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Seit du tot bist: Thriller (German Edition)

Seit du tot bist: Thriller (German Edition)

Titel: Seit du tot bist: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie McKenzie
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hier im Unrecht. Art und Morgan. Und trotzdem schäme ich mich beim Gedanken an das, was sie getan haben – als wäre auch das meine Verfehlung. »Morgan hat ihn mir gezeigt und … Ich habe gesehen, was du getan hast, und es ist klar, dass sie dich damit erpresst hat. Ich meine, als du mir Ed weggenommen hast, da ist es nicht darum gegangen, mich zu schützen, sondern dich selbst … oder etwa nicht?«
    Er antwortet nicht, sieht in den Seitenspiegel. Wir haben noch immer einen Vorsprung, aber die Doppelscheinwerfer von Morgans Wagen sind nun hell auf der Hauptstraße zu sehen.
    »Himmel, Art«, bricht es wütend aus mir heraus. »Sie war doch deine Schwester!«
    »Ich weiß«, sagt Art in einer Mischung aus Scham und Trotz. »Aber du musst verstehen, dass sie sehr hübsch und mir nicht abgeneigt war, und sie ist mir nicht wie eine Schwester vorgekommen . Ich kannte sie ja gar nicht, das weißt du doch.« Er hält inne. »Ich habe viel darüber nachgedacht, und ich glaube, dass es wohl am ehesten Rache war.«
    »Rache?«
    »An Brandon«, meint er. »Meinem Vater. Unserem Vater. Ich musste doch meinen ganzen Mut zusammennehmen, um bei ihm anzuklopfen. Mir war klar, dass er denken würde, dass es mir um Geld geht, und ich habe gesagt, dass das nicht so ist … gleich vorneweg. Aber das hat ihn überhaupt nicht interessiert.« Er zögert. »Ich hatte ihn ja vergöttert, mir eingebildet, er sei ein großartiger Mann … der Industriekapitän … ein toller Typ, der seinen verloren geglaubten Sohn mit offenen Armen empfängt. Wie im Märchen, weiß du. Ich war so hoffnungslos naiv. Und dann, als er mich abgewiesen hatte, da war ich wirklich wütend. Du machst dir kein Bild davon, Gen – so habe ich im ganzen Leben niemanden gehasst. Ich war ohnehin schon aus der Spur und hatte Mum durch mein extremes Verhalten verletzt, und nur Kyle und seine Familie haben mich davor bewahrt, im Gefängnis zu landen, als ich sechzehn, siebzehn war … Ich war aber noch immer außer Kontrolle, habe mich für einen großen Macker gehalten … Ich meine, ich war wirklich verkorkst, und als mich Brandon wie ein Stück Dreck behandelt hat, das er von seinem Schuh streifen will, da ist das alles noch schlimmer geworden. Noch jahrelang ging das so … eigentlich, bis ich in der City angefangen habe. Erst als ich Loxley Benson auf die Beine gestellt habe, habe ich mich richtig gefangen, und da hatte ich Morgan und die Abtreibung schon so gut wie vergessen …«
    »Sie aber nicht.«
    »Sie hat gesagt, sie würde das Baby holen, wenn sie uns dort im gemieteten Haus in Oxford besuchen kommt. Zuerst habe ich gedacht, das sei ein Witz, aber dann hat sie gesagt, sie hätte Rodriguez bereits bestochen, mit so viel Geld, dass er sich zur Ruhe setzen kann. Und sie und Rodriguez hätten eine Krankenschwester und einen Narkosearzt gefunden, die mitspielen würden.«
    »Und da hast du gewusst, dass sie es ernst meint.«
    »Ja.« Art biegt auf eine sehr viel belebtere Straße ein. Plötzlich ist alles um uns her beleuchtet. Ich sehe mich nach den Bäumen um, die die Straße auf beiden Seiten säumen. Vor uns und hinter uns sind Autos. Im Seitenspiegel sehe ich, dass der Geländewagen mit Morgan, Jared und Lorcan nur ein paar Autos hinter uns ist. Ob Art wohl recht behält, dass Morgan Lorcan nichts antun wird, solange sie nicht auch mich in ihrer Hand hat?
    »Ich sage dir doch, Lorcan ist in Sicherheit, solange du am Leben bist.« Arts Stimme schneidet scharf in meine Gedanken. Wieder geht mir durch den Kopf, wie gut wir uns doch kennen. Und wie wenig das bedeutet … wie leicht er mich an der Nase herumgeführt hat …
    »Er ist so ein Windhund, Gen«, murmelt Art.
    »Du hast kein Recht, über ihn zu urteilen«, gebe ich zurück. »Ein ausgemachter Heuchler wie du …«
    Art reibt sich die Schläfe. »Du bist immer noch meine Frau, Gen«, sagt er. »Er hat gesehen, dass es bei uns Probleme gibt, und ist sofort drauf angesprungen …«
    » Probleme?« Ich schüttele den Kopf. »Das kannst du nicht im Ernst …«
    »Ich meine, so hat es für Lorcan ausgesehen«, sagt Art, »… neulich bei der Party. Er ist wie ein Raubtier.«
    »Wie mit der Frau eures Kunden vor all den Jahren?«, fauche ich. »Nein, Art, das warst du! «
    Er sieht aus dem Fenster. Die Hecken jagen vorbei, verschwommene Schatten. Es ist, als finde die Welt woanders statt, und Art und ich, wir sind hier in diesem Auto für diesen Augenblick zusammen in der Hölle eingeschlossen.
    »Ich habe

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