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Seine einzige Versuchung

Seine einzige Versuchung

Titel: Seine einzige Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Westphal
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denken und das Fest genießen. Wir haben so lange nicht zusammen getanzt.“
    „Wenn Du Dich weiter so an mich drückst, bringst Du mich über kurz oder lang ziemlich in Verlegenheit.“ Elli rückte erschrocken ein Stück von ihm ab. Er grinste verwegen:
    „Zu spät… Jetzt musst Du noch näher kommen, um das Unübersehbare mit den Stoffmassen Deines wundervollen Kleides zu verhüllen.“ Konsequent zog er sie wieder enger an sich.
    „Wir sollten uns etwas diskreter verhalten - ich werde das Gefühl nicht los, dass wir schon wieder beobachtet werden.“ Benthin lotste Elli geschickt in eine schwer einsehbare Ecke des Raumes.
    „Dein Gefühl täuscht Dich nicht. Ich habe ein paar Schimären gesehen, die sich unübersehbar über uns echauffieren. Jetzt müssen sie sich allerdings ganz schön die Hälse ausrenken, um das hier mitzubekommen…“ Seine Hand glitt frech von ihrer Taille hinab und legte sich auf ihren Po, um herzhaft hineinzugreifen. Da er Elli so gedreht hatte, dass ihre Rückseite zur Raumecke zeigte, konnte niemand seinen sagenhaften Verstoß gegen die Etikette sehen. Dafür reagierte Elli umso heftiger. Um seinem unschicklichen Zugriff zu entgehen, schob sie ihre Hüfte und das Becken nach vorne, wo sie wiederum mit seinem Körper kollidierte und seine Erregung spürte. Sie versuchte, einen neutralen Gesichtsausdruck aufrecht zu erhalten, um den Skandal witternden Beobachtern ihre Mischung aus Fassungslosigkeit und wachsender Lust nicht zu offenbaren.
    „Mein Gott, Julius, kannst Du Dich nicht wenigstens bis nach dem Ball zurückhalten? Du bringst uns noch in Teufels Küche.“
    „Ich fürchte nicht. Dich so eng an mir zu spüren, macht es nicht gerade leichter, den Kochkünsten Luzifers zu entkommen… Ich komme nicht umhin, festzustellen, dass Dein Lächeln ein wenig gezwungen wirkt - könnte es sein, dass es Dir im Moment ebenso schwerfällt wir mir, diesen Tanz auf eine gesellschaftsfähige Art und Weise zu überstehen?“, hauchte er ihr ins Ohr, um sie noch ein wenig mehr zu reizen. Die Antwort bedurfte keiner Worte: Ellis Wangen wurden von einer unübersehbaren Röte überzogen. Benthin fasste einen erregenden Beschluss. Es gelang ihm, Elli einigermaßen unauffällig mit seinen Tanzschritten in Richtung der großen, mit üppigen Pflanzen geschmückten Eingangshalle zu befördern, wo sich sonst niemand aufhielt. Dort zog er sie in eine Nische, die sie vor Blicken schützte und presste sie eng an sich. Die tagelange Sehnsucht nacheinander hatte sie beide mehr Beherrschung gekostet als sie ahnen konnten. Ihre Küsse fielen entsprechend stürmisch aus und verschafften ihnen dennoch nicht die Erleichterung, nach der sie sich so sehr sehnten. Zwischen seinen Küssen murmelte er:
    „Oben gibt es eine Bibliothek - lass‘ uns dorthin gehen…“ Mit erstickter Stimme antwortete Elli:
    „Das… können wir doch nicht tun… Es wird auffallen, wenn wir fehlen…“ Benthin schüttelte beharrlich den Kopf und lockte mit unwiderstehlich sanfter Stimme:
    „Niemand wird unser Fehlen bemerken bei so vielen Gästen. Komm mit.“
    „Ich weiß nicht…“
    „So kann ich mich jedenfalls nicht mehr da drin blicken lassen. Dann müssen wir nach Hause fahren - ohne weitere Tänze…“ Er deutete mit einem verzweifelten Blick auf seine Hose und biss sanft in ihr Ohrläppchen: „Komm schon…“
    „Du und Deine Überredungskünste…“ Benthin klatschte kurz in die Hände:
    „Bravo! Eine weise Entscheidung, Liebste!“ Schon zog er sie an der Hand in Richtung eines Flures, von dem aus eine Treppe in die obere Etage führte. Elli machte einen wenig glaubwürdigen Versuch, sich loszureißen:
    „Ich habe doch gar nicht Ja gesagt!“ Benthin überging grinsend ihren Protest:
    „Du erwähntest, überredet worden zu sein - das ist dasselbe!“
    „Ist das wieder mal so eine juristische Spitzfindigkeit?“
    „Nein, das ist das elfte Gebot: widerstehe niemals den Überredungskünsten Deines Ehemannes!“
     
    „Hier ist es - wir sind da.“ Er öffnete die Tür und ließ Elli den Vortritt. Es roch nach Büchern und Holz und ganz schwach war da noch ein Geruch, den Elli nicht eindeutig zuordnen konnte, obwohl er ihr bekannt vorkam. Benthin schob den auf Augenhöhe angebrachten Metallriegel vor und drehte sich langsam zu ihr um. Sein Blick war voller Verlangen. Elli machte einen kleinen Schritt in seine Richtung, als er sie blitzschnell packte und seine Zunge fordernd in ihren Mund stieß. Sie krallte sich

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