Seine Heiligkeit: Die geheimen Briefe aus dem Schreibtisch von Papst Bendedikt XVI. (German Edition)

richtige
Vorgehensweise war.
    Ich muss sagen, dass ich die Sorgen von Mr. & Mrs.
Brenninkmeijer teile und sehr erbaut bin, dass diese Laiengläubigen die
Verantwortung, etwas für die Kirche zu tun, so ernst nehmen. Es freut mich auch
sehr, Ansichten und Positionen bei ihnen wahrzunehmen, die ganz in Einklang mit
den Regeln stehen, die wir von unserem Gründer, dem heiligen Ignatius, über das
»sentire cum Ecclesia« erhalten haben.
    Wie Sie wissen, steht die Gesellschaft Jesu nach wie vor in Ihren
Diensten und im Dienst der Kirche.
     
    In der Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus Christus
    Adolfo Nicolás, SJ
     
    [vom Heiligen Vater zur Kenntnis genommen am 14. Nov. 2011]
    Borgo Santo Spirito 4 […] Rom […]

Dokument 25     [25]
    Vatikan, 19. Oktober 2011
    Staat der Vatikanstadt
    Governatorat
    Direktion der Sicherheitsdienste und des Zivilschutzes
    Gendarmeriekorps
     
    Hochwürdigster Monsignore,
    gestatten Sie mir die Störung, wenn ich Sie hiermit bitte zu
prüfen, ob die unten genannten Personen, die sich in letzter Zeit an mich
gewandt haben, nicht von Euer hochwürdigen Gnaden empfangen werden könnten,
wann und wie Sie es für angemessen halten. Die jeweiligen Anliegen liste ich
nachfolgend auf:
    –   Präfekt Salvatore
Festa: Er wünscht eine Unterredung zu persönlichen Themen und zwecks neuer
Aufgaben im Zusammenhang mit seinem Amt.
    –   Generalleutnant
Corrado Borruso: Der ehemalige stellvertretende Generalkommandant der
Carabinieri und derzeitige Rat am Rechnungshof wünscht ein Treffen mit Ihnen,
um Ihnen zum Abschluss seiner Dienstzeit als leitender Carabinieri-Offizier zu
danken.
    –   Automobilhersteller
Renault: Man wünscht eine Unterredung mit Ihnen, möglichst
am 7 . oder 8 .   November, um
einige Aspekte im Zusammenhang mit der Übergabe eines Elektrofahrzeugs mit
neuester Technik zu besprechen, das dem Heiligen Vater geschenkt werden und in
der Sommerresidenz Castel Gandolfo zum Einsatz kommen soll.
    –   Dr. Andreas Kleinkauf
und Dr. Rubenbauer – Automobilhersteller Mercedes: Man möchte, möglichst in der Zeit zwischen dem 24 . und
dem 26 .   Oktober, eine Besprechung zur Klärung einiger
Aspekte betreffs technischer Verbesserungen am neuen Papamobil. Es handelt sich
um eine dringende Besprechung.
    –   Dr. Giuseppe
Tartaglione – Automobilhersteller Volkswagen: Er möchte mit Ihnen
einige Aspekte im Zusammenhang mit der Schenkung eines neuen Pkw PHAETON
besprechen, der nach den Erfordernissen des Heiligen Vaters ausgebaut würde.
     
    Von meiner Seite aus teile ich Ihnen mit, dass ich am 24. Oktober,
vermutlich bis circa 17.00 Uhr, für die anschließende Begegnung mit dem Heiligen
Vater in Perugia sein werde.
    Vom 29. Oktober
bis zum 3. November
werde ich hingegen bei der Jahresversammlung von Interpol in Hanoi (Vietnam)
sein.
    Ich nutze die Gelegenheit und sende Ihnen meine ergebensten,
dankbaren und herzlichen Grüße.
     
    Giani
    Der Direktor
    Hochw. Mons. Georg Gänswein
    Privatsekretär Seiner Heiligkeit
    Privatwohnung
     

Anmerkungen
    Die Verliese des Vatikans – Vorwort zur deutschsprachigen Ausgabe
    1   »Nach einer halben Stunde«, heißt es in der Mitteilung weiter,
»sind vor Ort auch Seine Exzellenz, Monsignor Generalsekretär des Governatorats
[damals Carlo Maria Viganò], und auf meine Bitte ein rumänischer Diplomat
erschienen, der der Eucharistiefeier beigewohnt hatte. Derweil standen
Feuerwehrleute dieser Direktion mit angemessener Ausrüstung für ein eventuelles
Eingreifen bereit, während zusätzlich italienische Kräfte, die wir verständigt
hatten, auf der Piazza Pio XII
mit Sprungtüchern erschienen, die aber nicht zum Einsatz kamen.«
    2   »Während der Vernehmung«, so das Dokument, »gab er an, er heiße
Iulian Stelian Jugărean, sei rumänischer
Staatsbürger, geboren am 21. Dezember 1967 in Avrig (Rumänien)
und wohnhaft in Piteşti (Bradului-Str. 36, Whg. 29),
in Rom obdachlos mit Lagerplatz unter der Brücke Ponte Sublicio. Dort will er
eine Bauchtasche mit Ausweispapieren (Reisepass und Führerschein) deponiert
haben. In Italien hat er nur eine strafrechtliche Registrierung wegen
unerlaubten Vordringens auf öffentliches Gelände. Eine Überprüfung bei Interpol
fiel negativ aus. Ob er in Rumänien Vorstrafen hat, wird derzeit überprüft.«
    3   »In einem kleinen Rucksack, den er mitgebracht hatte und der in der
Nähe des Gerüsts entdeckt wurde, tauchten neben verschiedenen persönlichen
Gegenständen drei