Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Seine einzige Versuchung

Seine einzige Versuchung

Titel: Seine einzige Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Westphal
Vom Netzwerk:
Wort:
    „Ich meine doch ohne finanzielle Gegenleistung!“ 
    „Ich weiß, was Du meinst, Liebste. Ich denke eben körperbetont. Und was die Freiwilligkeit angeht, kann ich mich nicht beklagen, im Gegenteil - das war mir immer ein bisschen zu viel an Engagement bei den Damen.“
    „Wie meinst Du das?“
    „Greta ist die einzige, die es jemals geschafft hat, mich zu verführen. Es gab andere, die es versucht haben, aber das war mir alles mit zu vielen Risiken und Verpflichtungen verbunden. Wenn ich mich darauf eingelassen hätte, wäre ich heute wahrscheinlich schon ein verdrossener, fünffacher Familienvater mit ständig wechselnden Geliebten.“
    „Aber wie haben diese Frauen das denn angestellt? Das geht doch nicht ohne das Risiko, den Ruf zu verlieren.“
    „Du weißt doch, wie so etwas läuft. Die Mütter spähen einen geeigneten Schwiegersohn für ihre heiratsfähigen Töchter aus und setzten alles in Bewegung, um eine Annäherung herbeizuführen…“ Elli schluckte und gab betreten zu:
    „So wie meine Mutter…“ Er schüttelte den Kopf:
    „Nein, ich habe Dich längst als Objekt meiner Begierde im Visier gehabt, als sie anfing, mich zu ermuntern, Dich zu umwerben. Ich suche mir meine Frau lieber selber aus. Alle, die es vorher versucht haben, sind an meiner absichtlichen Zurückhaltung gescheitert. Wenn mir das als Arroganz ausgelegt wird und das Begehren der Frauen angeblich sogar noch steigert, kann ich ihnen auch nicht helfen.“
    „Warst Du denn nie in Versuchung, die Bereitschaft Deiner zahlreichen Anbeterinnen auszunutzen?“
    „Kaum. Ich bin nicht der Mann, der eine Frau kompromittiert und sie dann sitzen lässt - also kam das schon mal nicht infrage. Dann gab es noch verheiratete Frauen, die ganz offensichtlich einen willigen Junggesellen als Geliebten suchten, der ihnen zu jeder beliebigen Tages- und Nachtzeit zur Verfügung steht.“
    „So eine Art männliche Prostituierte, aber ohne Bezahlung?“
    „Wenn Du so willst. Es lag jedenfalls noch nie in meiner Natur, mich sexuell frustrierten Gattinnen als Bedarfsobjekt zur Verfügung zu stellen - trotz allem Vergnügen, das ich an sinnlichen Genüssen empfinde. Außerdem wildere ich grundsätzlich nicht in fremden Revieren. Also kam das ebenso wenig infrage.“
    „Es gibt doch nicht nur Jungfrauen und liebestolle Gattinnen, die sich in ihrem eintönigen Ehealltag langweilen…“, stellte Elli zu Benthins Erstaunen mit nüchterner Sachlichkeit fest. Anscheinend war es inzwischen möglich, sich ohne ihre früheren Anflüge von Eifersucht über sein Vorleben zu unterhalten:
    „Das lässt sich nicht bestreiten... Als ich Ende zwanzig war, habe ich eine bemerkenswert schöne Schauspielerin etwas näher kennengelernt. Ihr Herz war unverkennbar für mich entflammt. Das wäre vielleicht eine Weile gut gegangen, aber da ich ihre Zuneigung nicht im selben Maße erwidern konnte, sondern allenfalls körperlich an ihr interessiert war, habe ich lieber die Finger davon gelassen. Ich hatte kein Verlangen nach einer privaten Bühnentragödie mit einer unglücklichen Frau. Meine Freiheit war mir immer wichtiger. Moralisten mögen ihre Einwände gegen Prostitution haben, aber da sind die Verhältnisse klar geregelt: es ist ein Geschäft, und keiner erwartet vom anderen große Gefühle - klar, einfach und zweckmäßig…“
    „Das klingt nach wenig Nähe und Vertrautheit.“ Elli fröstelte ein wenig bei dem Gedanken.
    „Das siehst Du ganz richtig, und es ging so lange gut, bis mir meine Gefühle einen Strich durch die Rechnung machten…“ Er drückte Elli fest an sich.
    „Und bereust Du es?“
    „Keine Sekunde!“ Elli offenbarte ihm eine Vorstellung, die sich gerade in ihrem Kopf breitmachte:
    „Wenn ich Prostituierte wäre, und Du würdest zu mir kommen, wäre ich sofort in Dich verliebt.“ Benthin lachte schallend: 
    „Du bist köstlich! Ich kenne keine Frau, die denkbar schlechter für die Prostitution geeignet wäre als Du. Und das ist ausschließlich als Kompliment gemeint! Aber glaube mir, ich würde Dich sofort aus dem Sündenpfuhl befreien, mit Dir auf meinem weißen Pferd davonreiten und Dich vom Fleck weg heiraten, um mit Dir bis ans Ende unserer Tage in meinem Schloss zu leben... Und wenn…“
    „… sie nicht gestorben sind…“
    „… dann lieben sie sich gleich nochmal...“ Er warf ihr einen unverkennbaren Blick zu. „Dein Märchenprinz hat noch etwas Nachholbedarf… bist Du inzwischen wieder bei Kräften?“
    „Da ich

Weitere Kostenlose Bücher