Seine einzige Versuchung
mach‘ aber mal halblang, Elli. Erst die Sorge, Frau Roth könnte konsterniert sein über unsere Laken, und nun machst Du Dir schon wieder Gedanken um unsere hiesige Perle. Ich bin mir sicher, dass Haushaltsangestellte diejenigen sind, die sich bestens mit den Lebensgewohnheiten ihrer Arbeitgeber auskennen, insbesondere mit deren Liebesgewohnheiten. Ihnen dürfte nicht viel Menschliches fremd sein. Aber wenn es Dich beruhigt, kümmere ich mich gleich darum.“ Er schnappte das Corpus Delicti und warf es in einen kleinen Abfallbehälter, der in der Zimmerecke stand. Elli schüttelte den Kopf:
„Aber da wird sie es auch sehen, wenn sie saubermacht.“
„Genau! Und da bleibt es jetzt - Ende der Debatte! Und jetzt will ich endlich etwas essen.“ Elli sah ihn erstaunt an:
„Du entwickelst Dich noch zu einem richtigen Despoten.“
„Richtig, einer muss schließlich sagen, wo es langgeht. Gefoltert habe ich Dich ja heute schon zur Genüge, oder sollen wir noch schnell eine kleine Zwischenrunde vor dem Essen einlegen?“ Elli machte eine abwehrende Geste:
„Um Himmels willen - das überstehe ich nicht!“ Benthin schüttelte den Kopf:
„Tss, wer ist denn hier fünfzehn Jahre älter - Du oder ich? …Gut, dann also auf zu Wasser und Brot für die inhaftierte Tugend in Person! Mir ist so, als hätten wir hier heute sogar ein richtiges Festmahl für meine hinreißende Gefangene. Und das, obwohl hier ein besonders schwerer Fall von übertriebener Sittenstrenge vorliegt.“
Da sie am Strand nur wenig gegessen hatten, waren noch allerhand Köstlichkeiten im Korb übrig geblieben, die sie nun auf einer Picknickdecke auf dem Bett ausbreiteten. Elli wollte gerade nach einem Stück Gebäck greifen, als Benthin ihr zuvorkam und sie aufforderte, sich an einen hohen Kissenstapel anzulehnen, den er für sie aufgetürmt hatte:
„Du bist viel zu erschöpft. Ich übernehme das. Lehn‘ Dich einfach zurück. Er wedelte mit etwas Kuchen vor ihrem Mund herum: „Mund auf!“ Er überging Ellis Protest, indem er ihr den Happen in den Mund schob, den sie zum Widerspruch geöffnet hatte. „Noch eine Art, Deiner subversiven Zunge das Handwerk zu legen…“ In einer aufreizenden Art und Weise schob er seinen Zeigefinger mitsamt dem Kuchen in ihren Mund und leckte ihn anschließend mit einem provokanten Blick auf Elli ab. Eine Weile setzte er dieses Spiel fort, bis Elli begann, sich um sein Wohl zu sorgen:
„Jetzt bist Du dran.“ Sie nahm ebenfalls etwas von dem Kuchen und versuchte, ihm den Bissen in den Mund zu schieben. Sofort schnappte er nach ihren Fingern, als wolle er sie gleich mit verschlingen. Nach einigen Versuchen gab Elli auf:
„Es wäre leichter, ein Krokodil zu füttern…“
„Entschuldige, dass ich Dich boykottiere, aber ich will Dich verwöhnen. Ich verspreche Dir, dass Du Dich schon bald revanchieren darfst…“ Nachdem er sich selbst ein wenig zu essen genommen hatte, setzte er die begonnene kulinarische Verführung seiner Frau fort:
„Trauben?“ Er hielt ihr einen kleinen Zweig mit Trauben vor die Nase.
„Warum nicht?“ Als sie versuchte, danach zu greifen, zog er ihn weg und pflückte eine Traube ab, die er zu Ellis Überraschung in ihrem Bauchnabel platzierte. Dann beugte er sich über ihren Bauch und umfuhr den Nabel in kleiner werdenden Kreisen mit seiner Zunge. Als er schließlich den Mittelpunkt erreicht hatte, nahm er die Traube mit seinen Zähnen vorsichtig auf und reichte sie Elli mit dem Mund. Sie nahm den köstlichen Kuss gebührend in Empfang, indem sie die Frucht mit der Zunge zurück in seinen Mund schob, um sie sogleich wieder von ihm zum empfangen. Er gab ihr mit zärtlicher Stimme ein nachdrückliches Kommando:
„Los… iss‘ jetzt - Du weißt doch: mit Essen spielt man nicht…“ Sich selbst Lügen strafend pflückte er bereits die nächste Traube ab, um sein sinnliches Spiel zu wiederholen: „Mehr?“
„Oh, ja, bitte…“ Elli konnte seinem lukullischen Treiben nicht widerstehen. Nachdem der Traubenzweig vollständig geplündert war, folgte sein nächster Vorschlag:
„Wie wäre es jetzt mit einer Erdbeere?“ Ohne Widerstand gab sie sich seiner verführerischen Labung hin. Sie ließ ihn auch gewähren, als er vorsichtig etwas Honig mit einem kleinen Löffel auf ihre Brüste und den Bauch fließen ließ und begann, ihn abzulecken. Der nachfolgende Kuss gestaltete sich unvermeidlich klebrig, jedoch nicht weniger sinnlich. Die Innigkeit ihres Zusammenseins war
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