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Seit du tot bist: Thriller (German Edition)

Seit du tot bist: Thriller (German Edition)

Titel: Seit du tot bist: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie McKenzie
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letzter Woche an der Kreuzung von Taunton und Salisbury Road ereignete. Das Opfer ist eine schwarze Frau in den Vierzigern. Jeder, der glaubt, diese Frau identifizieren zu können, wird gebeten sich zu melden …
    Mir schlägt das Herz bis zum Hals. Ich starre auf die Worte, während die entsetzliche Erkenntnis wie eine Wolke über mir schwebt. Lucy O’Donnell wurde ermordet. Die Frau, die die Wahrheit über Beth kannte, ist unter – ich werfe noch einmal einen Blick auf den Bericht –, ist unter zweifelhaften Umständen gestorben. Wenn es einfach ein Unfall war, warum hat die Polizei sie dann nicht identifiziert? Lucys Bild in der Zeitung stammt von dem Foto, das sie mir gezeigt hat, nur dass sie hier ohne ihre Schwester Mary abgebildet ist. Ich erinnere mich, wie sie das Foto in ihre Manteltasche schob. Aber was ist mit ihrer Handtasche? Warum hatte sie die nicht dabei – oder ihren Geldbeutel oder ihr Handy? Und was ist mit Bernard, ihrem Mann? Sie hatte gesagt, er sei auch hier in London. Warum ist er nicht zur Polizei gegangen?
    Ich halte die Zeitung so fest umklammert, dass ihr Rand in meinen Fäusten zerknüllt. Ich erinnere mich daran, wie ich vergangenen Donnerstag nach dem Lunch mit Hen im Bus nach Hause saß und das Blaulicht der Polizeiwagen sah, als wir durch die Seven Sisters Road krochen. Das musste Lucy gegolten haben.
    Ich lasse mich auf einen Stuhl am Küchentisch fallen und lese den Bericht noch einmal, suche nach weiteren Hinweisen dafür, was geschehen sein könnte. Ist Lucys Tod ein Zufall? Hat er vielleicht mit dem zu tun, was sie mir gesagt hat? Mir wird übel, als ich in Gedanken den Ablauf der Ereignisse durchgehe. Lucy war am Mittwochmorgen vor meiner Tür aufgetaucht. Kurz danach hatte ich Art von ihr erzählt. In der Zeitung stand, sie sei am Donnerstagnachmittag gestorben, also am nächsten Tag – nur wenige Stunden, bevor ich abends versucht hatte, sie anzurufen.
    Nein, es ist sicher albern von mir, einen Zusammenhang zwischen all dem zu sehen – zwischen Lucys Worten, der Tatsache, dass ich Art davon erzählt habe, und Lucys Tod. In meinem Kopf herrscht ein einziges Chaos. Ich gehe nach oben, krieche ins Bett. Meine Glieder fühlen sich schwer an, und ich bin erschöpft, doch mein Hirn arbeitet auf Hochtouren, will nicht zur Ruhe kommen, und ich liege da und alles, was man mir gesagt hat, kreist unaufhörlich in meinem Kopf.
    Art hat unmittelbar nach Beths Totgeburt die Zahlung an MDO geleistet. Aber Beth war nicht tot.
    Dr. Rodriguez hat Beth gestohlen.
    Art wusste davon.
    All diese Anschuldigungen scheinen irgendwie miteinander zusammenzuhängen. Aber ich weiß nicht, wie, weiß nicht, ob irgendetwas davon wahr ist. Es ist, als habe man einen Juckreiz und könne sich nicht kratzen. Das treibt mich noch in den Wahnsinn! Ich muss mich konzentrieren. Da waren noch mehr Leute in die Sache verwickelt – nicht nur Dr. Rodriguez und Lucys Schwester Mary. Was war mit dem Bestattungsinstitut, das die Trauerfeier meines Babys organisiert hat? Wenn Beth nicht tot war, wen hat man dann begraben? Ich stehe auf und hole den Brief von Tapps Funeral Services.
    Mit zitternden Fingern wähle ich die Nummer. Aber ich bin zu spät dran. Es ist schon nach sechs, und ich erreiche nur den Anrufbeantworter. Ich hinterlasse eine Nachricht für Mr. Tapps, bitte ihn, mich sobald wie möglich auf meinem Handy zurückzurufen.
    Art kommt kurz nach acht nach Hause, nach irgendeinem langen auswärtigen Meeting. Ich warte in der Küche. Er sieht sehr müde aus, und ich weiß: Das Letzte, was er jetzt braucht, ist ein Verhör. Aber ich muss mit ihm reden. Nicht darüber, dass Lucy O’Donnell bei einem Unfall mit Fahrerflucht gestorben ist. Diese Sache werde ich nicht erwähnen. Art wird sonst merken, wie sehr sie mich mitnimmt, und erklären, ich sei neurotisch. Er wird versichern, es sei ein trauriger Unfall, der aber nichts mit den Lügen zu tun habe, die sie mir erzählt hätte. Aber dafür werde ich ihn wegen MDO in die Zange nehmen. Wenn Art auf irgendeine Weise in all dies verwickelt ist, dann spielt dieses Geld, das so kurz nach Beths Geburt gezahlt wurde, sicherlich eine Rolle. Auf jeden Fall ist es die einzige konkrete Spur, die ich habe.
    Ich gieße ihm ein Bier ein, setze mich neben ihn und hole tief Luft. »Hast du rausgefunden, was es mit diesem Geld auf sich hatte?«, frage ich so leichthin wie möglich. »Das L.B. Plus damals an MDO gezahlt hat?«
    »Nein, hab ich nicht.« Art seufzt. »Ich

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