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Seine kleine Hure

Seine kleine Hure

Titel: Seine kleine Hure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiara Singer
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geheiratet, und dann ein paar Kinder aufgezogen. Heute muss man für alles selbst sorgen, alles selbst entscheiden, und bevor man sich falsch entscheidet, entscheidet man lieber gar nicht, aus lauter Angst, man könnte sonst noch etwas verpassen. Ist dieser Mann der Richtige, oder vielleicht doch besser der da hinten? Macht es Sinn, dieses zu studieren, oder eher jenes? Sollte man ein paar Jahre in die USA gehen, oder vielleicht nach China? Du hast mir ja nicht nur meine sexuellen Wünsche erfüllt, sondern mein Leben auch viel einfacher gemacht. Im Prinzip hast du ihm die Komplexität und mir die Angst genommen. Denn nun entscheidest du ganz oft, sogar bei Dingen, die eigentlich ganz mein sind, zum Beispiel was ich essen darf. Und wenn du entscheidest, dann kann ich mich nicht falsch entscheiden. Diese ganze Sorge nimmst du mir jetzt ab. Du stellst mir einen Mann vor, und kurze Zeit später werde ich von ihm gefickt. Oder auch nicht. Weil du es willst oder auch nicht willst. Es ist irgendwie komisch, aber seitdem fühle ich mich viel freier. Ich habe auch viel mehr Zeit, mich auf die Themen zu konzentrieren, die mein Ding sind, zum Beispiel meine Essays.“
    Mark streichelte ihr zärtlich über die Haare. Er küsste sie noch einmal, dann wendete er sich wieder seiner Börsenzeitschrift zu.
    „Aber Mark, was ist nun mit deinen Sklaven-Mitarbeitern? Wirst du demnächst bei dir auch Leute entlassen?“
    „Schatz, was ist los mit dir? Wenn du so willst, ja. Ich hatte mir schon überlegt, ob wir dich nicht formal bei uns beschäftigen sollten. Das hätte gleich mehrere Vorteile: Ich würde tatsächlich eine Sklavin beschäftigen und so deinen Vorstellungen noch mehr genügen. Außerdem hättest du dann einen soliden Elterngeldanspruch.“
    „Solide? Ich verdiene mein eigenes Geld. Was wäre das denn für ein Job? Wieder in der Kundenbetreuung?’“
    Mark knallte seine Zeitschrift auf den Frühstückstisch.
    „Liebling! Hat man dir irgendetwas in den Kaffee getan? So, und damit das heute noch was wird mit euch: Runter mit eurer Kleidung. Alina, du auch! Holt eure Plateau-Stiefeletten und dann möchte ich für den Rest des Tages außer einem Halsband bei dir Kiara und vielleicht hier und da noch etwas Schmuck nichts mehr an euch sehen! Alina kann meinetwegen auch noch einen ihrer Hüte aufsetzen. Ist das klar?“
    Zehn Minuten später waren Kiara und Alina wieder zurück.
    „Na bitte, geht doch, sieht doch hübsch aus! Der Hut steht dir übrigens gut, Alina. Und dann setzt euch bitte anständig hin, und zwar so, dass ich jederzeit euer Fötzchen sehen kann.
    Aber jetzt noch mal zu dir Kiara. Elterngeld wird für ein Jahr gezahlt, und zwar 67 Prozent auf dein durchschnittliches Nettoeinkommen aus den zwölf Monaten vor der Geburt, allerdings nur bis zu einem Maximum von 1.800 Euro. Der Maximalbetrag steht dir also bei einem durchschnittlichen Nettoeinkommen von 2.700 Euro zu. Verdienst du mit deiner Schreiberei so viel?“
    „Nein, Mark, so viel nicht. Aber mir steht das Elterngeld doch nur zu, wenn mein Einkommen wegfällt. Und ich habe nichtvor, meinen Beruf mit der Geburt deines Sohnes an den Nagel zu hängen.“
    „Sehr schön, dass du es kapiert hast und mittlerweile selbst von Sohn sprichst. Oder ist das wieder nur so eine verteufelte Taktik? Zuzutrauen wäre dir das. Liebling, du stellst doch für deine Arbeiten sicherlich Rechnungen aus. Warum besprichst du das nicht mit deinen Kunden? Die eine oder andere Rechnung ließe sich doch bestimmt auch anders datieren, oder?“
    „Aber Mark, warum ist dir das so wichtig? Das wäre doch irgendwie Betrug. Bestimmt verdienst du auch so schon genug. Und soll das Kind dann auch gleich in eine dieser Krippen, die die von der Leyen jetzt bauen will, nur damit du auch da wieder Geld sparst?“
    „In erster Linie geht es mir darum, deinem Bild von mir gerecht zu werden: Ein Sklaventreiber, der seine Angestellten quält und ausbeutet und sie dann entlässt. Und wenn sich irgendwo eine weitere Einnahmequelle ergibt, dann nutzt er sie, auch wenn es illegal ist.
    Aber jetzt im Ernst: Wieso wäre das Betrug? Du würdest das Geld ja nicht einfach so bekommen, sondern müsstest es dir in der ‚Kundenbetreuung’ hart erarbeiten. Demnächst kommen ein paar Chinesen, die an unseren Produkten interessiert sind. Da könntest du deine Fähigkeiten mal gleich wieder unter Beweis stellen.“
    Mark setzte sein spöttischstes Grinsen auf, als er das Wort ‚Kundenbetreuung’ ganz

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