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Seit du tot bist: Thriller (German Edition)

Seit du tot bist: Thriller (German Edition)

Titel: Seit du tot bist: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie McKenzie
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Riesen bezahlte.
    »Die Hoffnung auf Geld rechtfertigt keinen Mord«, sage ich mit fester Stimme. »Und was war mit Gary Bloode, dem Anästhesisten? Den hast du auch umbringen lassen, stimmt’s? Was hat er getan? Damit gedroht, die Geschichte zu enthüllen?«
    »Bloode wurde gierig«, schnappt Morgan. »Er verlangte mehr Geld, als ich zu zahlen bereit war.« Sie hält inne. »Siehst du, Geniver? Keiner von ihnen war unschuldig. Und nur die wirklich Unschuldigen sollten beschützt werden.«
    »Also die Kinder, nicht wahr?« Wieder steigt Wut in mir hoch. »Und vor was genau hast du meinen Sohn beschützt, indem du ihn von seiner Mutter ferngehalten hast?«
    »Ich bin seine Mutter.« Morgan fixiert mich mit eiskaltem Blick. »Ed fehlt es an nichts.«
    »Wer weiß sonst noch davon?«
    »Niemand außer uns und Art.«
    »Du erkaufst dir also alles mit Geld«, sage ich sarkastisch.
    »Fast alles«, erwidert Morgan ohne Ironie. »Art besucht Ed und mich, wann immer er kann. Das ist Liebe.«
    Wieder koche ich vor Wut. »Ed war mein Baby, Morgan. Meins und Arts. Wie kannst du damit leben?«
    »Ich habe mit weitaus Schlimmerem gelebt.«
    Ein langes Schweigen füllt den Raum. Draußen regnet es. Ich zittere, obwohl es nicht kalt im Wohnzimmer ist. Ich glaube nicht, dass Art Morgan liebt. Nicht so, wie sie es behauptet. Warum also hat er ihr unser Baby überlassen? Morgan geht zum DVD -Player und nimmt ihre Diskette heraus. Ein Bild aus dem Film brennt sich seinen Weg in meinen Kopf.
    »Du hast ihm gedroht!«, stammle ich. »Du hast gesagt, du würdest den Leuten diesen Film zeigen, wenn er dir unser Baby nicht gibt.«
    »So einfach war das nicht.«
    »Doch, war es. Du hast ihn mit diesem Film erpresst.«
    Morgans Gesichtsausdruck ist eisig. »Du weißt nicht, wovon du redest.«
    »Doch, weiß ich.« Ich lasse nicht locker, spüre, dass ich recht habe. »Du weißt, dass dieser Film eigentlich nur zwei verwirrte, verkorkste Teenager zeigt, die sich von ihren Hormonen übermannen lassen. Aber du hast ihn benutzt, um Art zu bestrafen, weil … weil er dich nicht so geliebt hat wie du ihn.«
    Morgan schweigt, aber ich spüre, dass ich ins Schwarze getroffen habe.
    Sie steckt die DVD in ihre Manteltasche und deutet dann auf die Tür.
    Ich denke zurück an das, was Art mir in dem Waldstück erzählt hat. War irgendetwas davon wahr? Den Film von ihm und Morgan hatte er jedenfalls nicht erwähnt. »Also … damals, als ich schwanger war, hast du da gedroht, mir etwas anzutun, wenn Art dir unser Baby nicht gibt?«
    »Hat er dir das erzählt?«, fragt Morgan naserümpfend. »Armer Art. Nein. Art hat mir Ed gegeben, weil er mich liebte.«
    »Nicht weil du gedroht hast, mir wehzutun, wenn er es nicht täte? Nicht weil du gedroht hast, den Leuten diesen Film von euch beiden zu zeigen?«
    »Du hast dabei keine Rolle gespielt. Und das Video war nicht die Hauptsache. Es war … nur eine Art Sicherheitsnetz, so wie das Überwachungsband im Fair Angel Rodriguez’ Sicherheitsnetz war. Aber du hast recht, Art wollte auf keinen Fall, dass die Leute erfahren … was wir getan haben.«
    Auch ich nicht.
    »Aber ich hätte es verstanden, wenn Art es mir gesagt hätte.« Die Worte sprudeln aus mir heraus, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie wahr sind.
    Morgan lacht verächtlich. »Du solltest dich reden hören, Geniver. Denkst du wirklich, Art hätte vor deiner Reaktion Angst gehabt? Dein Platz war weit unten in der Hackordnung, glaub mir. Art steht an der Spitze eines Unternehmens, das ethisches Handeln zu seiner Grundlage gemacht hat. Wenn der Film von uns bekannt geworden wäre, hätte ihn das ruiniert.«
    Ich starre Morgan an. Auch wenn sie noch so sehr beteuert, dass Art sie liebt, und Art noch so sehr behauptet, er würde nur versuchen, mich zu schützen – das ist der Grund für ihr Handeln. Ich kann mir gut vorstellen, wie die Presse den Skandal vor acht Jahren, als Ed geboren wurde, präsentiert hätte. Sie hätten die Scheinheiligkeit von Arts ultraethischer Haltung betont und all die schäbigen Details hervorgehoben, mit dem Video als ideales Beweismittel. Damit wäre seine Karriere, noch bevor sie richtig begonnen hätte, schon wieder zu Ende gewesen.
    Meine Beine drohen unter mir nachzugeben. All diese Lügen! All der Schmerz! Nur damit Art seinen Status als moralischer Geschäftsmann aufrechterhalten kann … damit Art seinen skrupellosen Aufstieg zur Spitze ungehindert fortsetzen konnte. Ich möchte Morgan entgegenschleudern, dass

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