen.
Am Abend zuvor hatten sie nach ihrer Ankunft zusammen Spaghetti und Sauce Bolognese gekocht. Es war ungewohnt, auf einem Holzkohleherd zu kochen und Ruben zeigte ihr, worauf zu achten war. Eigentlich konnte Myriam sich kaum noch auf den Beinen halten und es grenzte an ein Wunder, dass sie sich nur eine kleine Blase an der linken Ferse gelaufen hatte. Es machte ihr sogar Spaß, zusammen mit Ruben das Essen herzurichten und aus dem Beet hinter der Hütte frische Kräuter für die Sauce zu ernten.
Dabei zeigte Ruben ihr auch den Trog, den eine kalte Quelle speiste. Einige Meter unterhalb der Hütte und von einigen Büschen verdeckt befand sich das Plumpsklo, ein einfaches Holzhäuschen über einem Sitz aus Holz. Wenigstens war es sauber und Toilettenpapier vorrätig. Die fremden Geräusche in der Nacht jagten ihr allerdings soviel Angst ein, dass sie den Weg zwischen Toilette und Hütte jedesmal rennend zurücklegte.
Das Frühstück fiel ebenso spartanisch aus wie Myriams Morgenwäsche. Eine Tasse schwarzer Kaffee und ein Stück Brot ohne Belag. Dann ging es schon wieder los, natürlich erst, nachdem er ihr erneut einen Plug eingeführt hatte. Es ging leichter als am Vortag, und diesmal war das drängende Gefühl nicht ganz so präsent, weil sie sich vorbereitet und ihren Darm völlig entleert hatte. Ruben hatte an alles gedacht und ihr die nötigen Utensilien für einen kleinen Einlauf in die Hand gedrückt.
Bevor sie losgingen, schmierte er sie von oben bis unten mit Sonnencreme ein und knebelte sie. Nun trieb er sie wieder vor sich her, eine Reitgerte in der Hand, die ab und an schmerzhaft über ihre Haut zog oder auch nur drohend an ihrem Po vorbei pfiff, wenn sie etwas langsamer wurde. Stehen blieb er nur, wenn er es für angebracht hielt, dass sie beide etwas tranken. Auf Myriam wirkte sein Vorwärtsdrängeln, als wollte er einen Rekord aufstellen und denselben Weg jeden Tag schneller hinter sich bringen. Das letzte Drittel zog er sie an der Leine hinter sich her.
Auf der Alm war zunächst niemand zu sehen, bis sie den Anbau hinter der Hütte betraten. Dort war Sepp wie jeden Morgen damit beschäftigt, die Milch zu einigen Laiben Bergkäse zu verarbeiten.
»Servus mitnand. Heit gibt’s koan Kaiserschmarrn, die Zenzi ist ins Dorf nunter und kimmt erst morgn wieda. Und dass i ned kochn kann, des woast ja.«
»Das passt schon«, erwiderte Ruben. »Wir sind ja auch nicht wegen Zenzis Kochkünsten da, sondern wegen dir.«
Myriam runzelte die Stirn. Wegen Sepp? Etwas zu essen wäre ihr jetzt durchaus recht
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