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Seit du tot bist: Thriller (German Edition)

Seit du tot bist: Thriller (German Edition)

Titel: Seit du tot bist: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie McKenzie
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schüttelt nachdenklich den Kopf. »Damals, als es passiert ist, da hat Art es allen erzählt, und sie haben es nicht vergessen. Er hat mich vor allen blamiert und zum Sündenbock gestempelt, damit er diesen Kunden nicht verliert.«
    »Aber …« Ich will ihm sagen, dass es seine Schuld war, mit der Frau eines anderen zu schlafen. »Aber Art sagt, du hättest Loxley Benson ernsthaft in Gefahr gebracht. Da durftest du doch nicht erwarten, dass er tatenlos zusieht. Außerdem hast du gesagt, du seist ohnehin schon auf dem Sprung gewesen.«
    »Nein, es ist nicht so, wie du denkst«, sagt er. »Nicht so, wie Art sagt.« Er seufzt noch einmal tief. »Ich möchte doch nur erklären … warum ich am Tag nach dem Abend, als wir Curry gegessen haben, noch einmal zurückgekommen bin. Ich habe das Taschenmesser nämlich absichtlich liegen lassen. Ich wollte, dass Art sich ärgert, wenn ich aus heiterem Himmel hereinschneie und dich besuche … Ich wollte es ihm heimzahlen.«
    »Ihm heimzahlen?« Ich verstehe nicht, was er meint. »Ihm heimzahlen, dass er dich rausgeschmissen hat, als du ohnehin kündigen wolltest? Als Loxley Benson beinahe Pleite gegangen wäre, wenn dieser Kunde sein Geld abgezogen hätte?«
    Lorcan senkt die Stimme. »Ich wollte weg, und Loxley Benson wäre Pleite gewesen. Das ist alles richtig. Aber du übersiehst das Wichtigste. Weißt du …« Er hält inne und hält mich mit seinem Blick gefangen. Vom Café mit seinen Geräuschen und Eindrücken bekomme ich nichts mehr mit. »Nicht ich habe mit der Frau dieses Kunden geschlafen.«
    »Was?« Meine Gedanken wirbeln in meinem Kopf herum.
    »Das war Art«, sagt Lorcan.
    » Art?« Ich ziehe scharf die Luft ein. » Art hat mit der Frau des Kunden geschlafen?«
    »Ja.«
    Ich setze mich aufrecht und versuche, wieder Ordnung in meine Gedanken zu bekommen. Das war natürlich alles, bevor ich Art kennengelernt habe. Ich wusste, dass er andere Freundinnen gehabt hatte – ein paar kurze Beziehungen in seiner Jugend, dann ein Mädchen namens Emma an der Universität. Art hat nie viel von ihnen erzählt. Aber bestimmt hat er nie davon gesprochen, dass er mit einer verheirateten Frau geschlafen hat. Ich sehe auf, voller Argwohn.
    »Und wie soll das zugegangen sein?«
    Lorcan beugt sich vor und spricht noch leiser. »Wir waren zusammen aus, alle vier. Der Kunde, seine Frau, Art und ich. Und wann immer ihr Mann an der Bar oder auf der Toilette war, hat sie sich an uns rangeschmissen. Ich weiß, das hört sich wirklich furchtbar an, aber Art und ich waren ja Junggesellen. Und alle vier waren wir betrunken. Da ist es einfach passiert.«
    »Und wie?«
    »Du willst Einzelheiten wissen?« Lorcan macht große Augen. »Also schön. Am Schluss waren wir alle bei dem Kunden zu Hause. Er ist auf dem Sofa eingeschlafen. Die Frau hat keine Ruhe gelassen. Ich glaube, sie hatte einen flotten Dreier im Sinn, aber ich hatte kein Interesse. Sie war mir zu betrunken und zu begierig … und außerdem kam es für mich nicht infrage, mit einem Mann im Bett zu landen.« Er lacht müde und trocken auf. »Also … bin ich nach Hause gegangen. Art ist geblieben. Als sie gebumst hatten, ist auch er gegangen, aber der Ehemann hat am nächsten Tag, während seine Frau unterwegs war, Arts Armbanduhr im Bett gefunden.«
    Meine Hand fliegt zum Mund. Ich muss an Arts und meine allererste Verabredung denken. Da hatte ich ihn damit aufgezogen, dass er, sonst ein konzentrierter junger Mann, mich immer nach der Uhrzeit fragen musste. Ich hatte nur Spaß gemacht, aber er beteuerte mehrmals, dass er eigentlich eine Uhr besitze. Er habe sie aber ein paar Wochen zuvor verloren und sich noch nicht daran gewöhnt, keine mehr zu haben. Ich weiß noch, dass ich ihn fragte, wie das passiert sei, und er meinte, er habe sie an einem Ort verloren, den er besser überhaupt nicht aufgesucht hätte. Deshalb kaufte ich ihm im folgenden März zum Geburtstag eine neue Uhr.
    »Und was ist dann passiert?«, frage ich.
    »Der Kunde hat seine Frau angerufen … zur Rede gestellt … und nach Hause befohlen. Unterwegs hat sie Art unterrichtet, und der hat mir Geld dafür gegeben, dass ich die Schuld auf mich nehme.«
    »Art hat dich dafür bezahlt, dass du lügst? Damit er so tun konnte, als würde er dich rausschmeißen und dem Kunden vorgaukeln, er habe hart durchgegriffen, damit er der Firma erhalten bleibt?«
    »Ja natürlich. Er musste natürlich vor dem Kunden katzbuckeln, aber mit Erfolg. Ich bin ausgeschieden, Loxley

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