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Seine einzige Versuchung

Seine einzige Versuchung

Titel: Seine einzige Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Westphal
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wir haben uns nichts vorzuwerfen…“ Er grinste „…außer vielleicht wiederholte Verstöße gegen die Sittlichkeit an einem öffentlichen Ort.“ Schon kurze Zeit später hatten sie den Vorfall bereits wieder vergessen.
     
    Er zerrte sie quer durch das staubige Zimmer und drückte sie gegen die Wand.
    „Du wirst mir so oder so zu Willen sein, sei es freiwillig oder mit Gewalt. Freiwillig wäre mir vorerst allerdings etwas lieber.“ Er genoss seine machtvolle Position sichtlich: „Ich werde Deiner Freiwilligkeit ein wenig auf die Sprünge helfen. Wie gefällt Dir dieses Szenario: Du liegst auf einem Tisch… sagen wir, einem Schreibtisch. Dein Oberkörper ist entblößt und ein Mann, sagen wir, Dein Ehemann wartet ungeduldig darauf, Dich zu nehmen.“
    „Hören Sie auf!“ Sofort hielt er Elli den Mund zu.
    „Du wirst Dir das jetzt bis zum Ende anhören! Er küsst Dich heißhungrig und schiebt gierig Deine Röcke hoch. Dabei ist er so voller Verlangen nach Dir, dass er Dir Dein Höschen zerreißt, weil er es nicht mehr abwarten kann. Dann besteigt er Dich wie ein wilder Hengst, und Du genießt es als wärst Du seine Mätresse und nicht seine tugendhafte Ehefrau.“ Elli gab erstickte Laute von sich und versuchte, ihm in die Hand zu beißen.
    „Noch ist die Zeit zum Beißen nicht gekommen, aber es gefällt mir, wie wild Du jetzt schon bist. Hör mir zu!“
    „Er ist so erregt, dass er schnell und ungezügelt zum Höhepunkt kommt. Doch er will Dich ebenfalls glücklich machen, und Du willst es auch. Also lässt Du ihn bereitwillig mit seinem Kopf zwischen Deine Beine, wo er es Dir nach allen Regeln der Kunst so mit dem Mund besorgt, dass Du Dich lüstern auf dem Tisch hin- und herwirfst. Keine achtbare Ehefrau tut so etwas! Zu allem Überfluss besteigt er Dich auf Deinen ausdrücklichen Wunsch hin nun noch ein zweites Mal, was kaum möglich erscheint nach der kurzen Pause. Aber er ist unersättlich - so gefällt es den Frauen, den sittenlosen ganz besonders!“ Elli versuchte verzweifelt, sich aus seiner Umklammerung zu befreien, aber sein Griff wurde fester, je mehr sie sich wehrte. 
    „Ich bin noch nicht fertig! Nun stellen wir uns vor, das Ganze habe sich in einem hochoffiziellen Gebäude während eines hochoffiziellen Anlasses zugetragen, sagen wir, ein Ball im Rathaus… und noch dazu auf einem hochoffiziellen Schreibtisch, auf dem zufällig gerade wichtige Papiere lagen, auf denen versehentlich bei dem ungestümen Liebesspiel ein Tintenfass umgekippt wurde…“ Elli hielt inne. Plötzlich wurden ihr die Zusammenhänge klar. Sie erinnerte sich an den schwachen Duft, der im Raum gelegen hatte und den sie nicht zuordnen konnte - sein Rasierwasser. Kabus war dort gewesen - während Benthin und sie sich geliebt hatten! 
    „Aha, ich sehe, wir verstehen uns! Wäre es nicht ein Skandal, wenn herauskäme, dass der hoch wohlgeborene, integre, pflichtbeflissene Julius von Benthin seine tugendhafte, rechtschaffene kleine Frau Elli heimlich auf dem Schreibtisch des Bürgermeisters so ‘rangenommen hat wie ein Freier seine Hure? Und wäre es nicht ein noch größerer Skandal, wenn herauskäme, dass sie es waren, die das wichtige Vertragswerk sabotiert haben? Wie schnell wäre es wohl mit der politischen Karriere vorbei? Wie sehr wäre wohl der Ruf des ehrenwerten Paares ruiniert? Na, was meinst Du, meine liebe Elli?“ Da sie aufgehört hatte, zu zappeln und keine Anstalten mehr machte, zu schreien, befreite er ihren Mund von seiner Hand, nicht ohne sie weiter festzuhalten. 
    „Intrigantes Schwein! Das ist infam!“
    „Natürlich - wie schlau Du bist, meine schöne, sinnliche Gespielin! Und da Du so klug bist, wirst Du sicher auch schon ahnen, was ich für mein Schweigen verlange, richtig?“ Er zog mit einem selbstgefälligen Grinsen etwas aus seiner Hosentasche und hielt es sich intensiv einatmend unter seine Nase: „Ah, das ist der Duft, den ich liebe. Eigentlich ist es fast zu schade, um es als Beweisstück aus der Hand zu geben.“ Elli erkannte Benthins Initialen. Kabus musste sein zerrissenes Taschentuch aus dem Mülleimer herausgeholt haben, vermutlich als Indiz für seine perfide Behauptung, die er öffentlich zu machen drohte. Er nahm mit seiner rechten Hand ihre Wangen zwischen seine Finger und presste sie zusammen. Dabei kam er ihr mit seinem teuflisch schönen Gesicht ganz nahe. Sein Blick war eiskalt: „Wir hatten doch eine schöne Zeit zusammen, nicht wahr?“ Elli drehte sich angeekelt

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